Labor & Diagnostik

Südwestdeutsches Laborleitertreffen 2007

04.06.2012 -

Südwestdeutsches Laborleitertreffen 2007. Das Südwestdeutsche Laborleitertreffen fand in diesem Jahr im Schwetzinger Schloss statt. Der Einladung von Priv.-Doz. Dr. York Schmitt und Prof. Dr. Johannes Aufenanger waren im März etwa 60 Kolleginnen und Kollegen aus Hessen, Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz und dem Saarland gefolgt.

Vielfältige Themen am 1. Tag

Im ersten Themenkomplex behandelte Rechtsanwalt Dr. Peter Wigge, Fachanwalt für Medizinrecht, Münster, „Das Vertragsarztrechtsänderungsgesetz“ und ging unter anderem auf die Änderungen in der ärztlichen Berufsausübung ein. Dr. Martin Thieves, Darmstadt, berichtete über „Neue Empfehlungen des Umweltbundesamtes zu Legionellen“. Das Risiko, an einer Legionellose zu erkranken, hängt einerseits von der Immunkompetenz des Patienten und andererseits von der Keimzahl und der Serogruppe der Legionellen ab. Für die Keimzahl im Trinkwasser und die Bewertung des Risikos wurden neue Grenzwerte festgelegt. In medizinischen Hochrisikobereichen gilt als Zielwert für die Belastung 0/100 ml und als Gefahrenwert mit Handlungsnotwendigkeit ≥ 1/100 ml, in den übrigen Bereichen gelten die bisherigen Werte nach DVGW-W551. Über den Einsatz von „DNA-Mikroassays zur zeitnahen Steuerung antibiotischer Therapie“ referierte Prof. Knabbe, Stuttgart. Er beschrieb multiparametrische Tests, die beispielsweise als Mikroarrays in der Diagnostik und Therapiekontrolle von Infektionskrankheiten, zur Beurteilung von Resistenzen oder zum Nachweis erblicher Veränderungen immer mehr an Bedeutung gewinnen und stellte einen für die Antibiotikaresistenz-Bestimmung bei Pseudomonas aerugiosa neu entwickelten Test vor.

Es folgten Vorträge zum Troponin, zunächst sprach Frau Dr. Speth, Gießen, über „Verbesserte kardiovaskuläre Diagnostik mittels Troponin I Ultra“ und hob hervor, dass die kardialen Troponine zu den bevorzugten Biomarkern erklärt wurden. Der Variationskoeffizient der Methode muss unter 10 % liegen. Mit einem neuen TNI-Ultra-Test werden durch die Testgestaltung Störungen minimiert und Verbesserungen hinsichtlich Empfindlichkeit und Präzision erreicht. Als 99. Perzentile wurde für Gesunde ein Wert von 0,04 ng TNI/ml bei einem VK von 10 % ermittelt. Somit sind minimale kardiomyozytäre Läsionen zuverlässig zu erkennen. Herr Priv.-Doz. Dr. Heidt, Gießen, sprach im Referat über „Troponin I Ultra – Die Bedeutung der Leitlinienkonformität aus der Sicht des Klinikers“ und wies auf die Neudefinition des akuten Koronarsyndroms (= alle Krankheitsbilder mit ischämiebedingtem Thorax-Schmerz) hin. Dazu gehört neben den akuten Myokardinfarkten mit und ohne STStreckenelevation im 12-Kanal-EKG (STEMI und NSTEMI) auch die instabile Angina pectoris ohne Zelldestruktion und ohne TNI-Anstieg.

Urindiagnostik, POCT und Molekularbiologie am 2. Tag

Der zweite Tag wurde mit einem Beitrag „Urindiagnostik im Wandel der Zeit“ von Herrn Priv.-Doz. Dr. Schmitt, Darmstadt, eingeleitet, der die Bedeutung des Urins als „mystische Flüssigkeit“ in den verschiedenen Kulturen aufzeigte. Dr. Regeniter, Basel, hob „Die Bedeutung der Ausscheidung von Proteinen im Urin“ hervor. Er beschrieb an Beispielen die Berechnung der Ergebnisse mit Hilfe von wissensbasierten Systemen und die anschauliche graphische Darstellung der Befunde. Schließlich referierte Dr. Lazarus, Ingolstadt, über „Urindiagnostik aus der Sicht des Nephrologen“. Urin ist ein ideales Untersuchungsmaterial zum Sreening auf renale Erkrankungen, Diagnostik von Krankheiten der Nieren und ableitenden Harnwege sowie von extrarenalen Erkrankungen, Indikation für die Nierenbiopsie, Verlaufs- und Therapiekontrolle. Von besonderer Bedeutung für den Nephrologen ist nach wie vor das Urinsediment mittels Phasenkontrastmikroskopie. Mit den vorhandenen Tests einschließlich der GFR sind die Hauptsyndrome in der Nephrologie kostengünstig zu diagnostizieren. Dr. Hollenhorst, Hannover, berichtete über „POCT – Ein ökonomieorientiertes Intergrationskonzept“. Krankenhäuser sind gemäß SGB zur Behandlung aller Patienten verpflichtet.

Sie müssen in der Lage sein, rasch Entscheidungen zu treffen, weshalb POCT eine wachsende Verbreitung erlangt. Am Beispiel der Abteilung für Anästhesiologie einer Hochschulklinik wurden die Erfahrungen der letzten 10 Jahre vorgestellt. Im abschließenden Vortrag stellte Dr. Ahmad-Nejad, Mannheim, „Neueste molekularbiologische Erkenntnisse klinisch bedeutsamer Erkrankungen“ vor. Molekularbiologische Erkenntnisse werden sehr rasch in die tägliche Praxis der Klinik überführt, die Anzahl der Tests wächst um 25% pro Jahr. Typische Beispiele sind die Faktor-V-Leiden- und die Prothrombin-g20210a-Mutationen bei Thrombophilie oder neuerlich auch die TLR (Toll-Like-Rezeptoren) bei Sepsis. Er nannte als Ziele neuerer Entwicklungen die Verbesserung der technischen Möglichkeiten und das Auffinden von relevanten Krankheiten mit den für die Diagnostik geeigneten genetischen Markern.

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