Labor & Diagnostik

Gastro-MRT-Diagnostik - Gesundheitspark Leverkusen setzt Maßstäbe

27.02.2013 -

Gastro-MRT-Diagnostik - Gesundheitspark Leverkusen setzt Maßstäbe. Konkurrenz fördert den Fortschritt. Diese Beobachtung bestätigt sich derzeit beim Blick auf neue diagnostische Verfahren in der Gastroenterologie.
Immer noch gilt die Endoskopie als Goldstandard bei der Untersuchung des Dickdarms. Eine Vorsorgeuntersuchung jenseits des 50. Lebensjahres ist die beste (Sekundär-) Prophylaxe des Darmkrebses.
Die Kosten für diese Untersuchung werden inzwischen sogar von der Krankenkasse übernommen. Trotzdem haben bisher nur etwa 5 % aller Berechtigten das Angebot angenommen.
Damit sind wir dem Ziel, den Dickdarmkrebs auszurotten, nicht wirklich näher gekommen.

Durch die Weiterentwicklung der Computertomografie und der Kernspintomografie wurde es möglich, 2- und 3-dimensionale Bilder des Darmes zu generieren.
Spezielle Computerprogramme können aus den gewonnenen Daten einen „virtuellen“ Flug durch den Darm rekonstruieren, womit der Eindruck einer endoskopischen Untersuchung erzeugt wird. Die technischen Entwicklungen und wissenschaftlichen Untersuchungen sind derzeit bei der Computertomografie im Vergleich zur Kernspintomografie weiter fortgeschritten.
Da die Computertomografie mit einer Strahlenbelastung für den Patienten verbunden ist, erscheint diese Technik als Vorsorgeuntersuchung nicht uneingeschränkt geeignet.
Deshalb konzentrieren sich die Bemühungen derzeit darauf, mit der Kernspintomografie eine Dickdarmuntersuchung anzubieten, die zur Entdeckung suspekter Polypen zuverlässige Aussagen machen kann.
Zusätzlich sind die während der Kernspintomografie verwendeten Kontrastmittel nebenwirkungsärmer.
Im Gegensatz zur konventionellen Koloskopie beschränkt sich die virtuelle Kolonografie nicht allein auf die intraluminale Beurteilung des Kolons.
Mittels der gewonnenen Datensätze können problemlos Darmlumen, Darmwand sowie die angrenzenden Bauchorgane (einschließlich der parenchymatösen Organe im Bauchraum) beurteilt werden. Damit ist bei kolorektalen Karzinomen ein nahezu komplettes Tumorstaging möglich, außerdem kann bei stenosierenden Tumoren im Gegensatz zur Endoskopie stets der gesamte Dickdarm dargestellt werden.
Im Rheinland wird jetzt in einem visionären Konzept die Dickdarmkrebsvorsorge intensiviert.
In einer Kooperation zwischen dem Radiologischen Netzwerk Rheinland und dem Klinikum Leverkusen entsteht auf dem Gesundheitspark in Leverkusen ein Musterbeispiel für eine sektorübergreifende Versorgung.
Die Radiologische Gemeinschaftspraxis Dres. Leßmann und Kollegen sowie unsere Gastroenterologische Abteilung am Klinikum Leverkusen bieten die komplette endoskopische und schnittbildgebende Diagnostik und Therapie des Bauchraumes an.
Die virtuelle Diagnostik kann nach dem derzeitigen Standard mit 1,5 Tesla-Maschinen durchgeführt werden. Im Rahmen eines industriellen Forschungsprojektes wird in Zukunft untersucht, ob der Einsatz eines 3,0 Tesla-Gerätes die Diagnostik im Abdomen verbessern wird.
Damit wird der Bevölkerung die apparative Ausstattung der Spitzenklasse geboten.
Die Kooperation von Radiologen und Gastroenterologen garantiert dem Patienten, dass primär das für ihn am besten geeignete Untersuchungsverfahren gewählt wird.
Außerdem kann zeitnah die Untersuchungsmethode gewechselt werden: Bei einer endoskopisch nicht überwindbaren Dickdarmstenose kann der Patient unmittelbar einer virtuellen Darstellung unterzogen werden.
Wenn in der virtuellen Darstellung ein Polyp entdeckt wird, kann häufig am selben Tag (ohne erneute Kolonlavage) eine endoskopische Polypektomie erfolgen.
Die innovative MRT-Diagnostik ermöglicht aber auch die Durchführung anspruchsvoller Dünndarmuntersuchungen. Die Wege der endoskopischen Dünndarmdiagnostik sind bisher begrenzt: Kapsel-Endoskopie und Doppelballonenteroskopie werden seit Jahren zunehmend eingesetzt, sind aber aufgrund ihrer hohen Kosten und der (bis auf wenige Zentren mit hohem Patientendurchsatz) geringen Auslastung mit zum Teil sehr langen Untersuchungszeiten bisher nicht effektiv. 
Dies gilt vor allem für die Dünndarmdarstellung von Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, wo jährliche Wiederholungsuntersuchungen erforderlich werden können. Insbesondere bei diesen Patienten wird sich durch die Leverkusener Kooperation ebenfalls eine weit reichende Verbesserung der Diagnostik erzielen lassen.
Die beteiligten Ärzte hoffen vor allem, dass mit diesem Angebot die Bereitschaft der Menschen zur Krebsvorsorge gesteigert werden kann. Auch wenn die Koloskopie weiterhin die Standarduntersuchung zur Darmkrebsvorsorge ist, müssen zusätzliche Anreize geschaffen werden, um die eher entmutigenden Zahlen der Vorsorgekoloskopie zu verbessern.
Die Suche nach integrierten Untersuchungsangeboten ist zwingend, wenn das enorme Potential (vor allem der Kernspintomografie) für die Sekundärprophylaxe des kolorektalen Karzinoms in absehbarer Zeit genutzt werden soll.

Kontakt:
Prof. Dr. Henning E. Adamek
Klinikum Leverkusen gGmbH
Med. Klinik 2
D-Leverkusen
Tel.: 0214/132676
adamek@klinikum-lev.de
www.klinikum-lev.de

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