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Clostridium difficile-Infektionen: Fidaxomicin reduziert die Kontamination der Umgebung

21.05.2015 -

In Langzeitpflegeeinrichtungen ist das Risiko, eine Clostridium difficile-Infektion (CDI) zu erleiden, im Vergleich zu Patienten außerhalb dieser Einrichtungen, deutlich erhöht. Viele dieser Patienten werden aber gar nicht diagnostiziert, sodass es innerhalb der Einrichtungen zu weiteren Übertragungen kommen kann. Untersuchungen mit Fidaxomicin (Dificlir), deren Ergebnisse beim diesjährigen 25th European Congress of Clinical Microbiology and Infectious Diseases (ECCMID) in Kopenhagen präsentiert wurden, haben gezeigt, dass das Makrozyklin nicht nur signifikant höhere Raten einer anhaltenden Heilung erzielt und damit Kosten einspart, sondern dass es darüber hinaus erfolgreicher die Kontamination von Räumen und Oberflächen mit C. difficile-Sporen reduziert als Vancomycin.

Eine Untersuchung von Mardjan Arvand et al. in Hessen hat gezeigt, dass die Bewohner von Langzeitpflegeeinrichtungen ein erheblich höheres Risiko für eine CDI haben als der Bevölkerungsdurchschnitt. Bei 4,6 Prozent der insgesamt 240 untersuchten Patienten konnte Clostridium difficile im Stuhl nachgewiesen werden, während die Vergleichsproben nur zu 0,8 Prozent positiv waren. „Vermutlich sind CDI in Pflegeheimen unterdiagnostiziert", bestätigte Prof. Dr. Oliver A. Cornely, Leiter der Abteilung Klinische Infektiologie an der Uniklinik Köln, beim ECCMID. Dabei gelte, dass jeder flüssige Stuhl auf Clostridien untersucht werden sollte. Inzwischen stünden auch Bedside-Tests zur Verfügung, die eine schnelle und unkomplizierte Diagnostik ermöglichen.

Eine besondere Gefahr von Clostridium difficile-Infektionen stellen die häufigen Rezidive dar. Unter der Therapie mit Metronidazol oder Vancomycin erleiden rund 25 Prozent der Patienten einen Rückfall. Nach dem ersten Rezidiv steigt die Rezidivgefahr weiter an: Das Risiko für ein zweites Rezidiv liegt dann bei 55 Prozent. So können Patienten in einen Kreislauf aus immer wiederkehrenden Episoden geraten, der zu körperlicher Schwächung und möglicherweise weiteren Komplikationen führt. Bei schwerer CDI zeigen Studien bereits in der Primärtherapie ein reduziertes Ansprechen auf Metronidazol, erläuterte Prof. Dr. Stuart Johnson, Chicago. Die aktuelle europäische Leitlinie rät daher vom Einsatz dieser Substanz in diesen Fällen und ab dem zweiten Rezidiv ab.

Fidaxomicin reduziert die Behandlungskosten

Die zusätzlichen Kosten, die aufgrund einer CDI für das Gesundheitssystem anfallen, liegen je Patient bei durchschnittlich 7.000 Euro, für rezidivierende CDI-Patienten liegen die Kosten sogar bei 73.900 Euro. Im Vergleich dazu verursacht ein stationärer Patient ohne CDI durchschnittlich 14.530 Euro an Behandlungskosten. Ursache dafür sind besonders die längeren Krankenhausliegezeiten.

Der zentrale Ansatz zur Kostenreduktion im Krankenhaus, so Prof. Dr. Christian Eckmann, Peine, sei die Reduktion der Liegezeiten. Bezogen auf Clostridium difficile-Infektionen sei die Voraussetzung dafür eine effiziente Therapie, die Rezidive verhindert und die anhaltende Heilungsrate erhöht. In diesem Zusammenhang präsentierte Eckmann Daten, die zeigen, dass die Behandlungskosten für Krebspatienten mit CDI unter Fidaxomicin geringer sind als unter Vancomycin. Das in der Studie verwendete pharmaökonomische Modell kombinierte Daten aus einer Studie zur Therapie von CDI bei Krebspatienten, die entweder mit Fidaxomicin oder Vancomcyin behandelt wurden und einer an der Universitätsklinik Köln vorgenommenen Untersuchung der Krankheitskosten von CDI. Dabei wurden die direkten Kostenparameter wie Medikamentenkosten, Behandlungen auf der normalen oder Intensivstation sowie die mikrobiologische Diagnostik für Clostridium difficile berücksichtigt. Die niedrigeren Kosten unter der Therapie mit Fidaxomicin beruhen hauptsächlich auf den erheblich geringeren Rezidivraten bei den mit Fidaxomicin behandelten Patienten, verglichen mit denen, die Vancomycin erhielten.7,

Therapie mit Fidaxomicin reduziert die Kontamination der Umgebung

Die für Clostridium difficile-Infektionen verantwortlichen Keime können durch Sporen von Patient zu Patient übertragen werden, erläuterte Prof. Dr. David Jenkins, Leicester. Ist also die Umgebung kontaminiert, steige - gerade bei vulnerablen Patienten - das Risiko für eine Infektion. In der präsentierten Studie entwickelten 11 Prozent der Intensiv-Patienten eine CDI, wenn der Patient, der vorher in dem Zimmer gelegen hatte, ebenfalls an CDI erkrankt war. Bei den Patienten, die in einem Raum untergebracht waren, in dem vorher kein CDI-Patient gelegen hatte, lag die Erkrankungsrate dagegen nur bei 4,6 Prozent. Durch seine gezielte Wirkung gegen C. difficile reduziert Fidaxomicin die Sporenproduktion. Eine neuere Untersuchung konnte jetzt nachweisen, dass sich die Therapie auch auf die Belastung der Umgebung mit Sporen auswirkt. Die Kontamination von Räumen und Oberflächen mit C. difficile-Sporen war bei einer Behandlung mit Fidaxomicin signifikant geringer als während einer Behandlung mit Vancomycin. Das lege die Schlussfolgerung nahe, dass auch die Übertragungsraten durch Fidaxomicin reduziert werden können, so Jenkins.

Nach wie vor, so Johnson, gebe es aber auch äußerst hartnäckige Infektionen, bei denen Patienten trotz der Behandlung mit Fidaxomicin ein Rezidiv erleiden. Für diese Fälle kamen vereinzelt alternative Dosisregime und Behandlungsdauern erfolgreich zum Einsatz. Dieser Ansatz wird aktuell in einer kontrollierten Studie geprüft.

Insgesamt befürworteten die Experten beim ECCMID den breiteren Einsatz von Fidaxomicin, nicht zuletzt auch als möglichen Teil einer Strategie gegen Antibiotika-Resistenzen. Denn unter dem spezifisch gegen Clostridium difficile wirksamen Makrozyklin wurden bisher keine Resistenzen beobachtet.

 

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