Aus den Kliniken

Universitätsklinikum Freiburg: Hygiene-Maßnahmen gegen MRSA-Ausbreitung angelaufen

03.02.2012 -

Am Universitätsklinikum Freiburg ist ab Mitte Januar 2012 auf der Neugeborenen-Intensivstation bei einem Frühgeborenen eine Infektion und bei drei Kindern eine Besiedlung mit methicillin-resistenten Staphylokokken, sogenannten MRSA-Erregern, festgestellt worden. Bei dem erkrankten Kind konnte durch die Behandlung mit einem wirksamen Antibiotikum die Infektion rasch beherrscht werden. Das nachfolgende Screening auf MRSA auf der Frühgeborenen-Station hat bei drei weiteren Frühchen eine Besiedlung, aber keine Erkrankung ergeben.

Alle erforderlichen Hygiene-Maßnahmen zur Bekämpfung einer weiteren Ausbreitung der Infektion und Suche der Infektionsquelle sind umgehend und mit Nachdruck angelaufen. Das Gesundheitsamt wurde gemäß dem neuen Hygienegesetz über die Infektion informiert. Auch wenn der Klinikumsvorstand volles Vertrauen in die Expertise der internen Krankenhaushygieniker und Infektiologen hat, wurde entschieden, unabhängige externe Hygiene-Experten zur Überprüfung der Situation und zur Beratung hinzuziehen.

„Wir sind besorgt, aber zuversichtlich, dass durch unser rasches und konsequentes Handeln die Ausbreitung der Infektion beherrscht werden kann und keine Gefahr für die betroffenen Kinder und unsere anderen Patienten besteht", erklärt Prof. Dr. Gerd Walz, Stellvertretender Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Freiburg.

Aufnahmestopp auf der Neugeborenen-Intensivstation

Derzeit gibt es einen Aufnahmestopp auf der Neugeborenen-Intensivstation in der Universitäts-Frauenklinik, die von Ärzten des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin betrieben wird. Schwangere Frauen, die vor der 28. Schwangerschaftswoche entbinden müssen, werden in der Universitäts-Frauenklinik Freiburg vorübergehend nicht mehr aufgenommen.

„Frühchen, die nach der 28. Schwangerschaftswoche geboren werden, können auf einer anderen Station des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin im Gebäude der Kinderklinik versorgt werden", sagt Frau Prof. Dr. Charlotte Niemeyer, Geschäftsführende Direktorin des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin.

„Wir haben die geburtshilflichen Zentren an den Universitätskliniken Heidelberg und Tübingen informiert, damit im Notfall Schwangere vor der 28. Woche dort entbinden können", erklärt Prof. Dr. Gerald Gitsch, Ärztlicher Direktor der Universitäts-Frauenklinik Freiburg.

Staphylokokken sind weit verbreitete Erreger, die Haut und Schleimhäute besiedeln und für gesunde Menschen normalerweise keine Gefahr darstellen.

Der inkonsequente Einsatz von Antibiotika hat dazu geführt, dass einige Staphylokokken-Stämme gegen zahlreiche Mittel resistent sind und nur noch mit wenigen Antibiotika erfolgreich behandelt werden können. Vor allem für immungeschwächte Patienten wie Frühgeborene stellen MRSA eine Gefährdung dar. „Für den Umgang mit MRSA im Klinikum sind deshalb besondere Maßnahmen festgeschrieben", sagt Prof. Dr. Markus Dettenkofer, Leiter der Sektion Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum Freiburg.

MRSA-Screening und Isolation angelaufen

Folgende Maßnahmen wurden bislang zur Bekämpfung der Frühgeborenen-Infektion durch MRSA umgesetzt:

  • Das Personal und die Eltern (weitere Besuchspersonen sind nicht zugelassen) sind angewiesen, bei der Versorgung der Kinder Schutzkleidung, Handschuhe und spezielle Mund-Nasenschutzmasken zu tragen.
  • Nach einem Screening auf MRSA kommt nur noch MRSA-negatives Personal auf der Neugeborenen-Intensivstation zum Einsatz; auch die Eltern der betroffenen Kinder werden gescreent.
  • Die MRSA-positiven Frühchen sind isoliert; die restlichen Patientenzimmer auf der Station sind hygienisch abgetrennt. Die Versorgung der MRSA-negativen Patienten erfolgt durch Personal, das nicht in die Betreuung der im Januar MRSA-positiv getesteten Patienten eingebunden ist.

 

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