Hygiene

Kompetenz der Krankenhausapotheker

07.05.2012 -

Kompetenz der Krankenhausapotheker. Jede Arzneimitteltherapie muss in ihrer Auswahl und Durchführung der Zielsetzung folgen, eine sichere, wirksame und wirtschaftliche medikamentöse Behandlung zu gewährleisten. Im stationären Bereich kommt dabei dem Krankenhausapotheker eine wesentliche Rolle im therapeutischen Team zu – und damit eine Verantwortung, die er nur übernehmen kann, wenn er über eine ausreichende fachliche und soziale Kompetenz verfügt.

Basis des Kompetenzerwerbs sind wiederum die Einführung des Fachs Klinische Pharmazie in das Curriculum, die Weiterbildungsmöglichkeit zum Apotheker für Klinische Pharmazie und das Angebot zur kontinuierlichen zertifizierten Fortbildung, deren Nutzung Verpflichtung ist. Hinzu kommt, dass die wachsende Vielfalt und Komplexität der Arzneimitteltherapien eine zunehmende Spezialisierung des einzelnen Krankenhausapothekers erfordern, und zwar auf Patientengruppen, etwa pädiatrische, geriatrische, psychiatrische, onkologische Patienten oder Intensivpatienten, und auf Arzneimitteltherapien, wie z.B. antiinfektive Therapie, Ernährungstherapie oder Notfalltherapie. Zur Therapieindividualisierung bedarf es zudem in naher Zukunft des Kompetenzerwerbs in den Bereichen Zelltherapie, Gentherapie, Radiopharmazie und Pharmakogenetik.

Von Bedeutung werden dabei vor allem das Wissen um und die Fähigkeit zur Arzneimittelherstellung durch den Krankenhausapotheker sein. Gute Fachkenntnisse, Erfahrung und Kommunikationsfähigkeit sind dafür Voraussetzung und schaffen zugleich eine hohe Akzeptanz bei den anderen an der Arzneimitteltherapie beteiligten Berufsgruppen im Gesundheitswesen und den Patienten selbst. Durch den Kompetenz- und Wissenszuwachs ist in den letzten Jahren eine zunehmende Fokussierung auf die pharmazeutische Betreuung des einzelnen Patienten zu beobachten. Die Makrointerventionen, wie Arzneimittelliste und Therapieleitlinien, werden mehr und mehr von den Mikrointerventionen, wie Arzneimittelanamnese, Therapie-Monitoring, Interaktions- Check, Entlassberatung, Patientenschulung und andere Formen der klinisch-pharmazeutischen Betreuung abgelöst. Elektronische Patientenakte und Automatisierung werden zwar dazu beitragen, die Betreuungsfunktionen zu optimieren und Medikationsirrtümer zu reduzieren, aber auch per se wieder potentielle Fehlerquellen für die Arzneimitteltherapie bilden, die es zu erkennen und beheben gilt. Praktikable und zuverlässige Instrumente zur Dokumentation und Evaluation der pharmazeutischen Interventionen müssen etabliert werden, um deren Wert für den Patienten und den nutzbringenden Vorteil für das Krankenhaus darzustellen.

Aufgabe der forschenden Krankenhausapotheker dabei ist, den Einfluss der pharmazeutischen Betreuung auf das klinische, soziale und ökonomische Ergebnis einer Arzneimitteltherapie verstärkt zu untersuchen und die so gewonnenen Erkenntnisse zur weiteren Optimierung zu nutzen. Erste Studien haben auch für Deutschland gezeigt, dass sich die Therapieergebnisse durch eine pharmazeutische Betreuung der Krankenhauspatienten verbessern lassen, indem beispielsweise die Compliance durch intensive Beratung und Schulung gefördert wird. Kaufmännische Kenntnisse und Managementqualitäten des Krankenhausapothekers sind weitere Voraussetzungen zur Erfüllung der klinisch-pharmazeutischen Kernkompetenzen. Der Umgang mit Ressourcenknappheit, Finanzierungs- und Abrechnungssystematiken sowie die Umsetzung der integrierten Versorgung, des Disease Management und Case Management müssen ebenso beherrscht werden wie die Mechanismen des Arzneimittelmarkts, Einkaufstechniken und Vertragswesen. Der moderne Krankenhausapotheker übernimmt Kompetenz und Verantwortung für die gesamte Medikationskette des individuellen Patienten. Die klinisch-pharmazeutische Betreuung ist dabei kein Luxus, sondern Notwendigkeit. Dies gilt für den Patienten, dem wir eine optimale Arzneimitteltherapie, für die Gesellschaft, der wir einen vernünftigen Ressourceneinsatz, und für unseren Berufsstand, dem wir geldwerte Inhalte schuldig sind.

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