Hygiene

Wassergefiltertes Infrarot A verbessert Wundheilung

04.06.2011 -

Wassergefiltertes Infrarot A verbessert Wundheilung. Wassergefiltertes Infrarot A (wIRA) kann sowohl bei akuten Wunden als auch bei chronischen Wunden und Problemwunden einschließlich infizierter Wunden Schmerzen deutlich mindern und die Wundheilung beschleunigen oder bei stagnierender Wundheilung verbessern sowie eine erhöhte Wundsekretion und Entzündung mindern. Insbesondere ist auch ohne Wundheilungsstörung eine positive Beeinflussung der Wundheilung möglich.

wIRA als spezielle Form der Wärmestrahlung mit hohem Penetrationsvermögen ins Gewebe bei geringer thermischer Oberflächenbelastung verbessert – neben nicht-thermischen zellulären Effekten (Entzündungsminderung, Hypersekretionsminderung, Immunmodulation) – als thermische Effekte die drei entscheidenden Faktoren für die Wundheilung, den Sauerstoffpartialdruck im Gewebe, die Gewebetemperatur und die Gewebedurchblutung, und damit die Energiebereitstellung pro Zeit (Steigerung der Stoffwechselleistung) und auch die Sauerstoffversorgung (z. B. für die antibakterielle Granulozytenfunktion).

Akute Wunden

Eine prospektive, randomisierte, kontrollierte Studie mit 111 Patienten der chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg zeigte nach abdominellen Operationen mit täglich zweimal 20 Minuten Bestrahlung in der Gruppe mit wIRA und sichtbarem Licht VIS (wIRA+VIS) im Vergleich zur Kontrollgruppe mit nur sichtbarem Licht (VIS) eine signifikante und relevante ausnahmslose Schmerzreduktion bei 57–70 % weniger Schmerzmittelverbrauch, eine verbesserte Wundheilung, in 2 cm Gewebetiefe einen akuten Anstieg der Gewebetemperatur um 2,7 °C und des Sauerstoffpartialdrucks um ca. 30 %, einen kürzeren Krankenhausaufenthalt (9 vs. 11 Tage), eindrucksvolle Unterschiede in der Abschlussbewertung sowie weniger Wundheilungsstörungen (7 % vs. 15 %).

Eine weitere prospektive, randomisierte, kontrollierte Studie mit 45 schwerbrandverletzten Kindern in der Kinderchirurgie Kassel (Klinik Park Schönfeld) ergab eine deutlich schnellere Verkleinerung der Wundflächen (9 vs. 13 Tage für 90 % Wundflächenreduktion), eine etwas bessere Wundbeurteilung durch den Arzt sowie einen tendenziell kürzeren Krankenhausaufenthalt in der Gruppe mit wIRA+VIS verglichen mit der Kontrollgruppe mit VIS.

In der Rehabilitation nach Hüft-/ Knie-Endoprothesen-Operationenbrachte wIRA eine sonographisch nachweisbare beschleunigte Wundserom-/Wundhämatom-Resorption und stellt eine Alternative zu Punktionen und Wundrevisionsoperationen dar.

Auch persistierende Schmerzen nach Thorakotomie werden durch wIRA eindrucksvoll gemindert.

Es erscheint sinnvoll, zukünftig wIRA sowohl bereits präoperativ als auch postoperativ (z. B. bei abdominellen und thorakalen Operationen) einzusetzen. wIRA stellt auch eine Alternative zur Vakuumversiegelung dar.

Chronische Wunden

Eine prospektive, randomisierte, kontrollierte Studie in Basel mit 40 Patienten mit chronischen venösen Unterschenkelulzera ergab bei zusätzlich dreimal wöchentlich 30 Minuten Bestrahlung mit wIRA+VIS über maximal sechs Wochen eine signifikant und relevant schnellere Wundheilung (18 vs. 42 Tage bis zum kompletten Wundschluss, Restulkusfläche nach 42 Tagen 0,4 cm 2 vs. 2,8 cm 2 ) sowie einen signifikant und relevant geringeren Schmerzmittelverbrauch gegenüber einer in gleicher Form therapierten, aber nicht bestrahlten Kontrollgruppe.

