Medizin & Technik

Konzentration auf Kernkompetenzen: Kooperation von Klinik und externem Dienstleister

25.07.2014 -

Konzentration auf Kernkompetenzen: Kooperation von Klinik und externem Dienstleister. Das Universitäre Herzzentrum (UHZ), Hamburg kooperiert seit Mitte 2004 im Bereich der Kardiotechnik mit einem externen Dienstleistungsunternehmen.
Die Zusammenarbeit mit Life Systems Medizintechnik-Service zeichnet sich durch ein hohes Maß an Flexibilität und Einsatz aus.
In dieser Konstellation sind Innovationsschritte im Hinblick auf das Leistungsspektrum sowie die Fallzahlentwicklung möglich, die ansonsten nicht machbar wären.
Prof. Dr. Dr. Hermann Reichenspurner, Ärztlicher Leiter des Universitären Herzzentrums Hamburg und Direktor der Klinik und Poliklinik für Herz- und Gefäßchirurgie, sprach mit Management & Krankenhaus über die Möglichkeit der Planung innovativer und zukunftsweisender Projekte durch die Zusammenarbeit mit Life Systems.

M & K: Thema dieses Interviews ist die Zusammenarbeit mit einem externen Dienstleistungsunternehmen in der Herzchirurgie – speziell in der Kardiotechnik: Was sind für Sie im Allgemeinen Aspekte, die für eine Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern sprechen?
H. Reichenspurner: Allgemein geht der Trend ja schon länger und in vielen Bereichen in Richtung der Zusammenarbeit mit externen Dienstleistungsunternehmen.
In den inneren Bereichen der medizinischen Leistung ist eine derartige Leistungsvergabe noch nicht so weit verbreitet.
Die Kardiotechnik ist bei uns bisher auch der einzige innere Bereich medizinischer Leistung, der extern vergeben ist.
Es ist sinnvoll, dass der eigene Betrieb sich auf seine Kernkompetenz beschränkt – für uns ist das die medizinische und pflegerische Versorgung – die er selbst am besten und effektivsten ausüben kann.
Für die übrigen Leistungsbereiche werden sinnvollerweise mehr und mehr externe Dienstleister eingebunden.

M & K: Was hat Sie derzeit – Mitte 2004 – bewogen, mit Life Systems zusammenzuarbeiten?
H. Reichenspurner: Wir haben schon längere Zeit – seit 2001 – mit einem externen Dienstleister in der Kardiotechnik zusammengearbeitet. Der Grundgedanke dabei war und ist, eine personalunabhängige Flexibilität sowie eine Fallzahlgarantie zu erhalten.
Konkrete Gründe für die Zusammenarbeit mit Life Systems waren: Erstens, Life Systems ist in Hamburg ansässig, zweitens haben wir bereits positive Erfahrungen in Kooperationen mit anderen Bereichen der Krauth-Gruppe gemacht und Life Systems betreut bereits eine große Herzchirurgie in Hamburg.
Da war es nahe liegend, zu Life Systems zu wechseln.

M & K: Das Konzept des UHZ beruht auf einem Leistungsangebot auf höchstem medizinischem Niveau unter Einsatz modernster Technik/Methoden.
Welche Rolle spielt dabei die Kardiotechnik bzw. die Zusammenarbeit mit Life Systems?
H. Reichenspurner: Diese spielt dabei natürlich eine sehr große Rolle. Die Kardiotechnik besteht ja nicht nur aus der Bedienung der Herz- Lungen-Maschine.
Die Kardiotechnik betreut darüber hinaus Herzunterstützungssysteme wie externe Zirkulationssysteme, Herz-Assist- Systeme sowie die ECMO bei Kindern, um nur einige zu nennen.
Bei der Betreuung einer derartigen Vielfalt an Herzunterstützungssystemen ist es sehr wichtig, dass diese Leistungen von einem fachkompetenten Team ausgeübt werden, das sich regelmäßig weiter- bzw. fortbildet.
Life Systems erfüllt das gesamte Leistungsspektrum sowie die Anforderungen an die Kompetenz. Die Mitarbeiter von Life Systems nehmen regelmäßig und automatisch an entsprechenden Fortbildungen teil.
Klinikintern wäre der Aufbau einer derartigen Kompetenz eher schwierig. Es fehlt in einer Universitätsklinik das Budget für Fortbildungen in diesem Bereich, was auf ein Sponsoring durch entsprechende Anbieterfirmen hinauslaufen müsste.
Das ist natürlich nicht in dem Umfang und in der nötigen Regelmäßigkeit möglich.
Das Implementieren neuer Technologien wird selbstverständlich von einem Dienstleister erwartet.
Life Systems
setzt dieses entweder in Kooperation mit anderen Bereichen der Krauth-Gruppe um oder darüber hinaus auch mit anderen Anbietern.

