Medizin & Technik

Philips PET/CT-Anlage: Kerckhoff-Klinik mit neuem Computertomographen

28.02.2011 -

Philips PET/CT-Anlage: Kerckhoff-Klinik mit neuem Computertomographen. Schauplatz Bad Nauheim: Das beschauliche Kurstädtchen am Rande des Taunus hat es sich schon lange zur Aufgabe gemacht, Kranken zu helfen, Gebrechen zu heilen. Nun ist nach Überzeugung des ärztlichen Teams in der Kerckhoff-Klinik eine neue Qualität in der onkologischen Befundung erreicht, denn mit einer ca. drei Mio. teuren PET/CT-Anlage (Hersteller ist Philips), die mit einem 64-Zeilen-Computertomographen ausgestattet ist, ist die Klinik vorerst Vorreiter in Deutschland. Es ist die erste Anlage dieser Art überhaupt in der Republik.

Für das ambitionierte Unterfangen, an der Kerckhoff-Klinik die Lungenchirurgie weiter auf hohem Niveau zu etablieren, ist der PET/CT der vorerst teuerste Baustein: Neben den imposanten Anschaffungskosten musste die Klinik weitere 500.000 € für Baumaßnahmen ausgeben, um den atomrechtlichen Bestimmungen genüge zu tun. Erfreulicherweise hat der im Untergeschoss untergebrachte Raum, in dem die ausgeklügelte Technik untergebracht ist, rein gar nichts von Atombunker: Freundliche Farben und die Tatsache, dass die Anlage – im Gegensatz zu vielen herkömmlichen Computertomographen – in der Mitte geöffnet ist, setzen die Hemmschwelle für den Patienten herab: „Die Akzeptanz bei den Patienten ist gegeben“, so Prof. Dr. Dietrich E. Birnbaum, Ärztlicher Direktor und Geschäftsführer, natürlich auch, weil die Untersuchung nicht wehtäte.

„Return of Invest“

Innerhalb von sechs bis acht Jahren wolle man für dieses Gerät den „Return of Invest“ schaffen, so Dr. Hans-Albert König, Kaufmännischer Geschäftsführer, – man rechnet in Bad Nauheim mit jährlich 400 ambulanten Patienten sowie weiteren 400 stationären. Eine Untersuchung wird bei der Krankenasse mit einem Satz von 1450 € abgerechnet. Dabei ginge es aber nicht um Konkurrenz, sondern um Kooperation zu dem bereits bestehenden System aus niedergelassenen Ärzten und Kliniken. Denn das Team an der Kerckhoff-Klinik sieht in der teuren neuen Technik kein Allheilmittel, sondern ein weiteres Vehikel, das – intelligent eingesetzt – zu einem höheren Therapieerfolg führen wird. Wichtig sei dabei die Zusammenarbeit zwischen den Disziplinen, die durch eine tägliche Tumorkonferenz gewährleistet werden soll.

„Der schlimmste Fall“ erläutert Prof. Dr. Georg Bachmann, Chefarzt der Radiologie, sei, dass auf dem Bild, das der PET/CT liefert, „alles leuchtet“ und dies als Indikator für ein rigoroses Eingreifen des Chirurgen missinterpretiert würde. Ganz im Gegenteil sei das, was zu sehen sei, genau zu interpretieren und Abwägungen zu treffen – dies könne eine Person alleine nicht leisten: „Verschiedene Konzepte sind abzuwägen, etwa ob vor der OP oder danach eine Chemotherapie am sinnvollsten ist. Die Konferenz ist der ideale Ort, um einen möglichst idealen Therapieweg zu identifizieren“, so Bachmann.

Vorbild seien die „Mammazentren“, die zu einem signifikanten Anstieg der Gesamtüberlebenszeit für Brustkrebspatientinnen geführt habe. Dieses Vorbild auf das Lungenkarzinom projiziert, könnte langfristig neue Perspektiven eröffnen. Der PET/CT erscheint als ein rationaler Baustein in der Logik interdisziplinärer Zusammenarbeit. Jedoch heißt es vorerst noch die Kassen von der Effizienz dieser Technik zu überzeugen: Momentan ist der PET/CT nur für Lungenkrebs akzeptiert – und dies auch nur, nachdem die USA ihn etabliert hat. Dort wird er übrigens schon für die Alzheimer-Früherkennung angewendet.

Folgen Sie der
Management & Krankenhaus

 

 

MICROSITE Gesundheits-technologie

Lesen Sie hier

MICROSITE Digitale Identität

Lesen Sie hier

Folgen Sie der
Management & Krankenhaus

 

 

MICROSITE Gesundheits-technologie

Lesen Sie hier

MICROSITE Digitale Identität

Lesen Sie hier