Gesundheitsökonomie

MRSA in DRG-Zeiten: Damokles-Schwert oder lösbares Problem?

24.07.2014 -

MRSA in DRG-Zeiten: Damokles-Schwert oder lösbares Problem?. Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) sind häufig Ursache von nosokomialen Infektionen und stellen aufgrund ihrer Resistenz gegen alle ß- Laktamantibiotika und der damit verbundenen problematischen Therapie ein gesundheitliches Risiko für den betroffenen Patienten dar.
Für das behandelnde Krankenhaus bringt dieser Keim durch notwendige Hygiene- und Isolierungsmaßnahmen enorme Folgekosten mit sich. Der ökonomische Nachteil bei einem MRSA-Patienten könnte für das betroffene Krankenhaus in Zukunft noch drastischer werden, verlängert doch eine Infektion mit MRSA in den meisten Fällen auch die Verweildauer des Patienten.

Im Klinikum in Friedrichshain, Berlin, wurden für eine nosokomiale MRSA-Infektion Kosten in Höhe von 10.951,76 € ermittelt, demgegenüber standen Vergütungen von 2.907,58, so dass unter DRG-Bedingungen pro Patient mit nosokomialer MRSA- Infektion Verluste in Höhe von 8.044,18 € entstanden (nach M. Wernitz, Labormedizin & Diagnostik 2004; 2: 28–29 und Management & Krankenhaus 2004; 7: 6).
Die wohl wichtigste und effektivste Maßnahme gegen eine Übertragung und Verbreitung von Methicillin-resistenten Staphylokokken in Krankenhäusern ist die ausnahmslose und vor allem schnelle Isolierung der besiedelten oder infizierten Patienten.
Konventionelle mikrobiologische Kultivierungstechniken benötigen theoretisch minimal 48 Stunden für ein positives oder negatives Ergebnis.
In der mikrobiologischen Routinediagnostik kann sich dieser Zeitraum aufgrund zusätzlich notwendig gewordener Bestätigungstests oftmals auf drei Tage und mehr ausdehnen.
Einerseits bedeutet dies eine erhöhte Gefahr der Verbreitung von MRSA durch den nicht erkannten MRSA-Träger oder aber erhöhte Kosten für das Krankenhaus aufgrund einer prophylaktischen Isolierung des potentiellen MRSA-Trägers. Moderne molekularbiologische Diagnostika, mit denen eine Identifizierung von MRSA-Trägern innerhalb von fünf Stunden möglich ist, stellen hier einen viel versprechenden Lösungsansatz dar.
Es wurde bereits in mehreren Studien gezeigt, dass ein konsequentes Aufnahmescreening von „MRSA-Risikopatienten“ (mit bereits bekannter MRSA-Anamnese oder z.B. Risikofaktoren „Pflegeheim/Wunde“) sowie eine prophylaktische Isolierung der Patienten die Rate nosokomialer Infektionen und die damit verbundenen Folgekosten deutlich reduzieren.
Durch den Einsatz eines molekularbiologischen Screening-Systems kann dabei die Zeit bis zu einer möglichen De- Isolierung eines MRSA-negativen Patienten auf einen Tag begrenzt werden.
Gleichzeitig kann der schnelle Nachweis von Staphylococcus aureus auch finanzielle Vorteile für das Krankenhaus mit sich bringen.
Wie das WatchDog-Programm (kostenloser Download bei www.trillium.de) anschaulich zeigt, stellt eine Infektion mit diesem Keim in vielen Fällen eine relevante Nebendiagnose mit teilweise erheblich erhöhten Fallerlösen dar.
Ein Krankenhaus, das ein konsequentes MRSA-Screening bei bestimmten Patientengruppen durchführt, schützt sich also nicht nur selbst gegen hohe Folgekosten, sondern eröffnet sich unter Umständen die Möglichkeit, bestimmte DRGs in die dem medizinischen Aufwand angemessene Vergütungsklasse zu bringen.
Der größte Nutzen ergibt sich dabei für den Patienten im Krankenhaus. Zum einen sinkt für den unbelasteten Patienten die latente Gefahr einer nosokomialen Infektion, zum anderen kann bei einer diagnostizierten Besiedlung oder Infektion schnell und gezielt therapiert werden.
Seit Januar 2003 bietet BAG, Lich, weltweit als erste Firma ein Multiplex-PCRELISA- System (hyplex StaphyloResist) für das direkte MRSA-Screening von Abstrichtupfern kommerziell an.
Im Labor Dr. Reising-Ackermann und Partner, Leipzig, beispielsweise wird der Test routinemäßig schon seit Februar 2004 neben der konventionellen kulturellen Diagnostik durchgeführt.
Vergleichsuntersuchungen in diesem Labor haben ergeben, dass 52 erkannte Erstisolate (von 53 in der Kultur bestätigten) mittels der PCR erkannt wurden (Sensitivität 98,11 %).
Bei dem einen nicht erkannten Isolat handelt es sich um ein Isolat aus einem Trachealsekret.
Problem hierbei war mit großer Wahrscheinlichkeit die Probenvorbereitung (mangelnde DNA-Isolierung, zähes Sekret).
Von 3.618 getesteten Proben gab es in nur 3,8 % der Fälle das Problem des gleichzeitigen Nachweises von S. aureus, S. epidermidis oder S. haemolyticus und des mecA-Gen, wodurch keine eindeutige Testaussage möglich war.
Durch den Einsatz dieser „Ausschlussdiagnostik“ von MRSA direkt aus Abstrichtupfern kann somit in ca. 4–5 Stunden mit einer sehr hohen Sicherheit (NPV: 100%) eine Probe als negativ getestet werden.
Bei einem „Einsatz“ von einigen Euro pro Probe für die Diagnostik können somit Folgekosten in Höhe von mehreren Tausend Euro vermieden und darüber hinaus Mehreinnahmen durch relevante Nebendiagnosen erzielt werden!
Lesen Sie hierzu auch den Beitrag „Hyplex Multiplex-Plattformtechnologie“ von Priv.-Doz. Dr. Fritz Schwarzmann auf S. 21.

Kontakt:
Dr. Gerd Heinz
BAG-BiologischeAnalysensystemGmbH, Lich
Tel.: 06404/925-302
Fax: 06404/925-350
heinz.gerd@bag-germany.com
www.bag-germany.com

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