Ermittelt wurden die Preisträger von einer Jury des Wissenschaftlich Medizinischen Beirates der Pro Retina. Die Preisverleihung fand am 27.9.2025 im Rahmen des DOG-Kongresses statt.

Karolina Kaminska arbeitet am Institut für Molekulare und Klinische Ophthalmologie der Universität Basel. In der prämierten Arbeit hat sie genetische Varianten in drei neuen Genen identifiziert, die zu einer autosomal rezessiven makulären Dystrophie führen. Die Identifikation der Gene und der Varianten, die zur Krankheit führen, ist ein bedeutender Schritt in der Gendiagnostik und hat bereits zahlreichen Patienten zu einer Diagnose verholfen, erklärte Prof. Dr. Christian Grimm, Forschungsleiter an der Augenklinik des Universitätsspitals Zürich und Mitglied des Wissenschaftlich Medizinischen Beirates der Pro Retina, in seiner Laudatio.

Lucas Stürzbecher hat für die jetzt ausgezeichnete Arbeit an der Charité Universitätsmedizin Berlin geforscht. Sein Ziel: Krankheitsmechanismen, die zur Entstehung der AMD führen, zu identifizieren. Er konnte zeigen, dass bei der geografischen Atrophie T-Zellen des adaptiven Immunsystems in die Netzhaut einwandern. Diese T-Zellen sind von besonderer Relevanz, weil es Zellen sind, die die Immunreaktionen der ausführenden Zellen steuern. Seine Arbeit sei von besonderer Qualität, so die Jury, da sie neue Wege der mehrdimensionalen Datenauswertung zum Vergleich von Versuchsgruppen geht.

Pro Retina Deutschland e. V., die Pro Retina-Stiftung zur Verhütung von Blindheit, der Wissenschaftlich Medizinische Beirat von Pro Retina, die Retina Suisse und die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft gratulieren Karolina Kaminska und Lucas Stürzbecher zu ihren Arbeiten und wünschen beiden weiterhin viel Erfolg für ihre berufliche Karriere. Der Preis ist mit einer Barsumme von je 5.000 Euro dotiert.