Hygiene

Fortbildungsveranstaltung: sanfte Wundreinigung bei chronischen Wunden

26.07.2011 -

Fortbildungsveranstaltung: sanfte Wundreinigung bei chronischen Wunden. Mit der Versorgung von Patienten mit chronischen Wunden beschäftigte sich die Fortbildungsveranstaltung „Die sanfte Wundreinigung“ am 5. März 2008 im Universitätsklinikum Esssen. Über 90 Pflegefachkräfte aus der ambulanten und stationären Pflege informierten sich über den aktuellen Standard und die Kernprobleme der Patienten: Schmerzen, Geruch, Exsudat und Immobilität. Organisiert wurde die Veranstaltung von der neu gegründeten Firma WBS – Wasserhygiene Beratung und Service.

Der weltweit erste Pflegestandard für professionelle Versorgung von Patienten mit Diabetischem Fuß, Dekubitus, Ulcus cruris venosum, arteriosum und mixtum wurde von Frank Schümmelfeder, Gesundheitsund Krankenpfleger und BScN Pflegewissenschaftler, vorgestellt. Wesentlicher Schwerpunkt des neuen Standards umfasst die Aufgaben der Pflegefachkräfte bei der Betreuung und Versorgung von Menschen mit chronischen Wunden, die Steuerung des Versorgungsprozesses und die Schulung und Beratung von Betroffenen und Angehörigen. Der 6. Standard des Deutschen Netzwerk für Qualitätssicherung in der Pflege (DNQP) wird den Pflegefachkräften als Fachexpertise dienen und dem Patienten ein Recht auf eine bestmöglichste pflegerische Versorgung einräumen.

Schmerzen beeinflussen die Lebensqualität und führen häufig zur sozialen Isolation. Wie Werner Sellmer, Fachapotheker für klinische Pharmazie aus Hamburg, berichtete, haben Patienten durch den Expertenstandard „Schmerztherapie“ umfassenden Anspruch auf rechtzeitige und konsequente Schmerzerfassung und ggf. Schmerztherapie. Bei der Auf- und Übernahme ist der Patient nach möglichen Schmerzen zu befragen, diese sind durch geeignete Methoden zu erfassen/messen (VAS), der Schmerzverlauf ist ggf. in einem Schmerztagebuch zu dokumentieren.

Für die Auswahl und Anwendung Schmerz vermeidender bzw. minimierender Maßnahmen sollten den Mitarbeitern Materialien und Produkte in Form spezifischer Verfahrensregelungen (Schmerzstandard) bekannt sein. Dem Einsatz Schmerz vermeidender Produkte (z. B. nicht klebende Schäume, temperierte, sterile Spüllösungen …) kommt dabei eine ähnlich wichtige Bedeutung zu wie dem Einsatz unterstützender Therapien (Musiktherapie, Ablenkung) bzw. dem Einsatz von Adjuvantien, Arzneimittel ohne eigentliche Schmerzwirksamkeit mit unterstützender Wirkung (z. B. Antidepressiva, Juckreiz lindernder Mittel).

Wirksame Schmerzarzneimittel oder deren geeignete Kombination gemäß Stufenplan der Weltgesundheitsorganisation müssen bei jedem Patienten durch Erprobung herausgefunden werden.

Die chronische Wunde bedeutet für die Betroffenen zusätzlich zu den körperlichen Beschwerden eine starke psychische Belastung. Nässende Wunden, Verbände, deren Kapazität bereits nach kurzer Zeit erschöpft ist, unangenehme Gerüche, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen oft zu einer Minderung oder zum Verlust der sozialen Kontakte. Kerstin Protz, Managerin im Sozial- und Gesundheitswesen (HWP) und Referentin für Wundversorgungskonzepte, betonte, dass die Exsudatsituation Rückschlüsse auf den Heilungsverlauf und z. B. den Keimstatus einer Wunde geben kann. Der Patient sollte über die Entstehung und Behandlungsstrategien des Exsudatmanagements aufgeklärt sein und in die Versorgung im Rahmen seiner Möglichkeiten mit einbezogen werden. Protz stellte die zur Verfügung stehenden Therapien und Produkte vor und betonte, dass eine Diagnostik der Wundursache und eine ursächliche Therapie die Grundlage für den Heilungserfolg sind. Das Hauptaugenmerk liege stets auf der bestmöglichen Lebensqualität des Betroffenen.

Effektive Wundreinigung ist für zügige Wundheilung zwingend erforderlich. Für eine adäquate Wundreinigung steht Ärzten und Pflegekräften eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Verfügung. Leider wird die Wundreinigung sehr ineffektiv durchgeführt. Häufigste Ursache ist das Problem, dass das Reinigen der Wunden Schmerz auslöst und dass unsterile Wundspüllösungen eingesetzt werden. Letzteres führt zur Verkeimung der Wunden, was die Wundheilung negativ beeinflusst.

Eine sanfte und kostenakzeptable Methode stellte Carsten Hampel- Kalthoff, Gesundheits- und Krankenpfleger sowie pflegerischer Fachexperte für Menschen mit chronischen Wunden, anhand von Fallbeispielen vor. Das Ausduschen großflächiger Wunden mit einem endständigen Sterilduschfilter bietet gegenüber dem Einsatz von sterilen Spülflüssigkeiten viele Vorteile – sowohl für den Pflegenden als auch für den Patienten. Die komplette Körperhygiene vor dem Verbandswechsel, eine Wundreinigung mit temperiertem Wasser (>26 °C) und einem geeigneten Spüldruck ist möglich. Die trotzdem nötige mechanische Wundreinigung kann sanfter und mit Unterstützung des Spüldrucks effektiver erfolgen. Dieses „legale Duschen“ fördert die Wundheilung und steigert die Lebensqualität der Patienten erheblich, die zuvor ein Duschverbot mit Leitungswasser akzeptieren mussten.

Zur Unterstützung der Wundreinigung im Rahmen eine idealfeuchten Wundbehandlung gibt es seit über 10 Jahren in Deutschland eine Wundauflage/einen Wundfüller als hydrophile Polyurethanmembran mit einem milden nicht toxischen und nicht ionischen Wundreinigungsmittel (Tensid F68) und Glycerin. Diese unterstützen die Reinigung, befeuchten und füllen die Wunden und absorbieren Wundsekret. Beispiele zeigten diverse Möglichkeit einer schmerzfreien und schnellen Wundreinigung durch deren Einsatz.

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