Gesundheitsökonomie

6. Heidelberger Innovationsforum

02.07.2011 -

6. Heidelberger Innovationsforum. Nur jeweils zehn Minuten Zeit hatten 28 Forscher und Entwickler, um ihre marktnahen IT-Anwendungen für den Gesundheitsbereich am 15. April anlässlich des 6. Heidelberger Innovationsforums einem Auditorium von potentiellen Investoren und Kooperationspartnern vorzustellen. Die präsentierten Lösungen betrafen die wesentlichen Zukunftsthemen des Gesundheitswesens.

IT-Forscher treffen Investoren

Seit 2005 organisiert das European Media Laboratory (EML) gemeinsam mit der MFG Baden-Württemberg, der Innovationsagentur des Landes für IT und Medien, das halbjährlich stattfindende Heidelberger Innovationsforum. Hier finden Forscher und Entwickler eine Plattform, um ihre Geschäftsideen einer breiteren Fachöffentlichkeit aus Wissenschaftlern und Unternehmern zu präsentieren. Die Forscher bekommen direkt vor Ort Rückmeldung darüber, ob ihr Konzept marktreif ist oder nicht.

Forschung in die Wirtschaft

In den verschiedenen Forschungsabteilungen der Universitäten, (Fach-) Hochschulen, Kliniken sowie IT-Unternehmen steckt zwar ein großes innovatives Potential, doch der Weg bis zur Produktreife oder Firmengründung ist weit. Genau dies ist der Ansatz des Heidelberger Innovationsforum: eine Brücke zu schlagen zwischen Forschung und Wirtschaft, um Ideen schneller an den Markt zu bringen. Klaus Haasis, Geschäftsführer der MFG Baden-Württemberg, ergänzte: „Das Forum ist in seiner Art einzigartig in Europa. Erstmals gibt es eine Kombination aus Wissenschafts- Coaching und Networking.“

Elektrodenposition: Rekonstruktion aus CT-Artefakten

Zur Behandlung von chronischen Schmerzen und verschiedenen neurologischen Erkrankungen werden computergestützte stereotaktische Gehirnoperationen (Stereotaxien) mittels Elektroden durchgeführt. Auch postoperativ ist die Kenntnis über die exakte Lage der Elektroden wichtig, die jedoch in herkömmlichen CT-Bildern Artefakte hinterlassen können. Professor Dr. Peter Gemmar vom Institut für innovative Informatikanwendungen der FH Trier stellte einen Rekonstruktionsalgorithmus vor, der die Verifikation der genauen Elektrodenposition ermöglicht. Durch das neue Verfahren könnte die Operationsplanung und -navigation bei der tiefen Hirnstimulation hinsichtlich der Operationszeiten und ihrer Sicherheit maßgeblich verbessert werden. (www. fh-trier.de)

Beschleunigter Datentransfer im Rettungswesen

Trotz der weiten Verbreitung von Hochtechnologien werden die Daten im Rettungswesen vorwiegend noch per Telefon, Funk und Papierprotokollen an die Krankenhäuser übermittelt. Das „NIDA Pad“, ein tragbares Terminal, soll den Datentransfer nun erheblich verbessern. Mit NIDA (Notfall-Informations-Dokumentations- Assistent) werden die Patientendaten unmittelbar am Einsatzort digital erfasst und direkt an das Zielkrankenhaus geliefert, das sofort die Patientenaufnahme vorbereiten kann. Die Abläufe im Rettungseinsatz lassen sich mit dem Handheld-PC erheblich beschleunigen, so Christian Hansis, Geschäftsführer medDV GmbH, Gießen, bei der Vorstellung des mobilen „Notfallassistenten“. (www.medDV.de)

Hexapod-Roboter als Implantatplaner

Künstliche Zahnwurzeln im Kieferknochen zu implantieren, erfordert eine äußerst filigrane Handarbeit des Zahnarztes, der dabei von unvorgesehenen Problemen überrascht werden kann. Herkömmliche 2DRöntgenbilder liefern meist nur unzureichende Anhaltspunkte für die optimale Stelle zum Einsatz des Implantats. Einen CT/MR-3D-Planer für Zahnimplantate stellte Dr. Wolfram Stein, CEO der med3D GmbH Heidelberg, vor. „implant3D“ ist eine dreidimensionale Planungssoftware für Zahnärzte, die mit hoher Präzision den optimalen Punkt für das Implantat und zudem auch den optimalen Bohrweg dorthin berechnet. Verifiziert wird das Ganze durch die Übertragung auf eine Bohrschablone. Ein sechsbeiniger Roboter (Hexapod) überträgt als Positionierer sowohl die Bohranleitung und dient gleichzeitig dem Bohrer als präzise mechanische Führung. (www. med3D.de) Bisher sind die Veranstalter mit ihrer selbst gestellten Aufgabe erfolgreich: nämlich zu verhindern, dass gute Ideen, die in unserem Land entstehen, woanders aufgegriffen und zu Produkten gemacht werden. www.heidelberger-innovationsforum. de

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