Maligne Hyperthermie: Auszeichnung für Regensburger Forscher
14.12.2010 -
Bei der malignen Hyperthermie (MH) handelt es sich um eine vererbbare Muskelerkrankung, bei der es in Folge der Verabreichung bestimmter Narkosemittel, etwa während einer Allgemeinanästhesie, zu einer massiven Stoffwechselentgleisung kommt. Frühzeitige Diagnose und sofortige Therapie sind für die betroffenen Patienten enorm wichtig, da die Erkrankung unbehandelt tödlich enden kann. In Deutschland tritt die MH bei etwa einem von 10.000 Einwohnern auf.
Auf dem diesjährigen Jahrestreffen der American Society of Anesthesiologists (ASA) in San Diego, California wurde Dr. Thomas Metterlein (32), wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Klinik für Anästhesiologie (Direktor:
Prof. Dr. Bernhard M. Graf), mit dem „Daniel Massik - Anesthesiology Resident's Award" ausgezeichnet. Die Malignant Hyperthermia Association of the United States (MHAUS) - eine Gesellschaft, die sich mit der Forschung rund um die anästhesiespezifische maligne Hyperthermie befasst - hat ihm den Preis für seine Studie zum Einfluss von Magnesium auf die wörtlich übersetzt „bösartige Überwärmung des Körpers" verliehen.
Die MHAUS setzt sich seit Jahrzehnten dafür ein, die Kenntnisse über das Krankheitsbild der MH zu erweitern und entsprechende Therapierichtlinien zu etablieren. George Massik hat den Preis für herausragende Publikationen zur MH im Gedächtnis an seinen Sohn gestiftet, der an der Krankheit verstarb. Der Preis ist mit 1.500 US-Dollar dotiert.
Dr. Thomas Metterlein hat bis 2005 Humanmedizin in Regensburg und Würzburg studiert. Nach seiner Promotion über Diagnostik der MH arbeitete er am Universitätsklinikum Würzburg. Er ist seit 2009 an der Klinik für Anästhesiologie unter Professor Dr. Graf tätig. Dr. Metterlein forscht seit Jahren in Projekten über den Einfluss verschiedener Anästhetika auf die Skelettmuskulatur. Klinisch beschäftigt sich der Mediziner mit dem Schwerpunkt Atemwegsmanagement und Beatmung.