Labor & Diagnostik

Diagnose der Alzheimer-Krankheit

11.11.2010 -

Charakteristisch für die Alzheimer-Krankheit sind Amyloid-Plaques im Gehirn. Bislang können die Plaques erst im Gehirn Verstorbener histopathologisch nachgewiesen werden. Mit dem Marker Florbetaben ist es möglich, die Ablagerungen mit der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) im Gehirn von Patienten mit Verdacht auf AD nachzuweisen.

Dabei wird der PET-Tracer Florbetaben, der radioaktiv markiertes Fluor (18F) enthält, dem Patienten injiziert. Über den Blutstrom gelangt Florbetaben ins Gehirn, wo sich die Substanz an die Amyloid-Plaques anlagert. 18F zerfällt unter Freisetzung von Posi¬tronen, was mit der PET sichtbar gemacht werden kann.

Wie Professor Osama Sabri, Abteilung für Nuklearmedizin an der Universität Leipzig, betonte, können Ärzte nach einer kurzen Schulung die Amyloid-Plaques im PET-Scan leicht erkennen. Die Untersuchung könnte in jedem Krankenhaus vorgenommen werden, das über ein PET verfügt.

Eine internationale nicht-randomisierte, nicht-verblindete Phase-II-Studie untersuchte die Effektivität von Florbetaben bei der Erkennung von Amyloid-Palques im Gehirn mittels PET. Insgesamt erhielten 150 Teilnehmer eine einmalige Injektion von Florbetaben, darunter 81 mit Verdacht auf AD und 69 gesunde Kontrollpersonen im Alter über 55 Jahren.

Wie der Studienleiter Sabri weiter sagte, hatten die Florbetaben-PET-Scans eine Sensitivität (Genauigkeit) von 80%. Des Weiteren war bei 90% der gesunden Kontrollpersonen der Scan negativ, was eine Spezifität von 90% bedeutet. „Diese Daten unterstreichen das Potential von Florbetaben bei der Unterscheidung von AD-Patienten und gesunden Personen", betonte Sabri.

Gegenwärtig läuft eine internationale nicht-randomisierte, nicht-verblindete Phase-III-Studie mit voraussichtlich 400 Teilnehmern mit und ohne Demenz-Erkrankung. Darin soll die Sensitivität und Spezifität der Florbetaben-PET-Scans wie auch in der Phase-II-Studie beurteilt werden. Die Bewertung erfolgt im Vergleich zur histologischen Verifizierung sowie der quantitativen Beurteilung der Plaques im Gehirn. Aufgrund der geplanten histopathologischen Untersuchungen ist davon auszugehen, dass die Studie nicht vor 2014 vollständig abgeschlossen sein wird.

Da sich die Alzheimer-typischen Veränderungen im Gehirn bereits Jahrzehnte vor dem Auftreten von Symptomen bilden, ist eine frühzeitige Diagnose notwendig, betonte Professor Giovanni Frisoni, Nationales Alzheimer-Forschungszentrum, Brescia, Italien. Zwar können die derzeit verfügbaren Medikamente nur die Symptome lindern, doch sind von verschiedenen Pharmaunternehmen eine Reihe von Substanzen in der klinischen Entwicklung, die möglicherweise die Plaque-Bildung und den Verlust von Nervenzellen verhindern bzw. verzögern können. Neue Therapieoptionen und die Möglichkeit einer Früherkennung werden laut Frisoni dringend benötigt, da zehn Prozent aller Personen im Alter von über 65 Jahren an einer Demenz erkrankt sind, zwei Drittel davon haben die Alzheimer-Krankheit.

Bayer Schering Pharma Media Event: „New Approaches to Improve Early Diagnosis of Alzheimer's Disease", 15. September 2010, Leipzig

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