Gesundheitsökonomie

Uni Köln und Bonn rücken näher zusammen

Gemeinsame Entgeltabrechnung – DFG und NRW fördern Kooperation

11.03.2010 -

Die Universitätskliniken Köln und Bonn wollen im administrativen Bereich künftig enger zusammenarbeiten. Erster Schritt ist der Aufbau einer gemeinsamen Entgeltabrechnung für insgesamt mehr als 12.000 Beschäftigte mit dem Ziel, in den Personalbereichen beider Häuser Arbeitsabläufe zu optimieren und Kostensenkungspotentiale zu heben. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG und das Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie fördern das innovative und aus Eigeninitiative heraus entstandene Kooperationsprojekt mit 2,3 Mio. €.

„Wir sind über die Fördergelder außerordentlich erfreut", so die Kaufmännischen Direktoren Zwilling (UK Köln) und Hackenberg (UK Bonn). „Endlich können wir auch in der Verwaltung zeitnah ein Großprojekt durchführen, das ohne die positive Begutachtung durch die DFG finanziell nur schwer zu realisieren gewesen wäre."

Damit beide Universitätskliniken die Entgeltabrechnung gemeinsam durchführen können, müssen als Grundvoraussetzung ein gemeinsames IT-System und harmonisierte Arbeitsprozesse betrieben werden. Dies bedeutet die komplette Neueinführung des in Köln bereits betriebenen Personalinformationssystems für den Standort Bonn, die Uniklinik Köln muss ihr System neu aufsetzen.

Zahlreiche Hürden sind dabei zu überwinden: Der Umgang mit Personaldaten ist höchst sensibel; Datenschutz, innerbetriebliche Mitbestimmung und natürlich auch die wirtschaftliche Eigenständigkeit der beiden Wirtschaftsunternehmen stellen Anforderungen, die auch im privatwirtschaftlichen Umfeld nicht leicht zu meistern sind. „IT-technisch lassen sich die Berechtigungsprofile leicht trennen, sodass immer sichergestellt ist, dass kein Unberechtigter die Daten einsehen kann", versichert Dieter Moritz, IT-Direktor der Kölner Uniklinik. Sein Kollege Erich Pfeifer, IT-Direktor am UK Bonn: „Dieses Projekt setzt Maßstäbe hinsichtlich Projektmanagement und gemeinsamen IT-Plattformen und ist wegweisend für die in Zukunft in enger IT-Kooperation zusammenarbeitenden Unikliniken."

Dass die Interessen der Beschäftigten berücksichtigt werden, ist ebenfalls sichergestellt: „Wir haben die Sozialpartner von Beginn an einbezogen und informiert, bevor das Projekt gestartet ist", so die Bonner Personalchefin Michaela Klages. „Vertreter aller Personalräte waren und sind in den verschiedenen Arbeitsgruppen aktiv tätig."

Mit der rechtlichen Verselbstständigung der 34 deutschen Unikliniken zu Beginn des Jahrtausends haben sich in Nordrhein-Westfalen bereits zwei Häuser für den Eigenbetrieb der Gehaltsabrechnung entschieden. In Köln und Bonn werden die Bezüge der Angestellten und Beamten noch durch das Landesamt für Besoldung und Versorgung in Düsseldorf abgerechnet, das mit 900.000 Zahlfällen größte Lohnbüro Deutschlands. Nun haben sich erstmals zwei universitärere Maximalversorger zur Zusammenarbeit entschlossen, um im Interesse der Wirtschaftlichkeit und zur Qualitätssicherung Synergien zu heben. Ein Weg, der auch den Wünschen der Landesregierung entspricht: Bereits zu Beginn der Legislaturperiode wurden die sechs Kliniken aufgefordert, Kooperationsmöglichkeiten zu prüfen.

Die gemeinsame Gehaltsabrechnung ist der erste Schritt, aber der Kölner Personalchef Nicolai Kranz blickt weiter. „Zur Bindung und Gewinnung der besten Mitarbeiter müssen wir unsere Personalarbeit auch in anderen Bereichen professionalisieren. Konzepte für die Personalentwicklung z.B. für ärztliches Personal und Pflegekräfte können wir gemeinsam viel besser entwerfen und sparen außerdem noch Beratungskosten."

Gemeinschaftliche Stellenausschreibungen wird es - mit Ausnahme der im Rahmen des derzeit laufenden Projekts zu besetzenden Positionen - allerdings nicht geben. „Wir sind und bleiben eigenständig. Aber das schließt beispielsweise eine Kooperation bei den internen Arbeitsmärkten nicht aus. Eine gemeinsame Jobbörse kann Überhangmitarbeitern und Leistungsträgern gleichermaßen eine Fortentwicklung ermöglichen. Damit haben wir erste gute Erfahrungen gemacht", so ein erstes Resümee von Kranz und Klages.

Kontakte:
Dr. Hans Jürgen Hackenberg

Kaufmännischer Direktor des Universitätsklinikums Bonn
Tel.: 0228/287-14040
Hans-Juergen.hackenberg@ukb.uni-bonn.de
www.ukb.uni-bonn.de

Günter Zwilling
Kaufmännischer Direktor der Uniklinik Köln
Tel.: 0221/478-5401
Guenter.zwilling@uk-koeln.de
www.uk-koeln.de

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