IT & Kommunikation

Green IT – Digitalisieren im Einklang mit der Umwelt

01.04.2024 - Der hohe ökologische Fußabdruck erfordert in der Medizin ressourcenschonende und energieeffiziente Maßnahmen. Nachhaltige Digitalisierung kann ein Teil der Lösung sein.

Digitalisierung gehört auch in Kliniken und medizinische Einrichtungen zum Alltag und bietet enorme Chancen. Sinnvoll umgesetzt kann die Kombination aus Hardware-Einsatz, umfassender Datenverfügbarkeit und intelligenter Prozessoptimierungen auch die Ressourceneffizienz steigern und die CO2-Bilanz senken. Marcus Bataryk, Leiter Philips Enterprise Informatics DACH, Hamburg, beschreibt die Rolle, die Health-IT in der Verbesserung der Umweltbilanz einnehmen kann.

M&K: Green IT klingt wie ein neues Schlagwort im Marketing-Jargon. Was verstehen Sie darunter? 

Marcus Bataryk: Die digitale Entwicklung brachte den Wechsel von Papier zu Bytes. Statt Holz brauchen wir nun Energie fürs Handling der immensen Datenvolumina. Jedoch, mit Einsparungen auf der einen Seite ermutigen wir zu steigendem Verbrauch auf der anderen Seite; der Rebound Effekt. Daher setzen wir uns mit Green IT zum Ziel, die Klimabilanz mit dem Einsatz von IT-Systemen positiv zu beeinflussen und damit die Digitalisierung in umweltschonende Bahnen zu lenken. 

Wie kann die auf operativer Ebene aussehen? 

Bataryk: Nehmen wir ein Rechenzentrum als Beispiel. Steigende Datenvolumina verlangen nach größeren Rechenzentren. Dies geschieht sukzessive und benötigt Hardware und Software, was den Energiebedarf nach oben treibt. Cloud-Services mit geschütztem Datenmanagement bieten flexible Antworten für variablen Speicherbedarf. Der Umstieg auf Cloud-, Service- und Software-basierte Lösungen spart Material für die Hardware vor Ort und reduziert den CO2-Ausstoß. Untersuchungen haben gezeigt, dass der Einsatz Cloud-basierter Rechenzentren anstelle einer On-Premise-Infrastruktur den Stromverbrauch um 84 % senkt und nur ein Viertel der Server benötigt. Philips baut hierbei auf die Services von professionellen Cloudanbietern. Wir entwickeln die Expertise aus anderen Branchen optimal für die Anwendungen im Gesundheitswesen weiter.

Im Zuge der Digitalisierung sammelt sich Equipment unterschiedlicher Couleur. Müssen Anwender alles über Bord werfen und sich einheitlich ausstatten, um eine durchgängige Datennutzung zu ermöglichen? 

Bataryk: In der Tat, Kliniken arbeiten mittlerweile mit einer Vielzahl von Geräten, Software und Services mit unterschiedlichen Digitalisierungsgraden. Diese gilt es klug zu vernetzen, so dass Anwender von den gesamten Vorzügen profitieren. Philips arbeitet mit internationalen Standards und bietet Lösungen mit offenen Schnittstellen. So lassen sich Software-Anwendungen tief miteinander vernetzen. Die Applikationen selbst laufen mehr und mehr als Client-Server-Installationen bzw. browserbasiert – ohne spezielle Anforderungen an die Hardware. Das heißt der Technologieschub kommt durch die Software und die Hardware bleibt so lange wie möglich in der Nutzung.

Sie sprechen hier von der Infrastruktur für Software – wie stellen Sie sicher, dass auch Medizinsysteme möglichst lange genutzt werden können? 

Bataryk: Hier heißt das Zauberwort Remote-Services in Form eines digitalen Geräte- oder Systemzwillings, mit dem wir Wartungsbedarf erkennen, bevor er entsteht. Bildgebende Systeme lassen sich fernüberwachen, indem wir Protokollmeldungen der Systeme kontinuierlich auslesen und analysieren. Ein Frühwarnsystem erkennt technische Probleme und der Systemtechniker weiß, welche Wartung mit welchen Ersatzteilen im Krankenhaus nötig ist. Das sichert die Langlebigkeit des Systems, erspart Ausfallzeiten und reduziert Reiseaktivitäten des Service-Technikers. Ergänzend sei noch gesagt, dass unsere Geräte so aufgebaut sind, dass der Großteil der Komponenten einzeln ausgetauscht werden können. Die defekten Austauschteile nehmen wir zurück und prüfen auch hier, ob wir Rohstoffe aufbereiten und wiederverwenden können.

Stichwort Remote: Auch Tele-Netzwerke werden immer wieder Kontext von nachhaltiger Digitalisierung genannt.    

Bataryk: Das ist richtig. In telemedizinischen Konzepten steckt eine enorme Chance, die vorhandenen Ressourcen gezielt und effizient einzusetzen. Und damit meine ich in diesem Fall insbesondere die hart umkämpften Fachkräfte. Der Einsatz von Telemedizin ist vielfältig: Mit unseren tele-intensivmedizinischen Lösungen erzeugen wir beispielsweise die erforderlichen Strukturen, um überwachungspflichtige Patienten in der Intensiv- und Notfallmedizin zusätzlich aus der Ferne zu überwachen. Der Fachexperte schaltet sich bei Bedarf hinzu. Ähnlich lassen sich ärztliche Konzile mit geringem Aufwand einberufen. Tele-Health-Lösungen holen Ärzte und Patienten logistisch von der Straße. Ein zusätzliches Plus: Sie verbessern für alle Beteiligten die Qualität und den Zugang zu Versorgung.

Was ist für Sie das Entscheidende, wenn Sie an Green IT denken?  

Bataryk: Wir streben mit unseren Lösungen nachhaltige Veränderung an, die aus ökologischer, sozialer und ökonomischer Sicht sinnvoll sind. Digitale Lösungen und Services, können einen Beitrag leisten, weil sie sowohl die wirtschaftliche und prozessuale Effizienz steigern, aber auch den Energie- und Materialbedarf reduzieren können. Die Beispiele Cloud- und Remote-Services gehören aus meiner Sicht zu plakativsten. Der Bereich Health-IT könnte aber noch mehr Beispiele vertragen, die die „grünen“ Effekte sichtbar macht: konkret und übertragbar. 

Autorin: Claudia Schneebauer, Saarlouis

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