IT & Kommunikation

Klinische Entscheidungsunterstützung verbessert die Versorgungsqualität

15.09.2015 -

Die Wissenschaft liefert ständig neue medizinische Forschungsergebnisse. Welche Erkenntnisse sind im klinischen Alltag relevant, welche verändern die medizinische Entscheidung hinsichtlich Diagnose und Behandlung? Im Kontext von Informationsüberflutung, Schwarm-, Halb- und Unwissen leistet ein Unterstützungssystem für klinische Entscheidungen einen wichtigen Beitrag. Ende März berichtete Dr. Ingo Hüttner, Regionalgeschäftsführer Sana Kliniken AG, Region Stuttgart, auf dem Gesundheitskongress des Westens (GkdW) über den erfolgreichen Einsatz des evidenzbasierten Wissenssystems UpToDate zur Verbesserung der Versorgungsqualität in seinem Haus.

Immer komplexere Medizin, hohe Arbeitsbelastung und Qualitätsdruck erfordern heute ein anderes Arbeiten. Wie gelangt notwendiges aktuelles Wissen zu den Medizinern, die Entscheidungen zu treffen haben? „Weder im stationären noch im ambulanten Bereich schaffen es Ärzte, ständig auf der Höhe der Zeit zu sein“, erläuterte der Gesundheitsunternehmer Prof. Heinz Lohmann auf dem GkdW in Köln. Welche innovativen Techniken und Methoden können Ärzten helfen? Dieser Frage ging eine Session auf dem GkdW nach, die Prof. Lohmann moderierte.

Das richtige Wissen am richtigen Ort zur richtigen Zeit

„Woher weiß ich, was aus der täglichen Informationsflut wirklich wichtig ist? Wie bringt man wissensintensive Prozesse mit dem aktuellen Stand der Wissenschaft zusammen?“ Diesen Fragen, so Dr. Hüttner, sehen sich auch die Ärzte in dem Bad Cannstätter Pneumologiezentrum mit 90 Planbetten gegenüber. Die Innovationsdynamik mit wöchentlich neuen Forschungsergebnissen lässt sich insbesondere unter Zeitdruck nicht mit dem Bestreben der Mediziner vereinbaren, stets auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft zu sein und auf dieser Basis Entscheidungen zu treffen.

Wissensmanagement schafft Qualität

„Unser Haus hat in der Sana-Gruppe den höchsten Facharztschlüssel, und somit besitzt das Thema Fachwissen bei uns größte Bedeutung“, unterstrich der Klinikgeschäftsführer. „Tradiertes Wissen und Halbwissen, Flurfunk oder auch Schwarmintelligenz führen nicht zum geforderten Qualitätsniveau. Wir setzen mit UpToDate auf ein evidenzbasiertes Wissensmanagement-Tools.“

„UptoDate findet vom Chefarzt bis zum Stationsarzt einheitlich Verwendung“, bestätigt Dr. Hüttner. „Dies haben wir in Bad Cannstatt realisiert – mit Laptops, die auf Station WLAN Zugang zu KIS, PACS und dem evidenzbasierten Unterstützungssystem für klinische Entscheidungen UpToDate erhalten.“

Compliance muss durchgesetzt werden

„Maßgebend für den Erfolg des Wissenssystems ist die Vorgabe, dass Ärzte sich mittels UpToDate zu vergewissern haben, dass ihnen die aktuellen Informationen zum Stand der Wissenschaft bei der Entscheidungsfindung zur Verfügung stehen“, fügte der Geschäftsführer hinzu.

„Einfach, schnell und sicher“ zur Entscheidung

„Entscheidungsunterstützung für die Beantwortung klinischer Fragen steht für die Bereitstellung von Informationen und Wissen, in Form von aktuellen evidenzbasierten Behandlungsempfehlungen von Experten“, definierte Susanne Wieruszewski, Managerin DACH, Wolters Kluwer Health. Nutzer erwarten intuitive Suchfunktionen und intelligente Filter für die Fokussierung auf das Wesentliche sowie schnell lesbare Texte – am Point of care und unter Anbindung an Patientenakte und KIS.

Zwei von drei Patientenkontakten werfen eine Frage auf, 60 Prozent davon bleiben im Durchschnitt unbeantwortet. „Ließen sich Antworten auf alle Fragen finden, so würden sich pro Tag und Arzt fünf bis acht Entscheidungen verändern“, zitierte Wieruszewski aus Studien und fasste zusammen: „Nutzer bestätigen, dass UpToDate 88% ihrer Fragen beantwortet - und zwar in zwei bis drei Minuten.“ Der Zugriff erfolgt vom PC oder via UpToDate Anywhere von mobilen Endgeräten aus. In über 60 Studien wurde der Nutzen von UpToDate untersucht bzw. nachgewiesen. Diese Studien zeigen u. a. , dass sich in 37% der Fälle nach der Konsultation von UpToDate die Behandlungsentscheidung änderte und dass je breiter ein Wissenssystem eingesetzt wurde, desto stärker auch dessen Effekte – erhöhte Qualität, geringere Mortalität und verkürzte Liegezeiten - waren. Eine Studie an vier Universitätskliniken in Deutschland belegt Vorteile bei der Sicherheit der richtigen Diagnose und einen schnelleren Behandlungsbeginn.

Höhere Qualität, besseres Outcome

Fazit: Evidenzbasierte Unterstützungssysteme für klinische Entscheidungen können medizinische Fragen beantworten, sie haben eine signifikante Auswirkung auf die Behandlung und auf die Behandlungsqualität – und sie führen zu besseren Outcomes sowie besserer Produktivität.

 

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