Medizin & Technik

Gewebemanagement: Hochfrequenzstrom und Ultraschall in einem Gerät

21.06.2012 -

Olympus bündelt mit seiner jüngsten Entwicklung im Bereich Gewebemanagement die Vorteile bestehender Technologien: Thunderbeat integriert die Abgabe von bipolarer und Ultraschall-Energie in einem Instrument.

Mit dem Thunderbeat stellt Olympus das weltweit erste Gewebemanagementsystem vor, das bei minimal-invasiven chirurgischen Eingriffen dank der Synergie fortschrittlichster Bipolar- und Ultraschalltechnologie gleichzeitig schnelles Schneiden und zuverlässige Gefäßversiegelung mit nur einem einzigen, vielseitigen Instrument ermöglicht. Torsten Lutkat, Produktmanager Chirurgie bei Olympus Deutschland, stellt die Besonderheiten des Gerätes im Einzelnen vor.

M & K: Worin liegt die absolute Neuheit des Gerätes?

Torsten Lutkat: Bisherige energiebetriebene Systeme in der Chirurgie basieren entweder rein auf Hochfrequenzstrom oder auf Ultraschall. Beide Energiearten haben Vor- und Nachteile. Konventionelle bipolare Energie steht beispielsweise für sichere Hämostase und hohe Sicherheit, ist aber limitiert bei der Gefäßversiegelung und beim Gewebeschnitt. Bei Ultraschall liegt der Vorteil in der schnellen und präzisen Dissektion, allerdings ist die Hämostase sehr begrenzt. Reine Versiegelungssysteme widerum basieren auf gepulster Energieabgabe (bipolar) unter kontinuierlicher Impedanzmessung und sind zuverlässig in der Gefäßversiegelung (speziell bei größeren Durchmessern). Sie eignen sich aber auch aufgrund ihrer Branchenform nur bedingt für eine schnelle und präzise Dissektion.

Thunderbeat vereint die beschriebenen Energiearten synergetisch in einem Instrument und durch den sog. „Thunderbeat Modus" in einem Arbeitsschritt. Instrumentenwechsel gehören damit nahezu der Vergangenheit an. Somit werden die Vorteile aller Systeme gebündelt, ohne die essentiellen Voraussetzungen wie Patientensicherheit und Anwenderkomfort zu vernachlässigen. Ergebnis ist ein System, was extrem schnell, sicher und verlässlich ist und somit ohne Zweifel als das schnellste System seiner Klasse bezeichnet werden kann.

Welchen Vorteil für Patient und Nutzer bietet das Gerät?

Torsten Lutkat: Die Vorteile des Systems auf Nutzerseite sind die Schnelligkeit und die Vielseitigkeit. Neben der oben beschriebenen Vorteile ist die Branche der Thunderbeat Schere einem Dissektor nachempfunden. Gerade in raumengen Präparationsphasen kann Thunderbeat diesen Vorteil ausspielen. Desweiteren ist das in jedem Ultraschallsystem vorkommende Teflonteil mit einem patentierten Mechanismus („Wiper Jaw") aufgehängt und sichert so eine konstante Druckverteilung über die ganze Branchenlänge. Ergebnis: Auch das ­Greifen von Gewebe ist mühelos möglich.

Anwender berichten uns immer wieder, dass OP Zeiten signifikant geringer werden, da die Grundgeschwindigkeit des Systems sehr hoch ist, aber auch Instrumentenwechsel nahezu unnötig werden. Der Vorteil liegt hier klar auf der Hand - die Belastung des Chirurgen sinkt - genauso wie die des Patienten.

Ein die Patientensicherheit betreffender Vorteil des Systems ist die weitest­gehende blutungsfreie Präparationsmöglichkeit, die sich aus der Synergie von Ultraschall und bipolarer Energie ergibt. Gerade in Präparationsumgebungen mit vielen Gefäßen oder in Parenchym spielt Thunderbeat diesen Vorteil besonders aus.

Worin liegt die besondere Anwenderfreundlichkeit des Gerätes?

Torsten Lutkat: Instrumentenwechsel sind in jedem OP Momente die besondere Konzentration und Fokussierung erfordern. Dies betrifft die Pflege genauso wie den Anwender. Thunderbeat minimiert diese Wechsel ohne die Sicherheit des Patienten zu gefährden. Durch die einfache Plug&Play Funktion des Systems ist wenig Anlaufzeit im OP erforderlich. Die Grundeinstellungen werden vom System automatisch übernommen und das angeschlossene Instrument sofort erkannt. Hiervon profitiert die Pflege ebenso wie der Operateur. Da es die Scheren in vier verschiedenen Längen gibt, kann prozedurunabhängig, d.h. egal ob offener - oder laparoskopischer Eingriff die gelernte Routine der Anwender angewandt werden. Dies führt zu mehr Sicherheit im Umgang mit dem System und erhöhtem Bedienerkomfort, da keine umständlichen Vor- oder Neueinstellungen nötig sind.

Wodurch wird das Gerät so effizient und kostengünstig?

Torsten Lutkat: Diese Frage muss man mit der Anmerkung beantworten, dass aufgrund der kurzen Verfügbarkeit noch keine Studien vorliegen können. Dennoch kann in den bereits mit dem System arbeitenden Kliniken ein klarer Rückgang der OP Zeiten von bis zu 20% beobachtet werden. Dieser ist sowohl auf die schnellere Grundgeschwindigkeit, als auch auf den reduzierten Instrumentenwechsel zurückzuführen. Selbstverständlich muss hier jedoch bewusst sein, dass eine verringerte OP Zeit nur dann kostenwirksam wird, wenn die Infrastruktur des Hauses dieses auch hergibt. Lange Einleitungszeiten oder OP Leerstände würden diesen Effekt selbtverständlich „verpuffen" lassen.

Ein weiterer ökonomischer Vorteil kann darin liegen, dass das System aus zwei vollwertigen Generatoren besteht. Neben einem Ultraschallgenerator ist auch ein vollwertiger HF-Generator integriert, der mit allen gängigen Handstücken kompatibel ist. Somit wird das Platzieren mehrerer HF Systeme im OP obsolet.

Last but not least kann auch hier die Versiegelungsfähigkeit des Systems (bis 7 mm) genannt werden. Gefäße, die vorher anderweitig verschlossen wurden, können so ohne weiteren Materialeinsatz versorgt werden.

Zur Person

Seit 2009 ist Torsten Lutkat im Produktmanagement Chirurgie bei der Olympus Deutschland GmbH tätig. Voraus gingen Berufsstationen im Produktmanagement und Key Account Management Digitalkameras bei Panasonic Europe. Seinen Abschluss als Dipl.-Kfm. erhielt er nach einem Studium der Betriebswirtschaftlehre mit Schwerpunkt Marketing & Personal an der Universität Hamburg.

 

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