IT & Kommunikation

Nicht schneller, sondern zielgerichteter arbeiten

Wie Kliniken große Produktivitätszuwächse zuverlässig erreichen

20.05.2010 -

Keine Frage: Der Wettbewerbsdruck im Gesundheitssystem wird weiter zunehmen. Auch Kliniken müssen ihre Dienstleistungen in kürzerer Zeit, mit höherer Qualität und zu niedrigeren Kosten erbringen. Management-Methoden müssen sich daran messen lassen, wie zuverlässig, wie nachhaltig und mit welchem Aufwand sie angestrebte Verbesserungen erreichen. Eine große Zahl von Unternehmen weltweit setzt dabei auf das Konzept „Theory of Constraints" (TOC). In den letzten Jahren haben erstmals auch Kliniken hiermit große Erfolge erzielt: In den Niederlanden werden zuverlässig beachtliche Leistungssteigerungen von 15% und mehr in sechs bis neun Monaten erreicht.

TOC im Krankenhaus

Theory of Constraints ist eine allgemeine Management-Philosophie, vorgestellt 1984 von Dr. Eliyahu M. Goldratt in seinem Buch „Das Ziel". Das Konzept zielt darauf ab, komplexe Organisationen bei der kontinuierlichen Steigerung ihrer Leistungsfähigkeit zu unterstützen. Die Methodik identifiziert systematisch Engpässe, richtet die Organisation am jeweiligen Engpass aus und steigert so die Zielerreichung des Gesamtsystems. Denn nur wenn sich der Durchfluss durch den Engpass erhöht, kann das System insgesamt mehr leisten.
Dieselben Methoden, die in anderen Industrien Qualität und Kundenzufriedenheit gesteigert, Kosten und Servicezeiten gesenkt hatten, können auch in Gesundheitseinrichtungen erfolgreich eingesetzt werden. Das zeigen entsprechende Projekte in mittlerweile acht niederländischen Kliniken.

Der Patient als Projekt

Die Anwendung von TOC im Krankenhaus betrachtet Patienten als individuelle Projekte auf dem Weg durch eine komplexe Organisation. Engpässe führen dabei zu Wartezeiten und begrenzen den Durchfluss. Sei es in der Notaufnahme, bei einer tagesklinischen Behandlung oder während des stationären Aufenthalts.
Diejenigen Aktivitäten, die die Länge des Aufenthalts bestimmen, liegen in der Sprache des Projektmanagements auf dem „kritischen Pfad" des Patienten. Verzögert sich eine Aktivität auf dem kritischen Pfad - beispielsweise der Abschluss der präoperativen Diagnostik - so verlängert sich unweigerlich die Dauer der Behandlung.

Zur Planung und Steuerung des Patientenflusses steht ein web-basiertes IT-System namens Qarina bereit. Schon bei Aufnahme des Patienten plant der Spezialist die zeitlichen Meilensteine der Behandlung, insbesondere das Entlassungsdatum. In der Folge werden alle Aktivitäten auf dem kritischen Pfad täglich daraufhin überwacht, ob sie in der verbleibenden Zeit bis zur Entlassung erledigt werden können. TOC lenkt so den Blick auf zeitkritische Aktivitäten im geplanten Behandlungsablauf.

Verzögert sich der Ablauf bei einem Patienten, wird der Grund in Qarina dokumentiert. Auswertungen zeigen die häufigsten Gründe für systematische Verzögerungen. Die Analyse der Verzögerungsgründe ist Basis dafür, Engpässe in der Organisation zu beseitigen und den Durchfluss zu beschleunigen. Qarina ist kein gewöhnliches Healthcare-IT-System. Es wurde allein mit dem Ziel entwickelt, die richtigen Entscheidungen zur Verbesserung der Organisation zu treffen.

Wie TOC das Denken verändert

TOC richtet alle Berufsgruppen und Abteilungen auf das gemeinsame Ziel aus, für den Patientenfluss wichtige Dinge zuerst zu erledigen. Geschieht das nicht, verzögert sich die Behandlung. Die Folgen sind mehr Arbeit für alle und ein unzufriedener Patient.

Das neue Denken in Engpässen und Verzögerungen führt dazu, dass mehr agiert und weniger reagiert wird. Hektische Wechsel zwischen Aktivitäten nehmen spürbar ab, geistige Rüstzeiten und unproduktive Wegezeiten werden reduziert. Produktivitätssteigerung ist nicht mit Leistungsverdichtung gleichzusetzen: Es wird nicht schneller, sondern zielgerichteter gearbeitet.

Im Krankenhaus können unterschiedliche Ziele im Fokus stehen. Die konsequente Anwendung der TOC-Prinzipien schafft Mehrwert über Effekte wie zufriedenere Patienten durch kürzere Wartezeiten, gelassenere Mitarbeiter durch Beruhigung im Klinikalltag oder geringere Kosten durch verkürzte Behandlungsdauern.

Ein TOC-Projekt ist kein typisches Beratungsprojekt. Die externe Unterstützung erfolgt nach dem Prinzip Hilfe zur Selbsthilfe. Implementiert wird ein Prozess der kontinuierlichen Verbesserung und der Problemlösung im Team. Prozessveränderungen erfolgen Schritt für Schritt. So bleibt das Projektrisiko gering. Die Methodik erlaubt es, Optimierungsschritte in die richtige Richtung zu gehen, ohne zuvor in langen Konzeptionsphasen die endgültige Lösung zu erarbeiten. Die permanente Orientierung am Ziel sichert schnelle und nachhaltige Verbesserungen.

Kontakt

InnoQare Deutschland GmbH

Johannes-Brahms-Weg 10
21493 Schwarzenbek

+49 4151 896 109

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