Gemeinsame Professur für Susanne Wegmann an DZNE und Charité
30.09.2025 - Die Neurowissenschaftlerin Dr. Susanne Wegmann wird am 1. Oktober auf eine gemeinsame Professur der Charité – Universitätsmedizin Berlin und des DZNE berufen werden.
Die Berufung folgt dem sogenannten „Jülicher Modell“, das es ermöglicht, Professuren über Institutionengrenzen hinweg gemeinsam zu tragen und damit exzellente Forschung sowie Translation strukturell zu stärken. Im Zentrum ihrer Forschung steht das Tau-Protein, dessen Fehlfunktionen eine Schlüsselrolle bei neurodegenerativen Erkrankungen spielen.
Wegmanns Professur ist nicht nur Ausdruck ihrer wissenschaftlichen Reputation, sondern auch Teil einer strategischen Initiative, die universitäre und außeruniversitäre Forschung enger verzahnt, mit dem Ziel, neue Impulse für die Erforschung und Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen zu setzen. Sie ist bereits seit mehreren Jahren am DZNE-Standort Berlin wissenschaftlich tätig und eng mit der Charité vernetzt.
Helmholtz-Förderung ab 2026 stärkt Wegmanns Professur
Ab Januar 2026 wird Susanne Wegmann zusätzlich durch die „Helmholtz-Förderung der Erstberufung exzellenter Wissenschaftlerinnen (W2/W3)“ unterstützt. Die hochkompetitive Förderung zielt darauf ab, exzellenten Wissenschaftlerinnen eine langfristige Perspektive im Wissenschaftssystem zu bieten und gleichzeitig den Anteil weiblicher Professuren in der Helmholtz-Gemeinschaft nachhaltig zu erhöhen.
Bereits im Frühjahr 2025 war ein wichtiger Meilenstein erreicht: Die Verstetigung ihrer Forschungsgruppe am DZNE sicherte die strukturelle Verankerung ihres wissenschaftlichen Wirkens an diesem international vernetzten Zentrum.
Fokus: Tau-Protein und die Mechanismen neurodegenerativer Erkrankungen
Wegmanns Forschung konzentriert sich auf das Protein Tau, dessen Fehlfaltung und Aggregation ein zentrales Merkmal bei Alzheimer und verwandten Erkrankungen ist. Ihre Arbeitsgruppe untersucht, wie pathologische Tau-Strukturen entstehen, sich im Gehirn ausbreiten und mit zellulären Prozessen interagieren.
Durch die Verbindung von zellbiologischen, biophysikalischen und computergestützten Methoden liefert sie grundlegende Einsichten in die Krankheitsentstehung – mit dem Ziel, zukünftige diagnostische und therapeutische Ansätze zu ermöglichen.
Ausgezeichnete Forscherin mit internationalem Profil
Für ihre Arbeit wurde Susanne Wegmann mit mehreren renommierten Förderungen ausgezeichnet, darunter der Rainwater Prize 2023 für Innovative Nachwuchswissenschaftler in der Neurodegeneration, sowie ein ERC Consolidator Grant des European Research Council. Als Henriette-Hertz-Scout der Alexander von Humboldt-Stiftung engagiert sie sich für den internationalen wissenschaftlichen Austausch und die Gewinnung exzellenter weiblicher Talente.
Ein weiterer Beleg für ihr Renommee: Der Berliner „Tagesspiegel“ zählte sie kürzlich zu den 100 wichtigsten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Stadt – eine Würdigung für ihre wissenschaftliche Strahlkraft und ihr Engagement über die Labore hinaus.
Engagement für Gleichstellung und Nachwuchsförderung
Ein zentrales Anliegen von Wegmann ist die Förderung von Frauen in der Wissenschaft. In Mentoring-Programmen, Auswahlgremien und ihrem eigenen Team setzt sie sich aktiv für Chancengleichheit und transparente Karrierewege ein. „Exzellente Wissenschaft braucht Diversität – in Perspektiven, Lebenswegen und Biografien“, betont sie regelmäßig auch in öffentlichen Veranstaltungen.
Ein Gewinn für Berlin und darüber hinaus
Mit ihrer neuen Professur an zwei führenden Institutionen der biomedizinischen Forschung stärkt Susanne Wegmann die translational orientierte Hirnforschung am DZNE sowie am Wissenschaftsstandort Berlin und trägt dazu bei, grundlegende Erkenntnisse über neurodegenerative Erkrankungen in klinisch relevante Konzepte zu überführen.