Bauen, Einrichten & Versorgen

„Umweltverträglichkeit Hand in Hand mit Gesundheitsverträglichkeit“

Klimaschutz und Nachhaltigkeit stehen aktuell stark in der gesellschaftlichen Diskussion, auch im Gesundheitsbereich.

26.08.2019 -

Nachhaltigkeit wird auch im Gesundheitswesen ein immer wichtiger werdendes Kriterium für eine Kaufentscheidung.

Für den Bodenbelagshersteller nora systems ist dieses Thema seit Jahren Bestandteil seines unternehmerischen Handelns. Seit 2018 gehört das Weinheimer Unternehmen zu Interface, einem Pionier in Sachen Nachhaltigkeit. Martina Hoock, Marktsegment-Managerin Healthcare & Education für die Region nora DACH und Simon Knauf, Head of Regional Marketing nora DACH, erläutern im Gespräch die Bedeutung für die Branche.

M&K: Klimaschutz und Nachhaltigkeit ist aktuell in aller Munde. Welche Haltung vertritt nora systems mit seinen Produkten hier?

Martina Hoock: Nachhaltigkeit ist bereits sehr lange ein zentrales Thema für nora und gehört zur Firmenphilosophie, ist quasi Teil unserer DNA. Als ich 1996 bei nora einstieg, waren wir beispielsweise die ersten im Bodenbelagsmarkt, die eine spezielle Umweltbroschüre hatten, um Kunden und Fachleute, die sich für Themen wie Rohstoffgewinnung, Energie und Recycling interessierten, zu informieren. Heute steht Nachhaltigkeit im Mittelpunkt der öffentlichen Debatte und es wird erwartet, dass man als Hersteller Antworten darauf geben kann, auf welche Weise die Produkte zur Nachhaltigkeit und zum Klimaschutz beitragen. Während früher der Fokus eher auf der Gesundheitsverträglichkeit lag, richtet sich die Aufmerksamkeit aktuell zusätzlich auf die Klimaneutralität.

Mit welchen Maßnahmen trägt Ihr Unternehmen dazu bei?

Hoock: Die Umweltverträglichkeit bei der Herstellung war und ist eine wesentliche Triebfeder. Dies ist natürlich für den Gesundheitssektor ein elementarer Faktor, aber auch für andere Segmente wie das Bildungswesen. Zentral ist auch der Aspekt einer guten Innenraumluftqualität, zu der wir als Hersteller mit sehr emissionsarmen Lösungen beitragen.

Simon Knauf: Wir arbeiten fortlaufend an der Optimierung der Prozesse, um Treibhausgase zu vermeiden und zu reduzieren. Ein großer Schritt war im letzten Jahr die Umstellung auf erneuerbare Energien, die nun zu 100 Prozent den Strombedarf im Weinheimer Werk decken. Die Optimierungen spiegeln sich auch in den aktualisierten Umweltproduktdeklarationen (EPDs) wider. Nora systems war übrigens der erste Hersteller elastischer Bodenbeläge, der diese veröffentlicht hat. Die drei Buchstaben stehen für die englische Bezeichnung Environmental Product Declaration. Eine EPD beschreibt Baustoffe, Bauprodukte oder Baukomponenten im Hinblick auf ihre Umweltwirkungen auf Basis von Ökobilanzen sowie ihre funktionalen und technischen Eigenschaften. Diese quantitativen, objektiven und verifizierten Informationen beziehen sich auf den gesamten Lebenszyklus des Bauprodukts und sind öffentlich zugänglich. Deshalb bilden EPDs eine wichtige Grundlage für die Nachhaltigkeitsbewertung von Bauwerken.

Was ist im Bereich Gesundheitswesen besonders?

Hoock: Der Aufbau einer markanten und attraktiven Marke kann gerade für Krankenhäuser, die im Wettbewerb nicht durch medizinische Spezialangebote hervorstechen können, sehr wichtig sein. Ein Engagement für Nachhaltigkeit dient nicht nur dem Allgemeinnutzen für Patienten und Mitarbeiter, sondern wird von Krankenhäusern vor dem Hintergrund eines starken Wettbewerbs auch zur Markenbildung genutzt. Diese Stärkung des Images kann vorteilhaft sein, wenn es um die Gewinnung von Patienten und die Bindung von Fachkräften geht. Zu unseren Kunden gehören private Klinikketten, welche dies frühzeitig erkannt haben und genauso umsetzen. Nachhaltigkeit kann im Healthcare-Sektor aber nicht auf die Gesundheitsverträglichkeit der Baustoffe und den CO2-Wert reduziert werden – wobei dies ohne Frage entscheidende Kriterien sind. Für die Betrachtung der Nachhaltigkeit ist auch die Langlebigkeit eines Produktes ein wichtiger Aspekt. Wenn ein Bodenbelag beispielsweise nur alle 30, anstatt alle zehn bis 20 Jahre ausgetauscht werden muss, zahlt das auch auf die Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit ein. Unsere Bodenbeläge aus Kautschuk zeichnen sich dadurch aus, dass sie extrem langlebig sowie einfach und beschichtungsfrei zu reinigen sind.

