Gesundheitsökonomie

Flexible Lösungen

Klinikum Ingolstadt führt als eines der ersten Krankenhäuser Langzeitarbeitskonten ein

31.03.2010 -

Längst sind die Weichen gestellt für die Rente mit 67. Aber wer kann so lange voll arbeiten? Wer aber früher in Rente geht, muss mit Abzügen rechnen. Elegante Methoden, um dies auszugleichen und gleichzeitig vorzusorgen, sind die betriebliche Altersvorsorge und flexible Arbeitszeitkonten, die das Klinikum Ingolstadt seinen Mitarbeitern anbietet.

Die Rente ist seit Jahren ein Dauerthema. Niedrige Rentenansprüche, Altersteilzeit, die Rente mit 67 und die viel zitierte „Rentenlücke", die vielen Versicherten droht, waren und sind immer wieder in aller Munde. Auch wenn Millionen von Menschen in Deutschland inzwischen die Angebote der privaten Altersvorsorge nutzen, gelten immer noch weite Teile der Bevölkerung in Deutschland als unterversorgt, was ihre Rentenansprüche angeht. Eine ebenso günstige wie attraktive Möglichkeit, die Rente aufzubessern, stellt die betriebliche Altersvorsorge (BAV) dar. Auch das Klinikum Ingolstadt bietet diese Möglichkeit an - und doppelt seit Anfang Januar sogar die vermögenswirksamen Leistungen auf, wenn sie für die betriebliche Altersvorsorge verwendet werden.

Auch wenn die Bundesregierung jüngst ein Gesetz erlassen hat, das Rentenkürzungen für die Zukunft - ausgenommen den an die Löhne gekoppelten Bundeszuschuss - verbietet, scheint längst klar, dass die gesetzliche Rente in Zukunft kaum mehr ausreichen wird, den Lebensstandard im Alter zu halten. Das hat auch die Bundesregierung des Öfteren thematisiert und 2001 das Altersvermögensgesetz beschlossen, das seit 2002 in Kraft ist. Das Gesetz soll Anreize schaffen, um die private Altersvorsorge zu fördern. Neue Produkte wie die Riester- oder Rüruprente schaffen durch Zulagen beziehungsweise Steuervorteile seitdem Möglichkeiten, mit entsprechender Förderung neben der gesetzlichen Rentenversicherung Geld für die Rentenzeit zurückzulegen.
Eine andere, sehr attraktive Möglichkeit ist die betriebliche Altersvorsorge. Dabei werden im Zuge einer Entgeltumwandlung Gelder aus dem Bruttoeinkommen direkt in private Altersvorsorgeprodukte eingebracht, wodurch sich erhebliche Steuervorteile bieten. So kann mit vergleichsweise geringem finanziellen Aufwand relativ viel Geld an­gespart werden, um die Rente aufzubessern. Auch das Klinikum Ingolstadt bietet die betriebliche Altersvorsorge an und fördert sie seit dem 1. Januar sogar zusätzlich.

Bei der BAV wird das Geld, das für die Rente angespart wird, nicht etwa aus dem bereits versteuerten Nettoeinkommen genommen, sondern aus dem Bruttolohn. Dadurch spart sich der Arbeitnehmer nicht nur die Steuerlast, sondern auch einen Teil der Sozialabgaben und hat vielleicht sogar den zusätzlichen Effekt, dass seine Steuerlast wegen der Steuerprogression in Deutschland durch das niedrigere zu versteuernde Bruttoeinkommen zusätzlich sinkt, weil ein niedrigerer Steuersatz zur Anwendung kommt. Versteuert werden müssen die Gelder zwar trotzdem, aber erst viel später, im Rentenalter, wenn der Steuersatz normalerweise deutlich niedriger ist. Und auch die niedrigeren Beiträge zu den Sozialver­sicherungen fallen kaum ins Gewicht.

Klinikum doppelt „altersvermögenswirksame Leistungen" auf

Noch effektiver ist die betriebliche Altersvorsorge, wenn man die vermögenswirksamen Leistungen (VL) als altersvermögenswirksame Leistungen (AVL) in die betriebliche ­Altersvorsorge einbringt. Im Klinikum Ingolstadt wird dies seit Jahresbeginn zusätzlich gefördert. Auf die 6,65 €, die als AVL für die betriebliche Altersvorsorge verwendet werden können, legt das Klinikum noch einmal denselben Betrag als freiwillige Leistung oben drauf. „Dadurch wird die betriebliche Altersvorsorge noch attraktiver", sagt Heribert Fastenmeier, der Geschäftsführer des Klinikums, der bereits in den 90er Jahren das bundesweit erste Arbeitszeitmodell in Ingolstadt eingeführt und damit für Furore gesorgt hatte.

Durch die genannten Fördermöglichkeiten haben Angestellte die Möglichkeit, relativ viel Geld anzusparen, um die Rentenlücke ein Stück weit zu schließen, ohne dabei netto viel weniger herauszubekommen. Bei einer Entgeltumwandlung von 80 € pro Monat zum Beispiel beträgt der Nettoaufwand bei einer alleinstehenden Vollzeitkraft mit Steuerklasse I und einem Monatseinkommen von 2.300 € brutto nur 37,77 €. Die staatliche Förderung durch Steuerersparnis und Einsparung von Sozialversicherungsbeiträgen beträgt in diesem Fall 42,23 €. Wenn die vermögenswirksamen Leistungen zusätzlich in die BAV eingebracht werden, kann der Angestellte so monatlich 93,30 € für seine Rentenkasse zurücklegen.

