Aus den Kliniken

Medizinstudierende führen klinische Studie durch

16.02.2018 -

MaReCuM-Studierende nehmen an der deutschlandweit ersten Studie teil, die Studierende eigenständig durchführen.

Seit Anfang Februar erhebt ein Team aus Studierenden der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg eigenständig Daten im Rahmen einer klinischen Studie. „Das Projekt ist einzigartig, denn bisher ist in Deutschland noch nie eine Studie komplett selbstständig von Studierenden durchgeführt worden“, sagt Laura Pohl. Sie studiert im fünften Semester Medizin – bis zum Ersten Staatsexamen an der Medizinischen Fakultät Mannheim, jetzt an der Medizinischen Fakultät Heidelberg. Zusammen mit Ihrer Kommilitonin Julia Gsenger ist sie in Mannheim als „Local Lead“ für die PATRONUS-Studie* zuständig.

PATRONUS ist eine nicht-interventionelle Beobachtungsstudie mit Patienten, die sich aufgrund einer Krebs-Diagnose einem chirurgischen Eingriff des Bauchraums unterziehen mussten. Die Studie soll  Aufschluss über mögliche postoperative Komplikationsraten geben. An der multizentrischen Studie sind neben den Medizinstudierenden aus Mannheim Studierende von weiteren 16 Universitätsklinika beteiligt. Die Studierenden in Mannheim werden von Privatdozent Dr. Florian Herrle, Oberarzt an der Chirurgischen Klinik der Universitätsmedizin Mannheim, angeleitet.

Die Daten, die die Studierenden im Rahmen der klinischen Studie erheben, dienen dem wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn. Gleichzeitig profitieren die nachwachsenden Mediziner davon, sich frühzeitig in ihrer Ausbildung mit den wissenschaftlichen, klinischen, ethischen und chirurgischen Fragestellungen vertraut zu machen, die eine solche Studie mit sich bringt. Die Studierenden haben sich im Rahmen eines speziellen Wochenend-Prüfkurses für Studierende gründlich vorbereitet, in dem ihnen Kenntnisse zur Durchführung wissenschaftlicher Studien, zum Datenmanagement und der Patientenrekrutierung vermittelt wurden. „Dabei haben wir uns gleichzeitig mit anderen an der Forschung und speziell der Chirurgie interessierten Studierenden aus ganz Deutschland vernetzt“, sagt Laura Pohl.

Die PATRONUS-Studie ist von CHIR-Net initiiert worden, einem Zusammenschluss klinisch forschender Chirurgen. Das seit 2006 bestehe Netzwerk ist mit seinen aktuell 16 Chirurgischen Regionalzentren das größte chirurgische Studiennetzwerk in Deutschland. Um Studierenden der Medizin bereits während des Studiums handfeste Kenntnisse über die Planung und Durchführung klinischer Studien zu vermitteln, gründete sich die Projektgruppe SIGMA (Student-Initiated German Medical Audit), das erste deutschlandweite, studentisch initiierte und geführte Studiennetzwerk der Medizin. SIGMA ist an CHIR-Net angegliedert und die Studie PATRONUS das erste Projekt von SIGMA.

Mannheimer MaReCuM-Studierende nehmen außerdem an einer weiteren, internationalen Studie teil, die von Studierenden durchgeführt wird. Bei der Studie IMAGINE (Ileus MAnaGement INtErnational) geht es darum, Patienten nach einer Kolorektal-Chirurgie zu beobachten und zu überprüfen, ob und unter welchen Umständen es zu einem postoperativen Darmverschluss kommen kann. In die Erhebung fließen Daten aus 27 Ländern und über 370 Kliniken in ganz Europa ein. Die Mannheimer Studierenden der Medizin arbeiten damit erstmals im Rahmen von EuroSurg, eines  europäischen Netzwerks von  Medizinstudierenden und Chirurgen, das bereits mehrere internationale multizentrische Studien erfolgreich durchgeführt hat.

*PATRONUS Studie

Multizentrische prospektive Kohortenstudie über Patient-reported Outcomes und Komplikationen nach onkologischen abdominellen Eingriffen

**IMAGINE

Ileus Management International: An international, observational study of postoperative ileus and provision of management after colorectal surgery

 

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