Als bislang einziger Anbieter auf dem Markt hat Ihr Unternehmen ein nachhaltig orientiertes Bodenbelags-Komplettsystem eingeführt. Darüber hinaus kann nora weitere Zertifikate vorweisen. Welche Zertifikate sind für die Entscheidung der Kunden maßgeblich?

Knauf: Der elastische Bodenbelag von nora wurde als erster überhaupt mit dem Blauen Engel zertifiziert – wir waren hier der Vorreiter. Dieses Umweltzeichen ist weiterhin in Deutschland, in Österreich und der Schweiz eine Orientierungshilfe für Architekten und Entscheider. Es gibt auch weitere international anerkannte Zertifizierungen, über die unsere Produkte verfügen, wie Greenguard Gold, das österreichische Umweltzeichen ÖKZ oder das finnische Prüfzeichen M1, das auch sehr streng ist. Für die verschiedenen Auslandsmärkte müssen wir die unterschiedlichsten länderspezifischen Nachweise erfüllen. Nachhaltigkeit ist für die Nutzer allgemein ein wichtiger Aspekt, auch viele Kommunen haben inzwischen ein Anforderungsprofil zur Umweltverträglichkeit. Solche Produkte werden seitens der Architekten und Bauherren verstärkt nachgefragt. Unser „Sicherheitspaket“, also die Kombination aus emissionsarmen Böden mit ebensolchen Verlegewerkstoffen, einer qualifizierten Schulung der Verleger und der Überwachung der Baustelle, wird daher von vielen Bauherren geschätzt.

Neben diesen Kriterien soll der Boden natürlich die bewährten funktionalen und gestalterischen Aspekte erfüllen. Welche Bedeutung hat das Thema für die Bau- und Ausstattungsbranche?

Hoock: Bei Raumkonzepten für moderne Krankenhäuser steht in den letzten Jahren das Schaffen eines patientenzentrierten „Wohlfühl-Ambientes“ im Vordergrund. Der Boden soll sich harmonisch einfügen. Hier bieten wir mit unseren Produkten ein einzigartiges System für die Umsetzung einer funktionsübergreifenden Gestaltung. So erfüllen die Böden verschiedene Anforderungen wie beispielsweise elektrostatische Ableitfähigkeit, besondere Rutschfestigkeit oder Akustik, sind aber im gleichen Design verfügbar. Auch das Zubehör wie Sockelleisten oder Wandhochzüge gibt es in der gleichen Optik, das ist für Kliniken ein großer Vorteil, wenn es um ein harmonisches Ambiente „aus einem Guss“ geht.

 

Zur Person

Martina Hoock, Market Segment Manager Healthcare nora DACH (Deutschland/ Österreich/ Schweiz), ist seit mehr als 20 Jahren zunächst im Produktmanagement und dann im Vertrieb bei nora systems für das Marktsegment Healthcare zuständig und betreute Schlüsselkunden im Krankenhausbereich sowie Planer und Bauherren. Als Teil des Regional Marketings bringt die studierte Betriebswirtin (VWA) seit 2019 ihre Erfahrungen aus beiden Funktionen in die Marktsegment-Arbeit der DACH-Region ein.

Simon Knauf ist seit 2017 bei nora systems tätig. Der Leiter Regional Marketing nora DACH koordiniert die Marketing-Aktivitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Eines seiner Fokusthemen ist Nachhaltigkeit. Es geht ihm darum, die bestehenden Möglichkeiten bereichsübergreifend aufzuzeigen und Synergien zu schaffen. Vor seiner Zeit bei nora systems war der Diplom-Betriebswirt (FH) im internationalen Produktmanagement tätig.

 

 

Kontakt

nora systems GmbH

Höhnerweg 2 -4
69469 Weinheim

+49 6201 80 5666
+49 6201 80 3019

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