Carlotta Neef mit DIVI-Forschungspreis ausgezeichnet
Hemmung des Botenstoffes MIF reduziert Herzschäden nach Polytrauma
Dafür wurde sie von der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) mit dem 1. Platz des DIVI-Forschungspreis der Kategorie experimentelle Forschung geehrt. Der Preis ist mit 4.000 Euro dotiert.
„Carlotta Neef und ihr Team konnten zeigen, dass nach einem Polytrauma eine erhöhte Ausschüttung von MIF zu einer pathologischen kardialen Apoptose führt, also dem vermehrten Absterben von Herzmuskelzellen, wodurch infolge ein Organversagen begünstigt werden könnte“, sagte Co-Kongresspräsident Bernhard Gliwitzky bei der Preisverleihung im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung auf dem Jahreskongress DIVI25 in Hamburg. „Es sind wissenschaftliche Leuchttürme wie ihre, die uns physiologische Prozesse besser verstehen lassen und helfen, zukünftig Schwerstverletzte noch gezielter zu behandeln!“
Großtierversuch mit starkem Blutverlust zeigt: ISO-1 Molekül schützt vor Zellschäden
Die Aachener Arbeitsgruppe simulierte bei insgesamt 24 männlichen Schweinen ein Polytrauma auf verschiedene Weise. Ein Teil der Schweine bekam in der Schockraumphase bzw. nach dem Trauma ISO-1 verabreicht, ein synthetisch hergestelltes Molekül, das das Zytokin MIF bindet. „MIF wird vor allem bei Stress, Verletzungen oder Entzündungen ausgeschüttet. Wird es in großen Mengen freigesetzt, verstärkt es Entzündungsreaktionen und kann zu Organfunktionsstörungen beitragen“, erklärt Carlotta Neef. Durch die Bindung an ISO-1 könnten Entzündungen infolge abgeschwächt und Zellschäden verringert werden. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass ISO-1 das Herz nach schweren Verletzungen schützen und dessen Funktionsfähigkeit erhalten könnte“, so die Preisträgerin. Um diese Ergebnisse zu validieren, seien allerdings noch weitere Studien nötig.
Die weiteren Preisträger der Kategorie „experimentelle Forschung“:
Platz 2:
Dr. Benjamin Seybold, Universitätsklinikum Heidelberg: „Extrazelluläre Vesikel als Frühe Biomarker bei Asymmetrischer Akuter Lungenschädigung – Ergebnisse eines experimentellen Schweinemodells“ (Respiratorisches Versagen)
Platz 3:
Dr. Mattia Müller, Universitätsspital Zürich: „CysLTR1-Inhibitoren hemmen die Abspaltung vom endothelialen Tie2-Rezeptor – Ein in vitro Ansatz zur Identifizierung neuer Therapien bei Sepsis“ (Sepsis/Infektiologie)
Platz 4:
Dr. Britta Westhus, Knappschaft Kliniken Universitätsklinikum Bochum: „Untersuchung des Proteinimports des mitochondrialen Transkriptionsfaktors A bei Sepsis: Hinweise auf eine Dysfunktion mitochondrialer Metalloproteasen“ (Sepsis/Infektiologie)
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