M & K: Was sind innovative Aspekte der Zusammenarbeit mit Life Systems?
H. Reichenspurner: Wir arbeiten gemeinsam zurzeit an mehreren Forschungsprojekten. Beispielsweise führen wir wissenschaftliche Analysen zum Vergleich verschiedener Bypass-Systeme durch.
Minimalinvasive Bypass-Systeme werden von uns im Rahmen einer klinischen Studie dokumentiert und analysiert.
Eine andere innovative Leistung, die über Life Systems abgedeckt wird, ist z.B. die Implementierung einer für uns neuen Funktion der chirurgischen Assistenz. In den USA ist es bereits üblich, verschiedene chirurgische Leistungen nicht über den Chirurgen selbst, sondern einen sog. Physician Assistant abzudecken.
Dieses Konzept haben wir quasi aus den USA übernommen. Im Rahmen der Dienstleistung kaufen wir von Life Systems sozusagen chirurgisches Assistenzpersonal ein.
Die Ausbildung dazu wurde vorab von Life Systems geleistet. Gemeinsames langfristiges Ziel ist es, auch anderen Kliniken die Ausbildung zu einem chirurgischen Assistenten anzubieten.
Unsere Klinik dient dabei als Ausbildungsstätte. Ein mögliches Leistungsangebot dieser Ausbildungsstätte ist aus heutiger Sicht die Ausbildung zum chirurgischen Assistenten im Allgemeinen sowie beispielsweise die Schulung auf die endoskopische Venenentnahme und die endoskopische Entnahme der Arteria radialis.

M & K: Die Fallzahl im UHZ ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Wie ist diese Entwicklung zu sehen – auch bezüglich der Zusammenarbeit mit einem externen Dienstleister?
H. Reichenspurner: Eine Fallzahlerhöhung wäre ohne einen externen Dienstleister wie Life Systems gar nicht möglich gewesen. Klinikintern gäbe es einen festen Personalstamm an Kardiotechnikern.
Man kann sich ausrechnen, wie hoch die Fallzahl in diesem Rahmen sein kann. Wir konnten die Leistungen der Herzchirurgie seit 2001 um ca. 40 % steigern. Das war nur mit einem Dienstleister möglich, der fallzahl-orientiert Personal zur Verfügung stellen kann.

M & K: Wie sehen Sie – gerade in der Zusammenarbeit mit Life Systems – die Möglichkeit, mit neuen innovativen Angeboten zu wachsen bzw. die Zukunft gemeinsam zu sichern?
H. Reichenspurner: Große Innovationsschritte bezüglich des Leistungsspektrums sowie der Fallzahlentwicklung werden von uns immer eng mit Life Systems abgesprochen. Bisher gab es in diesem Zusammenhang nur ein positives Echo – derartige Vorhaben werden von Life Systems generell unterstützt.
Es bedeutet ja auch für den Dienstleister eine Leistungsausweitung. Für uns bedeutet die Zukunftsgestaltung durch innovative Projekte natürlich gleichzeitig, den Partner mit ins Boot zu nehmen.
Das läuft generell so, dass wir uns Konzepte überlegen, die dann gemeinsam umgesetzt werden. Es gibt jedoch auch die umgekehrte Situation, dass ein Kardiotechniker von Life Systems mit einer Idee auf uns zukommt.

M & K: Wodurch zeichnet sich die reibungslose und besonders erfolgreiche Zusammenarbeit mit Life Systems aus?
H. Reichenspurner: Ich glaube, Flexibilität und Einsatz sind die Hauptmerkmale der Zusammenarbeit mit Life Systems.
Nie ist Life Systems der limitierende Faktor bei unseren Aktivitäten.
Die Zusammenarbeit ist so erfolgreich, da sie auf der beiderseitigen Bereitschaft beruht, in eine zukunftsweisende Partnerschaft zu investieren.

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