Gesundheitsökonomie

Universitätsklinikum Münster: Leistungssteigerung in 2007

10.02.2012 -

Universitätsklinikum Münster: Leistungssteigerung in 2007. Das Universitätsklinikum Münster (UKM) konnte im vergangenen Jahr eine Leistungssteigerung von 8% bei 9% mehr Patienten verbuchen. Der eingeschlagene Weg zur Steigerung der Qualität und der Effizienz in der Leistungserbringung sei dadurch bestätigt, erklärte der Vorstand des UKM im Januar in Münster anlässlich seiner Jahrespressekonferenz.

Das UKM musste im vergangenen Jahr Sonderbelastungen wie Mehrwertsteuerund Tariferhöhungen über rund 20 Mio. € verkraften, berichtete der Kaufmännische Direktor Dr. Christoph Hoppenheit. Dass das Klinikum trotz Sparkurs eine Leistungssteigerung von 8 % bei einer Patientensteigerung von 9 % aufweisen könne, wertete Hoppenheit als guten Etappensieg auf dem Weg, wieder schwarze Zahlen schreiben zu können. Ende 2009 will er dieses Ziel erreicht haben. „Wir sind auf einem guten Weg dahin“, betonte Hoppenheit. Der Vorstand will das UKM hauptsächlich durch fortgesetzte Leistungssteigerung aber auch durch weitere Kostensenkungen in die Gewinnzone führen. Zudem sollen Spezialisierungen in ausgewählten Bereichen das UKM zukunftsfähig machen. Zwar werde das Klinikum immer ein Maximalversorger bleiben, aber schon bald werde der Vorstand entscheiden, in welchen Bereichen er in der „Championsleague, und in welchen er in der Bundesliga spielen“ wolle, erklärte Prof. Dr. Norbert Roeder, Ärztlicher Direktor am UKM. Dabei setzt Roeder auf die Vernetzung mit anderen Gesundheitsanbietern einerseits, aber auch auf die Darstellung der Qualität der medizinischen Versorgung. „Die Prozesse, die wir im vergangenen Jahr angestoßen haben, haben gezeigt, dass wir im Wettbewerb bestehen können. Patienten beziehen Qualität zunehmend in ihre Entscheidung für oder gegen ein Krankenhaus mit ein. Wir werden daher neben der Ausrichtung unseres Leistungsangebotes insbesondere der Darstellung unserer Qualität erhöhte Aufmerksamkeit widmen“, sagte Roeder.

Erfolgreiches Jahr für die Fakultät

Auch für den Bereich der Forschung und Lehre war 2007 ein erfolgreiches Jahr, betonte Prof. Dr. Volker Arolt, Dekan der Medizinischen Fakultät: „Unsere größeren Forschungsschwerpunkte Entzündungsmedizin, kardiovaskuläre Medizin, Tumorund Neuromedizin entwickeln sich weiterhin sehr stark, auch weil es gelungen ist, hier wichtige Professuren exzellent zu besetzen. Resultat dieser Entwicklung ist unter anderem, dass die Landesregierung uns zwei neue Schwerpunktprofessuren zusätzlich finanziert. Auch die Zuerkennung einer Heisenberg-Professur zur Erforschung der genetischen Grundlagen des Bluthochdrucks ist in diesem Zusammenhang absolut bemerkenswert.“ Besonders freute sich Arolt über den Max-Planck-Forschungspreis an den UKM-Neurophysiologen Prof. Dr. Hans-Christian Pape. Zudem werde die umfangreiche Förderung des Zentrums für Klinische Studien am UKM durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) der Qualität der patientenorientierten Forschung enorm zugute kommen, so Arolt. Ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur größtmöglichen Praxisnähe des Medizinstudiums war die Eröffnung des Studienhospitals, das in den kommenden zwei Jahren um eine Ambulanz und einen OP-Trakt ergänzt wird.

Neue Trennungsrechnung: Geld folgt den Leistungen

Zum ersten Mal überhaupt können UKM und Fakultät seit Beginn des neuen Jahres eine sorgfältige Trennung der Ausgaben zwischen Klinikum und Fakultät vollziehen. Hierdurch ergeben sich für Fakultät und UKM erheblich verbesserte Gestaltungsmöglichkeiten. Zusammen mit dem geänderten Finanzfluss hat die Fakultät nun erstmals Planungs- und Steuerungsmöglichkeiten über den gesamten Zuführungsbetrag. Die Fakultät zahlt in Zukunft nur noch für von ihr bestellte Leistungen. Hoppenheit: „Mit der Trennungsrechnung ist es uns gelungen, Kosten und Leistungen sowohl in Forschung und Lehre als auch in der Krankenversorgung detailliert zuzuordnen, also ein hohes Maß an Transparenz über reale Kosten und Leistungen zu schaffen.“ Außerdem habe der Vorstand mit der Globalbudgetierung die Kliniken und Institute in die Lage versetzt, ihr Budget eigenverantwortlich einzusetzen. Konkret: Ein Klinikdirektor kann jetzt entscheiden, ob er drei Arzthelferinnen oder einen Oberarzt einstellen möchte, in welchem Bereich er spart und in welchem er expandiert. „Mehr Gestaltungsmöglichkeit ist aber auch mit mehr Verantwortung verbunden. Unser Prinzip lautet: Das Geld folgt den Leistungen. Dort, wo es erwirtschaftet wird, soll es auch ausgegeben werden“, verdeutlichte Hoppenheit das Modell.

Neubau Mikrobiologie

Als nächstes Bauvorhaben kündigte Hoppenheit einen Neubau für die Mikrobiologie, Virologie und Hygiene an: „Für diesen Neubau werden wir rund 30 Mio. € ausgeben. Das ist viel Geld, zeigt aber deutlich, dass wir die Zukunft des UKM aktiv gestalten und Bereiche stärken, wo es Sinn macht und wo Excellenz vorhanden ist.“ Die Organisation der Bauaktivitäten übernehme die neu gegründete „Infrastruktur- Management GmbH“ (IM GmbH), eine 100-prozentige UKM-Tochter, die auch die großen Sanierungs- und Neubauaktivitäten des UKM umsetzen soll. „Mit der IM GmbH werden wir auch in diesem Gebiet zeigen, dass wir mit eigenen Leuten wirtschaftlich arbeiten und Ergebnisbeiträge erzielen können“, sagte Hoppenheit. Der strukturelle Wandel am Universitätsklinikum Münster gehe auch in Zukunft weiter, bilanzierte Roeder: „Wir haben im vergangenen Jahr gesehen, dass wir über hoch motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verfügen. Ich spreche stellvertretend für den Gesamtvorstand, wenn ich sage, dass wir daher sicher sind, dass wir unsere Ziele nicht nur für das Jahr 2008, sondern insgesamt erreichen können.“ Ganz oben stehe dabei, das UKM in die Gewinnzone zu führen, sowie durch Spezialisierungen auf Weltniveau zu arbeiten.

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