Aber auch für Verheiratete oder Doppelverdiener und Teilzeitkräfte ist die betriebliche Altersvorsorge attraktiv. Eine verheiratete Vollzeitkraft mit zwei Kindern und 2.800 € Bruttoeinkommen bei Steuerklasse III zum Beispiel bekommt für einen Aufwand von 39,57 € ebenfalls 93,30 € angelegt. Eine verheiratete Teilzeitkraft mit einem Kind und Steuerklasse V muss bei einem Einkommen von 1.150 € brutto nur 24,71 € aufwenden, um 86,65 € im Monat für die zusätzliche Rente anzusparen. Bei den genannten Fällen handelt es sich selbstverständlich nur um Beispiele. Natürlich könne man auch andere Modelle wählen, so Fastenmeier - attraktiv seien sie in jedem Fall. Sie empfiehlt den Angestellten, auf jeden Fall privat für das Alter vorzusorgen. Gerade im öffentlichen Dienst seien immer noch viele davon überzeugt, dass die Rente schon irgendwie reichen werde. Aber auch hier gebe es Bedarf für zusätzliche Vorsorge, so Fastenmeier. Die Gelder aus der betrieblichen Altersvorsorge werden nicht vom Klinikum selbst verwaltet, sondern durch finanzkräftige Partner, wie die KlinikRente, die Versicherungskammer Bayern und die Bayerischen Versorgungskammer, die das Geld kapitalgedeckt und damit sehr sicher anlegen.

Die betriebliche Altersvorsorge berührt nicht die Leistungen aus der Zusatzversorgung der Bayerischen Gemeinden (ZVK). „Wir haben ein Interesse daran, dass es unseren Mitarbeitern gut geht und dass sie sich über ihre Zukunft keine großen Sorgen machen müssen", sagt Heribert Fastenmeier. „Daher wollen wir unsere Mitarbeiter nicht nur dabei unterstützen, für das Alter vorzusorgen, sondern bieten ihnen auch flexible Arbeitszeitmodelle an, durch die sie die Möglichkeit haben, ihre Arbeitszeit selbst mitzubestimmen." So kann nicht nur die betriebliche Altersvorsorge ab dem 60. Lebensjahr dazu genutzt werden, früher in Rente zu gehen. Eine weitere Möglichkeit bietet das Klinikum etwa durch flexible Arbeitszeitmodelle.

Zeit ansparen für später

Die Mitarbeiter des Klinikums können nicht nur kurz- und mittelfristig Überstunden auf Arbeitszeitkonten „ansparen", sondern auch auf einem längerfristigen Lebensarbeitszeitkonto. Während auf dem Kurzzeitkonto nur bis zu 200 Stunden „plus" oder „minus" angesammelt werden können, besteht für die Mitarbeiter die Möglichkeit, in Absprache mit dem Vorgesetzten und der Personalabteilung mithilfe des Langzeitkontos Stunden längerfristig aufzubauen und sich zum Beispiel in Form einer früheren Verrentung wieder „auszahlen" zu lassen. Die Stunden werden in Anlehnung an den Stundenlohn in eine monetäre Form - sprich: in einen Geldbetrag - umgerechnet und über die Jahre entsprechend verzinst. Es besteht auch die Möglichkeit, Geld oder einen Teil des Lohns einzuzahlen und so das Langzeitkonto zu besparen. So hat jeder Mitarbeiter des Klinikums die Möglichkeit, nicht nur für das Alter „vorzuarbeiten", sondern auch seine Arbeitszeitplanung in Absprache mit dem Arbeitgeber ein Stück weit den eigenen Wünschen anzupassen. Selbstverständlich gebe es hier Grenzen - neben einem Maximum von 48 Wochenstunden, das der Tarifvertrag vorschreibt -, schließlich wolle man den Mitarbeiter nicht „verheizen", so Fastenmeier.

Das Langzeitkonto soll auch die Möglichkeit der Altersteilzeit ersetzen, denn dieses Angebot läuft Ende des Jahres aus. „Aber mit den Arbeitszeitkonten haben wir ein Modell geschaffen, das den Mitarbeitern noch mehr Möglichkeiten und Flexibilität bietet", sagt Heribert Fastenmeier. Und auch der ­Betriebsrat unterstützt sowohl die Arbeitszeitkonten als auch die betriebliche Altersvorsorge und hat seine Zustimmung in einer Betriebsvereinbarung mit der Geschäftsführung dokumentiert.

Zudem will die Geschäftsführung des Klinikums in Zukunft noch mehr auf die Gesundheit der Mitarbeiter eingehen. Ein proaktives Gesundheitsmanagement und Gesundheitspräventionsmaßnahmen sollen dazu beitragen, dass die Mitarbeiter gesund bleiben und frühzeitig auf mögliche Erkrankungsrisiken achten - „im Interesse beider Seiten, denn nicht nur der Mitarbeiter, sondern auch das Klinikum freut sich, wenn er gesund bleibt", sagt Heribert Fastenmeier. Wenn sie zusätzlich für die Rente vorsorgen - etwa durch eine betriebliche Altersvorsorge -, können sie ihren „Lebensabend" - oder die „Dauerfreizeit" nach der „Arbeitszeit" - nicht nur gesund, sondern hoffentlich auch ohne finanzielle Sorgen genießen.

Kontakt

Klinikum Ingolstadt

Krumenauerstr. 25
85049 Ingolstadt
Deutschland

+49 841 880 5888

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