Im Rahmen einer Feierstunde würdigten Kolleg*innen, Wegbegleiter sowie Klinikleitung seine langjährige Tätigkeit, die das Profil der Hämato-/Onkologie in Lübeck entscheidend geprägt hat. Nach fast einem Vierteljahrhundert als Chefarzt der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin an den Sana Kliniken Lübeck verabschiedet sich Priv.-Doz. Dr. med. Sebastian Fetscher zum 30. Juni 2025 in den Ruhestand. Im Rahmen einer Feierstunde würdigten Kolleginnen und Kollegen, Wegbegleiter sowie Klinikleitung seine langjährige Tätigkeit, die das Profil der Hämato-/Onkologie in Lübeck entscheidend geprägt hat.

Interdisziplinär ausgebildet, international geprägt

Der gebürtige Tübinger, PD Dr. med. Sebastian Fetscher, studierte Geisteswissenschaften und Humanmedizin, bevor er sich nach Ende der Studienzeit ganz der Humanmedizin zuwandte. Nach seiner Approbation 1988 sammelte er klinische Erfahrungen in Deutschland und den USA. In San Antonio, Texas, machte er seine internistische Facharztausbildung, ehe er 1993 nach Freiburg zurückkehrte, um dort seine Facharztweiterbildung in Hämatologie und Onkologie sowie seine Habilitation mit dem Schwerpunkt „Autologe Stammzelltransplantation“ abzuschließen.

Medizinischer Wegbereiter in Lübeck seit 2001

Im Jahr 2001 übernahm Dr. Fetscher die Leitung der damaligen Klinik für Hämatologie und Onkologie am Krankenhaus Süd in Lübeck von seinem Vorgänger Prof. Dr. Heiner Bartels. In dieser Rolle gestaltete er über viele Jahre die Weiterentwicklung der hämato-/onkologischen Versorgung entscheidend mit – fachlich, strukturell und nah am Patienten. Auch nach der Übernahme des damaligen Städtischen Krankenhauses Süd durch die Sana Kliniken AG im Jahr 2002 gestaltete er die Hämato-/Onkologie an den Sana Kliniken kontinuierlich weiter. Seit Januar 2020 führte er die Klinik gemeinsam mit Dr. med. Merwe Carstens im Tandemmodell – eine Konstellation, die er selbst vorgeschlagen und damit angestoßen hatte.

„Unsere gemeinsame Leitung der Klinik war von großem Vertrauen, Offenheit und Respekt geprägt“, so Dr. Carstens. „Ich wünsche ihm für den neuen Lebensabschnitt viele erfüllte Momente.“ Nach dem Abschied von Priv.-Doz. Dr. Fetscher wird sie die Klinik künftig als alleinige Chefärztin gemeinsam mit einem engagierten Team aus Ärztinnen und Ärzten weiterführen und das bestehende Spektrum der Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin in bewährter Qualität erhalten.

Der Patient stets im Mittelpunkt

Dr. Fetscher verstand seine Tätigkeit als Berufung. Mit hoher fachlicher Kompetenz, Besonnenheit und einem ausgeprägten Verantwortungsbewusstsein begleitete er über viele Jahre Menschen mit schweren Erkrankungen – stets mit dem Ziel, individuelle, wirksame und wissenschaftlich fundierte Therapien zu ermöglichen.

„Mit Priv.-Doz. Dr. Fetscher verabschieden wir einen Kollegen, der unser Haus mit seiner Erfahrung, fachlichen Exzellenz und menschlichen Haltung entscheidend geprägt hat“, betont Dr. med. Jens Schaumberg, stellvertretender Ärztlicher Direktor der Sana Kliniken Lübeck. „Sein Wirken war für viele Kolleginnen und Kollegen prägend – und für unsere Patientinnen und Patienten ein großer Gewinn.“

Über die Klinik hinaus engagiert

Über seine Klinikfunktion hinaus engagierte sich Dr. Fetscher deutschlandweit sehr intensiv für die Hämato-/Onkologie. Als Fachgutachter der Deutschen Krebsgesellschaft auditiert er deutschlandweit hämatologische Zentren Zudem bringt er sich seit langem in der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft ein, wo er die sichere und rationale Anwendung von Arzneimitteln fördert.

„Priv.-Doz. Dr. Fetscher war über Jahrzehnte ein Garant für medizinische Qualität und Verlässlichkeit“, betont der Geschäftsführer der Sana Kliniken Lübeck. „Sein Beitrag zur Entwicklung der Onkologie in Lübeck verdient höchste Anerkennung. Wir danken ihm für sein langjähriges Engagement und wünschen ihm alles Gute.“

Blick nach vorn

Nach seinem Abschied aus dem Klinikalltag wird sich Priv.-Doz. Dr. Fetscher verstärkt seinen langjährigen Interessen widmen – unter anderem der Musik, der Geschichte Frankreichs und der Ornithologie, die er gemeinsam mit seinem jüngeren Sohn betreibt.