Hygiene

Klinischer Einsatz von Sterilfiltern

01.12.2021 - Zunehmende Anwendungsdauern von endständigen Sterilfiltern werden von der KRINKO kritisch hinterfragt. Erhöhte Produktanforderungen sind notwendig, um die Patientensicherheit zu gewährleisten.

Vor elf Monaten, am 4. Januar veröffentlichte das Robert Koch-Institut die neue Empfehlung der KRINKO mit dem Titel „Anforderungen an die Infektionsprävention bei der medizinischen Versorgung bei immunsupprimierten Patienten“. Wie auch in einer früheren, veröffentlichten Version dieser Empfehlung, werden endständige Sterilfilter zum Schutz dieser Patientengruppe empfohlen.

Es findet sich nun auch ein neuer Satz in der Empfehlung: „Dabei (beim Einsatz von endständigen Sterilfiltern. Anm. d.Autors) ist sicherzustellen, dass es nicht durch eine Kontamination der Filter von außen zu einer Übertragung von Erregern kommt, deren nosokomiale Transmission durch den Filter verhindert werden soll (Kat. II)“.

Diese Empfehlung weißt somit auf eine wesentliche Eigenschaft des Sterilfilters hin – den retrograden Schutz vor (fakultativ) pathogenen Keimen - die im Widerspruch zu steigenden Anwendungsdauern steht. Je länger die Anwendungsdauer bei dauernden rückwärtigen Kontaminationen durch Patienten oder Personal ist, desto wahrscheinlicher wird eine Biofilmbildung.

Seit der ersten Anwendung von endständigen Sterilfiltern im klinischen Umfeld sind die Anwendungsdauern stetig gestiegen. So hat sich die Anwendungsdauer von anfangs sieben Tagen auf bis zu 120 Tagen verlängert.

Diese Entwicklung hat zur Folge, dass die Filter zwar auf den ersten Blick kostengünstig (bezogen auf den Tagespreis) sind und einen spezifizierten Keimrückhalt über die Anwendungsdauer einhalten können, jedoch die wichtige Eigenschaft des retrograden Schutzes auf der Strecke bleiben kann. Hierauf weist die KRINKO hin.

Der Bakterienrückhalt reicht als alleiniges Kriterium nicht aus

Funktionale Kunststoffe, die die meisten Filterhersteller einsetzen, weisen über die Anwendungszeit eine Abnahme der bioziden Wirksamkeit auf. Bei einer Anwendungsdauer von 90 oder gar 120 Tagen stellt sich die Frage, ob noch ausreichende Eigenschaften zur Minimierung der retrograden Kontaminationen vorhanden sind. Klare Vorgaben, dass die Eigenschaften auch am Ende der Anwendungsdauer vorhanden sein sollten, sind notwendig. Zudem helfen auch klinische Untersuchungen, die den Beweis am Ort des Einsatzes erbringen.

Ein sehr wichtiger Blickwinkel ist der des Patientenschutzes. Die Verwendung von bioziden Materialien dürfen den Patienten nicht schädigen. Daher ist eine Prüfung der Produkte auf Biokompatibilität gemäß DIN EN ISO 10993 unersetzlich, um nachzuweisen, dass der Patient durch diese Materialien nicht geschädigt wird.

Für den Einsatz von endständigen Sterilfiltern existieren Normen und klare Empfehlungen. Zur Verwendung im klinischen Umfeld sollten neben dem Keimrückhaltevermögen zur nachhaltigen Patientensicherheit folgende Punkte berücksichtiget werden:

  1. Nachweis der Verhinderung von retrograden Kontaminationen durch bakteriostatische Eigenschaften gemäß ISO 22196. Diese Prüfung muss auch zum Ende der ausgelobten Anwendungsdauer erfolgen und nachgewiesen werden.
     
  2. Nachweis der Biokompatibilität gemäß DIN EN ISO 10993 zum Nachweis, dass Patienten nicht durch die chemischen Einflüsse (im oder am Kunststoff oder der Membran des Filters) geschädigt werden.
     
  3. Nachweis, dass die Produkte wischdesinfiziert und im täglichen Hygieneregime integriert werden können.
     
  4. Ausreichender Abstand zum Waschbecken führt zu weniger Kontaminationen durch rückspritzendes Wasser. Eine kleine Bauweise hilft hierbei, einer Kontamination entgegen zu wirken.
     
  5. Definierte, konstruktive Strahlführung zur Vermeidung, dass der Wasserstrahl direkt in den Siphon (auch in der o.a. KRINKO-Empfehlung gefordert) trifft.
     
  6. Klinische Untersuchungen hinsichtlich des Nicht-Vorhandenseins fakultativ pathogener Keime im Filtrat über die gesamte Anwendungsdauer. 

Infektionspräventionsmaßnahmen müssen nicht teuer sein, sollten aber in Ihren Eigenschaften klare Ergebnisse liefern, auf die sich Kliniken und deren Patienten verlassen können.

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