Hygiene

Medizinische Abfälle sicher handhaben und entsorgen

27.05.2011 -

Medizinische Abfälle sicher handhaben und entsorgen: Diese Problematik betrifft alle klinischen Einrichtungen und Praxen gleichermaßen. Dr. Helmut Katschnig, Facharzt für Innere Medizin und Nephrologie, entwickelte eine Methode, um medizinische Abfälle sicher zu entsorgen. Das Verfahren, das auf spezieller und zertifizierter Mikrowellentechnologie basiert, wendet er auch in seiner Praxis an - dort ist seit 28 Jahren und rund 300.000 durchgeführten Dialysebehandlungen keine einzige Cross-Infektion mit Hepatitis aufgetreten.

Der Facharzt und Hygieneexperte Dr. Helmut Katschnig zur Diskussion über Hygienestandards und zum Umgang mit medizinischen Abfällen.

M&K: Die jüngsten Vorfälle in den Krankenhäusern haben den Ruf deutscher Kliniken stark angegriffen. Wie kann ein gezieltes Abfallmanagement die Gesamthygiene im Krankenhaus verbessern?

Dr. Helmut Katschnig: Der richtige Umgang mit medizinischen Abfällen ist ein wesentlicher Teilaspekt der innerbetrieblichen Hygiene. Wichtig dabei ist bereits deren Einstufung: Da Blut und Ausscheidungen immer hochinfektiös sein können, betrachte ich generell alle Abfälle, die mit Blut, Blutprodukten, Exkreten sowie Sekreten behaftet sind, als potentiell infektiös. Die Gefährlichkeit definiert sich ja nicht über die Menge des Abfalls, sondern ausschließlich über die Zusammensetzung. Daher ist es wichtig, dass die allgemeinen Hygieneregeln adäquat eingehalten werden.

Es passiert leicht, dass es bei pflegerischen Maßnahmen, bei Manipulation mit Blut und Blutprodukten oder etwa zerrissenen Abfallsäcken zu einer Kontamination der Hände und des Bodens kommen kann, sodass Krankheitserreger auf andere Patienten und das Personal übertragen werden. Die Anzahl der nosokomialen Infektionen hat in den vergangenen Jahren dramatisch zugenommen. Nach einhelliger Meinung der Hygieniker könnten mehr als 30% dieser Infektionen durch verbesserte Hygiene vermieden werden. Dadurch könnten nicht nur Leben gerettet, sondern auch Kosten gespart werden.

In Ihrer Praxis gab es nach 300.000 Dialysebehandlungen keine einzige Cross-Infektion. Wie sieht ein erfolgreiches Abfallmanagement bei Ihnen aus?

Dr. Helmut Katschnig: Der Schlüssel zu einer ungefährdeten Patientenversorgung und zur Vermeidung von Infektionen beim Personal liegt in der maximal sicheren Manipulation sämtlicher kontaminierter Materialien. Meiner Meinung nach ist es essenziell, dass sich alle Mitarbeiter gemeinsam anstrengen und Hygienemaßnahmen sozusagen bis zum Überdruss einhalten. Seit Krankheitserreger auftreten, die gegen alle am Markt verfügbaren Antibiotika resistent sind, wie MRSA, VRE, multiresistente Tuberkuloseerreger und NDM-1, hat sich dieser Anspruch an mein Personal noch verschärft. Auch gegen Viruserkrankungen wie Schweine- und Vogelgrippe, SARS und HIV gibt es ja kaum wirksame Gegenmittel. Um die Infektionsgefahr zu reduzieren, ist die Vorbeugung die einzige Waffe.

Was meinen Sie genau damit? Vermeiden kann man Abfälle ja kaum.

Dr. Helmut Katschnig: Eine sehr wirksame Methode ist, das Risiko bereits an der Quelle zu begrenzen. Vor mehreren Jahren habe ich daher ein Hygiene- und Infektionsvermeidungssystem entwickelt, das auch in meiner Praxis zum Einsatz kommt. Es basiert auf zwei Prinzipien: der Non-Kontaminations-Strategie sowie der Quellenbegrenzung des Infektionsrisikos. Demnach wird Kontamination direkt am Entstehungsort verhindert, sodass Infektionen nicht übertragen werden können. Dazu werden im ersten Schritt alle potentiell infektiösen Abfälle in stichfesten, wiederverwendbaren Containern gesammelt. Die gefüllten Behälter kommen anschließend in ein sogenanntes Medister-Gerät, in dem der Abfall durch ein umweltschonendes Mikrowellenverfahren desinfiziert wird. Der so behandelte Abfall kann dann lokal und kostengünstig entsorgt werden - ähnlich wie Hausmüll, denn er unterliegt nicht mehr der Europäischen Gefahrenguttransportverordnung ADR.

 

Hintergrund Meteka

Die 1987 von Dr. Helmut Katschnig gegründete GmbH hat sich auf die Entwicklung, die Produktion und den Vertrieb von Hygiene- und Infektionsvermeidungssystemen spezialisiert. Diese Systeme desinfizieren beziehungsweise sterilisieren (potentiell) infektiöse Abfälle in Arztpraxen, Krankenhäusern, Laboren sowie Produktions- und Forschungseinrichtungen weltweit. Behandelt werden die Abfälle mittels eines thermischen Verfahrens, das auf spezieller Mikrowellentechnologie basiert. Ziel ist es, Infektionen vor Ort vorzubeugen und zu verhindern, dass sie sich in den öffentlichen Raum verlagern. Die Firma gehört zu den führenden Anbietern von Systemlösungen zur Desinfektion und Sterilisation von infektiösen Abfällen und Abwässern. Am Firmensitz im österreichischen Judenburg sind 15 Mitarbeiter beschäftigt.

 

Kontakt

METEKA GmbH

Viktor-Kaplan-Str. 7
8750 Judenburg
Österreich

+49 43 3572 85166

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