Eine weitere prospektive Studie der Universität Tromsø/Norwegen im Krankenhaus Hillerød/Dänemark mit 10 Patienten mit u. a. auch aufwendiger thermographischer Verlaufskontrolle ergab unter wIRA eine vollständige Abheilung vorher therapierefraktärer Unterschenkelulzera bei sieben sowie eine deutliche Ulkusverkleinerung bei zwei der 10 Patienten, eine ausgeprägte Minderung der Schmerzen (von z. B. 15 auf null Schmerztabletten täglich), eine Normalisierung des thermographischen Bildes (vor Therapiebeginn typischerweise hyperthermer Ulkusrandwall mit relativ hypothermem Ulkusgrund) sowie im Einzelfall bei einem Seitenvergleich (Therapie eines Beins mit einem Ulkus mit wIRA+VIS, Therapie des anderen Beins mit einem Ulkus nur mit VIS) deutliche Unterschiede zugunsten von wIRA. Ein Beispiel für einen erfolgreichen Therapieverlauf mit wIRA ist in der Abbildung 1 mit normaler Aufsicht, thermographischem Bild und Temperaturprofil durch das Ulkus – jeweils vor Therapie und nach Abschluss der Therapie – dargestellt. Erste Ergebnisse einer weiteren Studie der Hautklinik der Universität Freiburg bestätigen die positiven Effekte von wIRA bei chronischen Wunden.

Bei chronischen Wunden werden mit wIRA vollständige Abheilungen erreicht, die zuvor nicht erreicht wurden. Der Verlauf der erfolgreichen Therapie bis zum kompletten Wundschluss nach ca. fünf Monaten bei einer 88jährigen Patientin mit einem seit 13 Monaten progredienten Ulcus cruris am rechten distalen medialen Unterschenkel bei chronischer venöser Insuffizienz, deutlichen Unterschenkel-Stauungsödemen und großflächiger Stauungsdermatitis sowie mit Wundinfekt bei Diabetes mellitus ist in der Abbildung 2 dargestellt.

Auch Prophylaxe und Therapie von Dekubitalulzera sind mit wIRA möglich. wIRA kann außerdem auch bei Wunden zur Resorptionsverbesserung und damit Wirkungsverstärkung topisch aufgetragener Substanzen eingesetzt werden. Auch eine Kombination mit Photodynamischer Therapie PDT ist möglich.

Anwendung

wIRA ist ein kontaktfreies, verbrauchsmaterialfreies, leicht anwendbares, als angenehm empfundenes Verfahren mit guter Tiefenwirkung, das der Sonnenwärmestrahlung auf der Erdoberfläche in gemäßigten Klimazonen (Filterwirkung des Wasserdampfs der Erdatmosphäre) nachempfunden ist. Die Bestrahlung der unbedeckten Haut oder Wunde erfolgt senkrecht zur Haut mit einem wIRA-Strahler (Hydrosun-Strahler) täglich ein- bis zweimal über 20–30 Min. oder länger. Für wIRA in therapeutischen Bestrahlungsstärken und -dosen konnte nicht nur gezeigt werden, dass es für menschliche Haut unbedenklich ist, sondern dass es zellschützende Effekte hat. Neben den oben beschriebenen Effekten von wIRA wirkt eine Bestrahlung mit sichtbarem Licht und wIRA vermutlich mit endogenen Porphyrinen (z. B. Protoporphyrin IX) quasi als milde Photodynamische Therapie PDT zellregenerationsfördernd und damit wundheilungsfördernd und wahrscheinlich auch infektionspräventiv bzw. antibakteriell.

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