Partnerschaft für die digitale Medizin von Morgen
21.07.2025 - Charité und Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut kooperieren bei 5G und 6G.
Wie können moderne Kommunikationstechnologien dazu beitragen, die medizinische Versorgung besser, effizienter und sicherer zu machen? Dieser Frage wollen die Charité – Universitätsmedizin Berlin und das Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut (HHI) künftig noch stärker gemeinsam nachgehen. Mit einer heute unterzeichneten Absichtserklärung legen sie den Grundstein für eine enge Zusammenarbeit in den Bereichen Forschung, Technologietransfer und Innovation.
Eine alternde Gesellschaft, steigender Versorgungsbedarf und der zunehmende Fachkräftemangel stellen Kliniken vor immer größere Herausforderungen. Diesen werden die Charité und das Fraunhofer HHI nun mit einer Kooperation zur verstärkten Digitalisierung der Medizin begegnen.
Im Fokus steht dabei die Entwicklung drahtloser Kommunikationstechnologien zur Optimierung medizinischer Prozesse – von der digitalen Diagnostik bis hin zur robotergestützten Therapie: Die Mobilfunkstandards 5G und 6G ermöglichen beispielsweise eine effizientere Ressourcennutzung, unterstützen medizinisches Personal durch automatisierte Prozesse und schaffen neue Wege der Versorgung, etwa durch Telemedizin, mobile Diagnostik oder KI-gestützte Assistenzsysteme. So lassen sich die Versorgungsqualität sichern, Wartezeiten verkürzen und Fachkräfte entlasten.
Kommunikationstechnologien verbessern die Patientenversorgung
„Die Digitalisierung spielt eine Schlüsselrolle, um den wachsenden Herausforderungen im Gesundheitswesen zu begegnen“, betont Prof. Heyo K. Kroemer, Vorstandsvorsitzender der Charité. „Wenn wir moderne Kommunikationstechnologien in den Klinikalltag integrieren, eröffnet das neue Möglichkeiten für Diagnostik, Therapie und Versorgungsprozesse, von denen unsere Patient*innen unmittelbar profitieren.“
Das Fraunhofer HHI, das auf nationaler und europäischer Ebene maßgeblich an der 6G-Forschung beteiligt ist, bringt seine umfassende Expertise hinsichtlich drahtloser Kommunikationstechnologien und als Koordinator des „6G-RIC Research and Innovation Cluster“ in die klinische Anwendung ein: „Die Zusammenarbeit mit der Charité ermöglicht es uns, modernste Kommunikationstechnologien wie 5G und 6G gezielt im medizinischen Umfeld zu erproben und weiterzuentwickeln. Gemeinsam schaffen wir ein Innovationsökosystem, das nicht nur die Forschung vorantreibt, sondern auch konkrete Lösungen für eine patientenzentrierte Medizin der Zukunft liefert“, sagt Prof. Slawomir Stanczak, Leiter der Abteilung Drahtlose Kommunikation und Netze am Fraunhofer HHI.
Innovationen in die Praxis überführen
Im Rahmen der Kooperation sollen zudem Ausgründungen in Hightech-Bereichen gefördert werden, um Innovationen aus der Theorie in die Praxis zu überführen. Als weiterer Bestandteil der Zusammenarbeit ist die aktive Nachwuchsförderung geplant.
Der Gesundheits- und Wissenschaftsstandort Berlin bringt dafür beste Voraussetzungen mit: In den letzten Jahren hat er sich als Zentrum für 5G- und Gesundheitsforschung etabliert – nun soll daraus ein starkes Netzwerk für die digitale Medizin von morgen entstehen.