Bauen, Einrichten & Versorgen

Verbunden mit dem Ort

Städtisches Klinikum Lüneburg erweitert – mit hohen Synergieeffekten

04.01.2021 - Vier Bereiche waren es vor allem, die am ­Städtischen Klinikum Lüneburg ungenügend ­vernetzt und eingeschränkt nutzbar waren

Vier Bereiche waren es vor allem, die am ­Städtischen Klinikum Lüneburg ungenügend ­vernetzt und eingeschränkt nutzbar waren: ­Interdisziplinäre Aufnahme, Intensivmedizin. Um die internen Betriebsabläufe zu optimieren sowie Patienten- und Besucherströme neu zu organisieren, schrieb der Klinikbetreiber einen Realisierungswettbewerb aus. Den gewannen ASH Architekten 2011 mit einem modernen kompakten Neubau, der Alt und Neu effizient verzahnt und eine stetige Weiterent­wicklung der Klinik ermöglicht.

Im Städtischen Klinikum Lüneburg welches mit 527 Planbetten ausgestattet ist, arbeiten rund 1.300 Menschen. Menschen. In den letzten Jahren vor dem Um- und Neubau ab 2011 kämpfte das Akutkrankenhaus der Schwerpunktversorgung mit erschließungstechnischen und räumlichen Defiziten. Mangels Effizienz führte das zu erheblichen Mehrkosten. So gab es beispielsweise keinen IMC-Bereich, sodass die Patienten auf den Intensivstationen überwacht wurden, obwohl sie nicht beatmet werden mussten. Auch die stark gestiegenen Hygieneanforderungen waren kaum mehr umzusetzen, da es in der Notaufnahme keine Isolierungsmöglichkeiten für Patienten mit multiresistenten Erregern (MRE) gab.

Aus den Anforderungen entwickelten ASH Architekten ein Ge­bäude­konzept, das

  • die Betriebsabläufe im Bestand optimiert,
  • eine interdisziplinäre Notaufnahme mit Aufnahmepflege integriert und Isolierzimmern, als auch ITS/IMC mit Isolierzimmern und
  • offen ist für die Weiterentwicklung der Klinik in den kommenden Jahren.  

Bestand und Neubau effizient verzahnt
Innerhalb von zwei Bauabschnitten wurden Bereiche temporär verlegt, zwei Bestandsgebäude abgebrochen, der Neubau inklusive einer vorgelagerten zweigeschossigen Liegendkrankenvorfahrt erstellt und der Bestand umgebaut. U-förmig legt sich das kompakte neue Gebäude an den Bestand und schließt sowohl die vorhandene Notaufnahme und die Radiologie als auch das Hauptgebäude direkt an. Eine verglaste Eingangshalle fungiert als neuer Auftakt und Verbindung von Alt und Neu.

Ebenfalls eng angebunden an den Bestand sind die Notaufnahme, Radiologie, Intensiv- und IMC-Station sowie das elektive Aufnahmezentrum. Das schafft kurze Wege. Klare Strukturen, wie der gespiegelte Grundriss in der Intensiv-/IMC-Station, ermöglichen ein übersichtliches Arbeitsumfeld und flexibilisiert den Personaleinsatz. Sogenannte ,,floatende Bereiche“ erhöhen wiederum die Flexibilität der Funktionen und die Kapazität der Klinik. Dazu gehören die lntensivzimmer im Anschluss an die IMC-Station ebenso wie die Untersuchungszimmer zwischen elektiver Aufnahme und Notaufnahme.

Auf fünf Ebenen konzentrieren sich die Funktionsbereiche:

  • Ebene -1: Technik
  • Ebene 0: Zentrallager, Radiologie, Zentralumkleide
  • Ebene 1: Haupteingang, Cafeteria, Verwaltung, Interdisziplinäre Notaufnahme (ZNA) und Aufnahmepflegestation, elektives Aufnahme- und Untersuchungszentrum, umstrukturierte ZSVA und integrierte Endoskopie-Aufbereitung, Liegendkrankenvorfahrt
  • Ebene 2: Intensivmedizin: ITS und IMC
  • Ebene 3: Neurologische Funktionsdiagnostik, Allgemeinpflege, Wahlleistung

Modern, vermittelnd und nah am Mensch
Auf die warmen Töne des Natursteins und der Keramikplatten der direkt angrenzenden Klinikgebäude reagiert der neue Baukörper mit einer wertigen Metall-Fassade aus Alucobond in Bronzemetallic. Auch die als Bindeglied zum Bestand fungierende Liegendkrankenvorfahrt erhielt dieselbe Fassade. Mit ihrem Farbton Anthrazit orientieren sich die Rahmen der Fensterbänder ebenfalls an der umgebenden Bebauung. Fenster- und Fassadenteilung nehmen die Bewegung des Gebäudeinneren auf und vermitteln sie nach außen. Im Sommer schützen außenliegende Alu-Lamellen die Räume vor Überhitzung. Die Anforderungen der EnEV unterschreitet die wärmedämmende Gebäudehülle um 15 %.

Für die Klinikräume entwickelten ASH Architekten ein fein abgestimmtes Farb- und Materialkonzept. Inspiriert ist es von der Umgebung des Standortes: Da ist Lüneburg, dessen Salzvorkommen den Reichtum der Hansestadt begründet, der Strand, das Meer und die Lüneburger Heide. Leitmotive wie Welle, Blüte, Gräser, Ast und Muschel sind daraus entstanden. Jede der fünf Ebenen ist individuell ausgestaltet und erhielt eine eigene Farbgruppe, ein Leitmotiv (Logo) und Beschriftungen an den relevanten Stellen.

Positiv wirksam auf das Wohlbefinden von Patienten, Mitarbeitern und Besuchern sind die Farben den Ebenen zugeordnet. So prägt das meditativ wirkende Violett der Heidepflanze die Ebene 0 mit den Bereichen Röntgen und Nuklearmedizin. Und das natürliche, lebendige Grün des Seegrases die Ebene 1 mit dem Eingangsbereich, der Not- sowie der elektiven Aufnahme. Wandbereiche beim Aufzug, am Stützpunkt und Stationszugang, aber auch in Wartezonen und Sitzbereichen sind farbig hervorgehoben. In den Patientenzimmern findet sich das jeweilige Leitmotiv großformatig und raumprägend an der Rückwand der Betten – ergänzt durch farbig angelegte Schränke und Stühle. Optisch verbunden mit dem Charakter des Ortes, ermöglicht das umgesetzte Farb- und Materialkonzept eine leichte Orientierung und sichere Bewegung im Gebäude.

Fazit
Mit dem Neubau ist es ASH Architekten gelungen, die bestehenden Klinikgebäude optisch stimmig zu erweitern, Alt und Neu effizient zu verzahnen und die Innenräume mit Motiven, Materialien
und Farben aus der umgebenden Landschaft individuell zu ge­stalten.

Kontakt

a|sh sander.hofrichter architekten GmbH

Kapellengasse 11
67071 Ludwigshafen
Deutschland

+49 621/586320
+49 621 / 58632-4001

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