Ausgezeichnete Forschung zur Palliativmedizin
10.10.2025 - Das Versorgungsforschungsprojekt des Instituts für Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Jena (UKJ) wird mit dem Hauptpreis des Dr. Lothar und Martin Beyer-Preis ausgezeichnet.
Im Projekt pallCompare erstellte ein Forschungsteam um PD Dr. Antje Freytag des gemeinsam mit der Barmer und der Abteilung für Palliativmedizin des UKJ einen Monitor für die palliativmedizinische Versorgung in Deutschland. Das auf den Routinedaten der Krankenkasse beruhende System ermöglicht den regionalen Vergleich von Nutzung, Qualität und Kosten medizinischer Versorgung am Lebensende und kann damit eine Entscheidungsgrundlage für die Weiterentwicklung palliativer Versorgungsstrukturen bilden. Das vom Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss geförderte Projekt wurde jetzt von der Deutschen Stiftung für Allgemeinmedizin und Familienmedizin mit dem Hauptpreis des Dr. Lothar und Martin Beyer-Preises ausgezeichnet.
In ihrer Laudatio würdigte Dr. Hannah Haumann, Mitglied im DESAM-Stiftungsvorstand und Mitglied im Preiskomitee, die ausgezeichnete Arbeit: „Palliativversorgung ist eine wichtige Aufgabe der hausärztlichen Versorgung. Allerdings sind die Strukturen der palliativen Versorgung in Deutschland regional sehr unterschiedlich. pallCompare macht diese Strukturen sichtbar und liefert damit einen relevanten Beitrag für die inhaltliche wie strukturelle Weiterentwicklung der hausärztlichen und palliativmedizinischen Versorgung in Deutschland.“
Besonders überzeugend an der Arbeit ist auch der öffentlich verfügbare und interaktive pallCompare-Monitor: Interessierte bekommen damit schnell und übersichtlich Einblicke in bestehende palliativmedizinische Versorgungsstrukturen und zeitliche Trends. Die Projektleiterin Antje Freytag ergänzt: „pallCompare zeigt eindrücklich, dass die hausärztliche Palliativversorgung stetig zurückgeht, während spezialisierte Palliativversorgung zunimmt. Aus den regionalen Vergleichen in pallCompare lassen sich wichtige Ansatzpunkte ableiten, wie es gelingen kann, die hausärztliche Palliativversorgung wieder zu stärken.“
Der mit 5 000 Euro dotierte Preis wurde im Rahmen des 59. Kongresses für Allgemeinmedizin und Familienmedizin in Hannover überreicht.