Bauen, Einrichten & Versorgen

Neue Klinik für forensische Psychiatrie in Lünen feiert Richtfest

01.11.2025 - Minister Laumann: Bessere Therapiemöglichkeiten sind gut für Beschäftigte, Untergebrachte und die allgemeine Sicherheit

Auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Victoria I/II in Lünen, der sogenannten „Victoriabrache“, entsteht  eine neue forensische Klinik mit 150 Behandlungsplätzen.

Am Freitag, 31. Oktober 2025, wurde mit einem Richtfest der Abschluss der Rohbauarbeiten für den Neubau gefeiert. In forensischen Kliniken werden Menschen behandelt, die aufgrund einer psychischen Erkrankung oder Suchterkrankung eine rechtswidrige Tat begangen haben und von einem Gericht in eine solche Klinik eingewiesen worden sind.

Die neue Klinik in Lünen dient dazu, den Bedarf an forensischen Behandlungsplätzen im Landgerichtsbezirk Dortmund zu decken. Bauherr der Klinik ist das Land, das die Baukosten des Standorts von voraussichtlich insgesamt rund 139 Mio. Euro trägt. Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb Nordrhein-Westfalen (BLB) führt das Bauprojekt für das Land durch. Träger der Klinik wird der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) sein, der den laufenden Betrieb sicherstellen wird. Auf dem Baugelände folgt nun der Ausbau. Die bauliche Fertigstellung der Klinik ist für 2026 geplant. Nach Übergabe der Klinik können voraussichtlich ab dem ersten Halbjahr 2027 die ersten Personen in der Fachklinik behandelt werden.

„Mit dem heutigen Richtfest für die neue Klinik in Lünen haben wir einen weiteren Meilenstein bei den Kapazitätserweiterungen in der Forensik erreicht. Die sehr guten Therapiemöglichkeiten, die hier geschaffen werden, kommen dabei nicht nur den Beschäftigten und den untergebrachten Personen zugute. Verbesserte Versorgung und Rehabilitation tragen – neben modernsten Sicherheitsstandards – auch zur allgemeinen Sicherheit bei. Das ist ein Punkt, der auch für die Bürgerinnen und Bürger in Lünen sehr wichtig war. Ich danke ihnen dafür, dass sie die Planungen sachlich und konstruktiv begleitet haben”, sagte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann, der an dem Richtfest teilnahm.

„Aktuell sorgen wir im Maßregelvollzug für die Behandlung und Rehabilitation von mehr als 1.300 Menschen in Westfalen-Lippe. Darüber hinaus haben wir ein flächendeckendes Nachsorgenetzwerk mit rund 500 ehemaligen Patient*innen aufgebaut. Mit diesem großen Erfahrungsschatz haben wir uns gerne bereit erklärt, nun auch für diese neue Klinik die Trägerschaft zu übernehmen“, betonte der Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, Dr. Georg Lunemann.

„Mit der Inbetriebnahme der Klinik in Lünen stehen weitere dringend benötigte Behandlungsplätze zur Verfügung – eine Entlastung, die wir alle herbeisehnen“, so Lunemann. Er versprach den Lüner Bürgerinnen und Bürgern: „Als erfahrener Träger von sechs Maßregelvollzugseinrichtungen ist für uns die Akzeptanz der Menschen vor Ort von zentraler Bedeutung. Der LWL wird auch künftig offen und verlässlich über seine Arbeit informieren. Nur durch Offenheit entsteht Vertrauen – und nur mit Vertrauen kann gute Nachbarschaft wachsen.“

Gabriele Willems, Geschäftsführerin des BLB NRW: „Neubauten forensischer Kliniken sind für uns in vielerlei Hinsicht herausragende Projekte: Hohe Sicherheitsanforderungen, anspruchsvolle Technik und spezielle Bedarfe, die baulich umgesetzt werden müssen. Außerdem haben diese Vorhaben eine enorme gesellschaftliche Bedeutung. Deshalb haben wir ein eigens auf den Maßregelvollzug spezialisiertes Team aufgebaut, das sich um die dringend benötigten Neubauten in ganz Nordrhein-Westfalen kümmert.“

Das Land hat im Jahr 2012 mit dem zweiten Ausbauprogramm beschlossen, fünf neue forensische Kliniken zu errichten. Bei der in Lünen entstehenden Forensik handelt es sich um den zweiten Klinikneubau aus diesem Programm – nach dem 2023 in Betrieb genommenen LWL-Therapiezentrum Münsterland.

So wird die neue Forensik in Lünen aussehen

Die forensische Klinik wird städtebaulich in den zeitgleich in Lünen neu entstehenden Landschaftspark der Internationalen Gartenausstellung 2027 integriert. Die Klinik entsteht am Südrand des Parks nahe der Lippe.

Die Patienten werden auf dem Klinikgelände künftig auf sechs Stationen mit je drei Wohngruppen in Einzelzimmern untergebracht sein. Zusätzlich wird es auf dem Gelände eine Reha-Station mit zehn Patientenzimmern geben. Dort sollen Patienten betreut werden, die bereits deutliche Fortschritte in ihrer Behandlung gemacht haben und bei denen eine Entlassung aus der forensischen Psychiatrie absehbar ist. Eine Gärtnerei, eine Turnhalle, eine Cafeteria sowie ein Schul- und Werkstattgebäude ergänzen das Raumangebot. Insgesamt acht Gebäude entstehen auf dem weitläufigen Gelände. Durch die Einrichtung werden rund 200 neue Arbeitsplätze entstehen.

Die forensische Psychiatrie in Lünen wird sowohl baulich als auch organisatorisch modernsten Sicherheitsstandards entsprechen. So wird rund um das Gelände ein 5,5 Meter hoher Zaun aus transparentem Kunststoff errichtet. Der Zugang zum Gelände wird nur durch eine hochgesicherte Pforte möglich sein und es wird eine umfangreiche Videoüberwachung auf dem Freigelände und in den Gebäuden geben.   

Kapazitätserweiterungen im Bereich Forensik

Neben dem Bau zusätzlicher forensischer Kliniken, die sich aus dem zweiten Ausbauprogramm ergeben, werden auch Kapazitätserweiterungen an bestehenden Standorten durchgeführt. Insgesamt sollen so voraussichtlich bis 2028 649 zusätzliche Plätze entstehen. In diesem Rahmen laufen aktuell an den forensischen Standorten in Bedburg-Hau, Köln und Düren Erweiterungsarbeiten durch ergänzende Neubauten.

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