Labor & Diagnostik

Pierre Fabre Pharma GmbH: Orale Therapie beim Mammakarzinom

29.09.2012 -

Pierre Fabre Pharma GmbH: Orale Therapie beim Mammakarzinom. Jedes Jahr erkranken in Deutschland ca. 46.000 Frauen an einem Mammakarzinom. Bei etwa 50 % der Neudiagnosen befindet sich die Erkrankung bereits in einem fortgeschrittenen Stadium. In diesem Fall ist die Palliation und die damit verbundene Maxime „so viel wie nötig, so wenig wie möglich“ die Therapie der Wahl.

Auch für Patientinnen in dieser Situation hat ein langes Überleben absolute Priorität, jedoch spielt beim Therapiewunsch die Integrität des äußeren Erscheinungsbildes eine entscheidende Rolle. Hinzu kommt, dass Überleben auch eine qualitative Komponente beinhaltet. Das heißt, dass ein Überlebensvorteil von einigen Wochen bis Monaten nur dann ein echter Vorteil ist, wenn die gewonnene Zeit nicht für Warte- und Therapiezeiten wieder verloren geht. Besser ist in diesem Fall von Lebenszeitverlängerung zu sprechen, die den qualitativen Vorteil einer Therapie mitberücksichtigt. Bei gleicher Wirksamkeit wie i.v.- Therapien haben orale Therapien den Vorteil des Zeitgewinns. Wartezeiten auf Therapiestühle entfallen, eine Einnahme im häuslichen Umfeld ist nach vorheriger Blutbildkontrolle möglich. Außerdem wird die Erkrankung durch die orale Darreichungsform als weniger belastend empfunden.

Mit Vinorelbin oral werden die Ansprüche und Wünsche von Brustkrebspatientinnen an eine effektive, gut verträgliche und zeitsparende Therapie in großem Maß erfüllt. In Phase II Studien erhielten Patientinnen eine First-Line-Therapie mit Vinorelbin oral in der Dosierung von 60 mg/m²/Woche für die ersten drei Gaben. Anschließend wurde die Dosis auf 80 mg/m²/Woche erhöht. Dies führte zu einer von einer unabhängigen Kommission geprüften Ansprechrate von 30 % bzw. 31 % (Freyer G. et al. J. Clin. Oncol 2003, Amadori, ECCO 2001). Das mediane Überleben lag hier bei 24 bzw. 21 Monaten. Neben der guten Wirksamkeit blieb das äußere Erscheinungsbild der Patientinnen erhalten. Es kam zu keiner Grad 3/4-Alopezie, zu keinem Hand-Fuß-Syndrom, zu Nagelveränderungen oder Ödemen. Übelkeit und Erbrechen wurde in 8 % der Fälle beobachtet, dies kann jedoch mit konsequenter antiemetischer Prophylaxe unter 5 % gesenkt werden.

Haupttoxizität war eine Neutropenie, die bei 42 % der Patientinnen auftrat. In Umfragen betont die Mehrzahl der Patienten immer wieder, dass sie eine orale Therapie einer intravenösen vorziehen, sofern die Wirksamkeit beider Applikationsformen vergleichbar ist (Liu et al, J Clin Oncol 1997). Für Vinorelbin oral wurden pharmakokinetische und klinische Untersuchungen durchgeführt, welche die Vergleichbarkeit der oralen gegenüber der intravenösen Therapie mehrfach bestätigte (Puozzo, ECCO 2001, Jassem Ann Oncol 2001). Für Her2-positive Patientinnen haben zahlreiche Phase II-Studien mit Vinorelbin und Trastuzumab Ansprechraten von 60–80 % gezeigt. In einer auf dem diesjährigen ASCO vorgestellten randomisierten Phase III-Studie zeigte diese Kombination eine höhere Wirksamkeit und bessere Verträglichkeit als der Vergleichsarm mit Taxankombinationen (Burstein, ASCO 2006). Um die Lebensqualität hier noch weiter zu verbessern wird zurzeit unter Leitung von Prof. Volker Heinemann (Klinikum Großhadern) die dreiwöchige Gabe von Trastuzumab in Kombination mit Vinorelbin getestet, wobei Vinorelbin in den Trastuzumab-freien Wochen oral gegeben wird.

Erste Ergebnisse werden noch dieses Jahr erwartet

Bei Patientinnen mit hohem Metastasierungsgrad, Bedrohung vitaler Funktionen oder massiver Ausdehnung des Tumors ist eine Kombinationstherapie angezeigt. Eine anthrazyklin- und taxanfreie Kombination aus Vinorelbin oral und Capecitabin kann auch diesem Kollektiv eine hohe Wirksamkeit und den Erhalt der Lebensqualität sichern. Ergebnisse mit Ansprechraten von 40– 60 % sowie moderate Nebenwirkungen, die das Gesamtbild der Frau nur in seltenen Fällen beinträchtigen sollten berücksichtigt werden, wenn eine Therapieentscheidung getroffen wird.

Fazit

Die Therapie mit Vinorelbin als Monotherapie oder in Kombination mit Trastuzumab oder Capecitabin ist effektiv und sichert Patientinnen die Lebensqualität.

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