DGK-zertifizierte Herzkliniken ab sofort im Bundes-Klinik-Atlas sichtbar
09.12.2025 - Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. hat vom Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen in Deutschland die offizielle Anerkennung erhalten, dass ihre Zertifizierungen für Chest Pain Units und Heart Failure Units im Bundes-Klinik-Atlas ausgewiesen werden.
Somit werden diese DGK-zertifizierten Einrichtungen erstmals auch in einem staatlich beauftragten Transparenzportal sichtbar – ein wichtiger Schritt, um die Versorgungsqualität und die Sicherheit von Herz-Patientinnen und -Patienten noch stärker in den Fokus zu rücken.
Der Bundes-Klinik-Atlas ist eine Initiative vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG), die in Zusammenarbeit mit dem Institut für Qualitätssicherung und Transparenz (IQTIG) umgesetzt wird. Das IQTIG ist eine unabhängige wissenschaftliche Einrichtung, die im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) arbeitet. Seit 2024 erleichtert der Bundes-Klinik-Atlas es Patientinnen und Patienten, direkt auf einen Blick zu erkennen, welche Kliniken welche Leistungen in welcher Qualität anbieten.
Die Anerkennung der DGK-Zertifizierungen durch das IQTIG im Auftrag des Bundes markiert einen Meilenstein: Sie bedeutet, dass das IQTIG die Verfahren der Fachgesellschaft als methodisch belastbar, objektiv und qualitätsrelevant einstuft. „Das ist ein äußerst starkes Signal für Transparenz und Vertrauen“, sagt Prof. Dr. Stefan Blankenberg, Präsident der DGK. „Unsere Zertifizierungen stehen seit vielen Jahren für überprüfbare Qualitätsstandards, die sich unmittelbar in einer besseren Versorgung als auch in einer höheren Sicherheit von Patientinnen und Patienten widerspiegeln“, so Blankenberg.
Beispiel: Chest Pain Units als Modell geprüfter Qualität
Ein besonders eindrückliches Beispiel für die hohen Qualitätsstandards der DGK sind die zertifizierten Chest Pain Units. Die spezialisierten Zentren gewährleisten eine schnelle und strukturierte Abklärung bei unklaren akuten Brustschmerzen. Jede ausgezeichnete CPU muss sicherstellen, dass ein Herzkatheterlabor rund um die Uhr verfügbar und innerhalb von 15 Minuten erreichbar ist. Außerdem muss die Verfügbarkeit eines Kardiologen/einer Kardiologin innerhalb von höchstens 30 Minuten gewährleistet sein. Speziell geschultes Pflegepersonal arbeitet zudem nach klar definierten Abläufen. Diese standardisierten Prozesse verkürzen die Zeit bis zur Diagnose und richtigen Behandlung erheblich und tragen maßgeblich dazu bei, Leben zu retten und bleibende Herzschäden zu vermeiden.
DGK-Zertifizierung als starker Indikator für hohe Versorgungsqualität
Die DGK zertifiziert seit 2008 unter anderem Chest Pain Units in Deutschland. Aktuell sind rund 393 CPUs zertifiziert (Stand: November 2025). Bei den überregionalen Heart Failure Units (HFU-Zentren) wurden bisher 56 Zertifikationen vergeben. Darüber hinaus hat die DGK aktuell 101-Schwerpunktkliniken zertifiziert sowie 90 HFU-Schwerpunktpraxen (Stand: November 2025).
Die Zertifikate sind dabei weitaus mehr als eine formale Auszeichnung: Sie definieren verbindliche Struktur-, Prozess- und Ergebnisstandards, die regelmäßig überprüft werden und den gesamten Versorgungspfad abbilden – von der Akutaufnahme bis hin zur Nachsorge.
So stellen DGK-zertifizierte Units beispielsweise sicher:
• dass klare Abläufe und effektive Entscheidungswege im Notfall greifen
• dass medizinische Leitlinien konsequent umgesetzt werden
• dass interdisziplinäre Teams aus Kardiologie, Pflege und Notfallmedizin eng zusammenarbeiten.
Das Resultat: bessere Behandlungswege, geringere Komplikationsraten und vor allem eine höhere Behandlungssicherheit für Betroffene mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Signalwirkung für Spitzenmedizin
„Die Aufnahme der DGK-Zertifizierungen für Chest Pain Units und Heart Failure Units in den Bundes-Klinik-Atlas unterstreicht eindrucksvoll die Bedeutung freiwilliger Qualitätssicherung durch Fachgesellschaften als wertvolle Ergänzung zur staatlichen Kontrolle. Sie bietet eine wichtige Orientierung für Patientinnen und Patienten, stärkt das Vertrauen der Bevölkerung in die medizinische Versorgung und motiviert Kliniken, ihre Versorgungsqualität kontinuierlich weiterzuentwickeln“, betont Blankenberg. Die DGK sehe darin vor allem auch einen wichtigen Schritt ihrer Qualitätsoffensive zur Verbesserung der Versorgung von Patientinnen und Patienten sowie zur Förderung einer exzellenten und vor allem patientenzentrierten Herzmedizin in ganz Deutschland. Denn Qualität ist nach Überzeugung der DGK kein Zustand, sondern vor allem eine tägliche Verpflichtung gegenüber Menschen, die auf eine kardiologische Spitzenversorgung angewiesen sind.
Kontakt
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung (DGK)
Grafenberger Allee 100
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