Hygiene

Nephrologisches Jahresgespräch 2007

27.12.2011 -

Nephrologisches Jahresgespräch 2007. Nierenerkrankungen sind ein eigenständiger Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen. Prof. Norbert Lameire, Ghent/Belgien, wies vor mehreren hundert Nierenfachärzten aus dem gesamten Bundesgebiet beim Nephrologischen Jahresgespräch 2007 auf die Notwendigkeit regelmäßiger fachärztlicher Kontrollen bei chronisch nierenkranken Patienten hin.

Beim wissenschaftlichen Kongress der niedergelassen Nierenfachärzte in Mannheim war die vaskuläre Medizin in diesem Jahr ein Hauptthema. Kardiovaskuläre Ursachen sind mit hohem Abstand die häufigste Todesursache bei chronisch nierenkranken Patienten aller Altersgruppen. Besonders stark sind die Diabetiker unter den Dialysepatienten betroffen. In dieser Gruppe bestehen erhebliche Probleme an Herz und Gefäßen mit den entsprechenden Folgen wie z.B. Herzinfarkten häufiger schon bei Beginn der Nierenersatztherapie. Rund die Hälfte dieser Patienten stirbt mehr oder weniger früh an den Folgen kardiovaskulärer Krankheiten.

Neue Daten zeigen, dass bei chronischen Dialysepatienten unabhängig von den traditionellen kardiovaskulären Risikofaktoren wie beispielsweise Bluthochdruck oder Rauchen mehrere urämiespezifische kardiovaskuläre Risikofaktoren bestehen. Diese umfassen unter anderem die renale Anämie, Störungen des Calcium/ Phosphat-Stoffwechsels und oxidativen Stress. Lameire wies überdies darauf hin, dass die chronische Nierenerkrankung per se bereits ab einer geringgradigen Einschränkung der Nierenfunktion zu einem erhöhten kardiovaskulären Risiko führt. Chronische nierenkranke Patienten müssen deshalb im Zuge einer konsequenten Primär- und Sekundärprävention besonders sorgfältig auf Herz- und Gefäßerkrankungen kontrolliert werden. Lameire betonte, dass Depressionen das Risiko eines vorzeitigen Todes noch deutlich erhöhen und deshalb zusätzlich beachtet werden müssen.

Die medikamentöse Therapie für chronisch nierenkranke Patienten ist kostspielig und wurde beim Nephrologischen Jahresgespräch 2007 des Verbands Deutsche Nierenzentren der DDnÄ e.V., Wuppertal, vor dem Hintergrund steigender Arzneimittelausgaben auch unter Kostengesichtspunkten betrachtet. Der Vorstandsvorsitzende des VdAK, Dr. Werner Gerdelmann, Siegburg, bezeichnete die Neueinführung von teureren Arzneimitteln als einen wichtigen Grund für den siebenprozentigen Anstieg der Arzneimittelausgaben in diesem Jahr, nur 2,7 % davon seien auf die Erhöhung der Mehrwertsteuer zurückführbar. Gerdelmann wies gleichzeitig darauf hin, dass spezifisch im Dialysebereich durch Beschaffungsstellen erhebliche Einsparungen möglich seien.

Beim Nephrologischen Jahresgespräch 2007, das von der Roche Pharma AG unterstützt wurde, konnten die ersten Ergebnisse das seit Mitte des Jahres für die gesamte ambulante Ersatztherapie verpflichtend geltende Sammlung von Qualitätsdaten und Behandlungsergebnissen vorgestellt werden. Mit diesem Benchmarking wurde im Fachbereich der Nierenheilkunde ein umfangreiches Projekt gestartet, das einen Modellfall für die gesamte medizinische Versorgung darstellt.

Dr. Werner Kleophas, Düsseldorf, wies auf das im internationalen Vergleich hohe Qualitätsniveau der Behandlung nierenkranker Patienten in Deutschland hin. Der Vorsitzende des Verband Deutsche Nierenzentren der DDnÄ e.V., dessen Mitglieder mit insgesamt mehr als 500 nephrologischen Praxen und Dialysezentren die führende Position bei der Versorgung nierenkranker, dialysepflichtiger und transplantierter Patienten einnehmen, stellte fest, dass Deutschland mit den Kosten für die Nierenersatztherapie in Deutschland im Vergleich mit Europa und den USA gleichzeitig einen der untersten Plätze einnimmt.

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