Personalia

Er gab der Krankenhausapotheke ein Gesicht

30.05.2025 - Michael Höckel hat zwölf Jahre den Zentralbereich Apotheke der Gesundheit Nordhessen mit Herz und Weitblick für Patient*innen geleitet.

Viele Menschen der Region kennen ihn aus der regionalen Veranstaltungsreihe „Gesundheit im Gespräch“. Michael Höckel war ein stets gern gesehener Gast, wenn es um pharmazeutische Themen ging. Dort hat er den Spitznamen „wandelnder Beipackzettel“ erhalten. „Ich habe versucht, die Apotheke des Klinikum Kassel in der Stadtgesellschaft zu verankern“, sagt der scheidende Leiter des Zentralbereichs Apotheke der Gesundheit Nordhessen (GNH).
Das hat er geschafft, indem er der Klinikapotheke öffentlich ein Gesicht gab und Stellung zu Themen bezog, die die Menschen interessierten – wie „Impfen“ oder „Gendermedizin“ und nicht zuletzt „Medikamente in der Krebstherapie“.

Der Zentralbereich Apotheke ist für die Kliniken, Institute und Ambulanzen der GNH, aber auch andere externe Einrichtungen und Kooperationspartner eine extrem wichtige Einheit. „Die Leitungsfunktion in der Klinikapotheke füllte Michael Höckel in den zurückliegenden zwölf Jahren mit konzeptionellem Weitblick und Umsetzungsgeschick aus. Er stellte Sicherheit und gute Beratung der Patient*innen bei der Arzneimitteltherapie stets an die erste Stelle und entwickelte unsere pharmazeutischen Dienstleistungen zukunftsorientiert weiter“, sagt GNH-Vorstandsvorsitzender Dr. Michael Knapp.

Weitblick durch bunten Berufsweg

Bis in die Leitungsfunktion der Klinikapotheke hat der geborene Nordhesse einen bunten Berufsweg vorzuweisen. Er war unter anderem Polizeibeamter des Bundes und hat eine Ausbildung zum Krankenpfleger absolviert. Nach dem Pharmaziestudium in Marburg arbeitete er mehrere Jahre in einer öffentlichen Apotheke in Nordhessen. Über berufliche Stationen in Klinikapotheken in Hamburg, Eisenach und Düsseldorf wurde er im Juli 2013 Leiter des Zentralbereichs Apotheke der GNH und führte damit ein Team aus rund 55 Personen. Außerdem ist der 62-Jährige Mitglied der Koordinierungsgruppe Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) und war Vorsitzender der AG Onkologische Pharmazie in der Deutschen Krebsgesellschaft. Für die Studie „Nutzen eines klinischen Pharmazeuten auf einer deutschen Intensivstation“, die international publiziert wurde, erhielt sein Team den Innovationspreis 2019 des Bundesverbandes der Krankenhausapotheker (ADKA) im Bereich Klinische Pharmazie.

Klare Vision für das Klinikum Kassel

Das Konzept der klinisch-pharmazeutischen Dienstleistungen ist für Michael Höckel ein Herzensthema. Dabei beraten Stationsapotheker*innen das medizinische und pflegerische Team, sie gehen mit zu Visiten und klären Fragen zu Medikamenten direkt vor Ort oder als Apothekenkonsil. Michael Höckel kam mit der klaren Vorstellung nach Kassel, die pharmazeutische Betreuung auf diesem Wege in der GNH zu etablieren.

Dieses Ziel hat er erreicht: In der Apotheke arbeiten mittlerweile insgesamt 23 Apotheker*innen. „Wir haben jeweils zuständige Apotheker*innen, die sich speziell mit den Arzneimitteln bei Krankheitsbildern ‚Ihrer‘ Kliniken und Zentren auskennen“, sagt Michael Höckel. Er berichtet, dass er bei der Umsetzung des Konzeptes viel Unterstützung von Ärzt*innen und Pflegefachkräften erhalten hat. „So große Veränderungen können sie nur miteinander umsetzen“, sagt er.

Für den Apothekenleiter macht das Zusammenspiel von Naturwissenschaft und Menschenbezug den Reiz seines Berufs aus: „Patientenbezogene Pharmazie ist angewandte Naturwissenschaft als Heilberuf im Gesundheitswesen. Das ist fantastisch und auch schön zu sehen, dass das Berufsbild von den Kliniken und dem beruflichen Nachwuchs angenommen wird“, sagt er und erzählt weiter, dass viele angehende Apotheker*innen ihr Praktikum im Klinikum Kassel absolvieren, um klinisch-pharmazeutisches Arbeiten kennenzulernen.

Sicherheit der Arzneimitteltherapie konstant ausgebaut

Als Leiter der Apotheke stellte Michael Höckel die Arzneimitteltherapiesicherheit ins Zentrum seiner Arbeit. Rund um dieses Thema entwickelte er ein Konzept, zu dem die Stationsapotheker*innen einen Baustein bilden. Die komplette Einführung des digitalen Medikationsmanagements war ein weiterer zentraler Punkt. Bereits bei der Aufnahme werden die Medikamente der Patient*innen digital erfasst und pharmazeutisch geprüft, bei mehreren Kliniken sogar in einem eigens dafür eingerichteten „Aufnahmebüro Arzneimittel“ der Apotheke. In einem kompletten Kreislauf bis zur Entlassung bleibt die Erfassung der Medikamente digital, was die Sicherheit der medikamentösen Therapie deutlich erhöht. Michael Höckel verweist hier auch auf die „Unit Dose“-Versorgung, die in näherer Zukunft am Klinikum verfügbar sein wird. Dann erhält jede*r Patient*in die Medikamente individuell abgepackt, etikettiert und dokumentiert.

Eine besondere Herausforderung, die die Apotheke in den zurückliegenden Jahren gemeistert hat, war die Coronapandemie. Die GNH-Apotheke ist offiziell für das Versorgungsgebiet 1 (Nordhessen) zuständig und hat zum Beispiel die Verteilung des Impfstoffs mitorganisiert. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat nun ab Juli auch die offizielle Zuständigkeit für die pharmazeutische Sanitätsmittelbevorratung der GNH-Apotheke übergeben. „Das ist eine weitere versorgungsrelevante Aufgabe, so dass Nordhessen auch in Krisenzeiten zuverlässig mit Arzneimitteln versorgt werden kann“, so Michael Höckel.

Zentralbereich Apotheke in der Zukunft

Die Verantwortung für diese vielfältigen Themen wird ab dem 1. Juni ein Leitungsteam aus Sandy Strödter, bisher stellvertretende Leitung des Zentralbereichs, und Anette Prüßner, die aus der Krankenhaus-Apotheke der Schwalm-Eder-Kliniken nach Kassel kommt, übernehmen.

Michael Höckel freut sich auf mehr Zeit zum Schwimmen, Radfahren, Lesen, Kochen und für Theater- und Konzertbesuche. Außerdem wird er nun öfter seine erwachsene Tochter mit Familie in Brüssel besuchen. So ganz lässt den passionierten Apotheker der Beruf jedoch nicht los. Er wird zunächst weiter seinen Lehrauftrag an der Universität Marburg fortführen. Dort, wie auch im Bundesverband der Krankenhausapotheker (ADKA), liegt ihm das Thema „Ethik in der Pharmazie“ sehr am Herzen. Außerdem wird er die ADKA als Mitglied der Koordinierungsgruppe AMTS beim BMG weiter vertreten.

Kontakt

Gesundheit Nordhessen Holding AG

Mönchebergstr. 48 E |
34125 Kassel

0561 980-4805
Telefax 0561 980-6870

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