Perinatalzentrum des Klinikums Stuttgart vernetzt Geburtshilfen in der Landeshauptstadt
11.12.2025 - Jährlich kommen rund 6.200 Kinder in den Stuttgarter Kliniken zur Welt. Für die meisten von ihnen verläuft die Geburt ohne Komplikationen. Für schwierige Fälle, wie etwa Frühgeburten, steht am Olgahospital des Klinikums Stuttgart eine besondere Expertise bereit.
Dank der neuesten telemedizinischen Anbindung können Pädiater aus Deutschlands größter Kinderklinik konsiliarisch unterstützen oder den Teams vor Ort zur Seite stehen, wenn kleine Patientinnen und Patienten in Geburtskliniken ohne angeschlossene Kinderklinik einen speziellen kindermedizinischen Support benötigen. Mit Unterstützung der Eva Mayr-Stihl Stiftung wurde die telemedizinische Vernetzung mit dem Marienhospital Stuttgart und dem Robert Bosch Krankenhaus in Stuttgart erfolgreich in Betrieb genommen. Zur Absicherung und in kritischen Situationen kann nun 24/7 ein spezialisierter Neonatologe aus dem Olgahospital hinzugezogen werden.
Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha lobt das Konzept: „Dass das Marienhospital und das Robert Bosch Krankenhaus bei komplexen Fällen und in kritischen Situationen mit Neugeborenen telemedizinisch auf die Expertise des Klinikums Stuttgart zurückgreifen können, ist ein vorbildliches Beispiel für moderne, verantwortungsvolle Geburtshilfe. Ich begrüße dieses Engagement ausdrücklich.“ Stuttgarts Krankenhausbürgermeister Thomas Fuhrmann ergänzt: „Mit moderner Telemedizin machen wir Geburten in Stuttgart noch sicherer. Wenn jede Sekunde zählt, können die Expertinnen und Experten des Olgahospitals künftig sofort direkt unterstützen. Die Zusammenarbeit der drei Stuttgarter Geburtskliniken Robert Bosch Krankenhaus, Marienhospital und Klinikum Stuttgart stärkt mit Hilfe der Digitalisierung die hervorragende Medizin für die Menschen in der Landeshauptstadt. Mein Dank gilt der Eva Mayr-Stihl Stiftung für die Unterstützung der neuen medizintechnischen Anbindung.“
Prof. Jan Steffen Jürgensen, Vorstand des Klinikums Stuttgart, erläutert: „Wir machen die Expertise unserer Neonatologie rund um die Uhr für Partner verfügbar. Die sofortige gemeinsame Bewertung von Vitalwerten, Labor und hochauflösenden Videoübertragungen ermöglichen im Bedarfsfall klare Hilfestellungen aus der Distanz.“ Das Klinikum Stuttgart stellt weiterhin sicher, dass im Notfall zusätzlich binnen Minuten ein neonatologisches Team ins betroffene Krankenhaus ausrückt, während die telemedizinische Abstimmung weiterläuft. „Durch die telemedizinische Unterstützung können wir in vielen Fällen frühzeitig Entwarnung geben, was für alle Beteiligten beruhigend ist“, fügt Jürgensen hinzu.
Die enge Zusammenarbeit zwischen dem Klinikum Stuttgart und dem Marienhospital Stuttgart ist langjährig etabliert. „Durch die telemedizinische Anbindung und den sofortigen Kontakt mit den Experten im Klinikum Stuttgart erhöhen wir die Sicherheit für werdende Mütter und ihre Kinder“, betonen Claudia Graf und Bettina Lammers, Geschäftsführerinnen des Marienhospitals Stuttgart.
Im Januar 2025 wurde die Kooperation zwischen dem Klinikum Stuttgart und dem Robert Bosch Krankenhaus in der Geburtshilfe etabliert und nun telemedizinisch erweitert. In Zusammenarbeit mit den Neonatologen des Klinikums Stuttgart werden seither auch vor Ort im Robert Bosch Krankenhaus regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt. Prof. Mark Dominik Alscher, Geschäftsführer des Robert Bosch-Krankenhauses, hebt hervor: „Mit dieser erweiterten Kooperation und der Integration telemedizinischer Angebote verbessern wir die Versorgung unserer kleinsten Patientinnen und Patienten weiter - und stärken unser wachsendes geburtshilfliches Angebot.“
Das Projekt wurde durch die Förderung des Klinikums Stuttgart über die Eva Mayr-Stihl Stiftung unterstützt. In jüngster Zeit hat die Stiftung ihr Engagement neben der langjährigen Förderung des Stuttgart Cancer Center auf die Bereiche Künstliche Intelligenz und Telemedizin im Klinikum Stuttgart ausgeweitet. Stiftungsvorstand Robert Mayr erklärt: „Ein sicherer Start ins Leben ist von unschätzbarem Wert. Die gute Kooperation der Stuttgarter Geburtshilfen mit telemedizinischer Vernetzung kann einen wichtigen Beitrag leisten, den wir gern unterstützen.“
Allein im Jahr 2025 hat die Eva Mayr-Stihl Stiftung das Klinikum Stuttgart mit ca. 2 Mio. Euro beim Ausbau der Telemedizin unterstützt. Neben der Neonatologie liegt ein weiterer Fokus auf der Tele-Intensivmedizin, wodurch die Zusammenarbeit mit zahlreichen Kliniken der Region um eine neue Ebene erweitert wurde. Die Förderung umfasst sowohl die notwendige apparative Infrastruktur, technischen Support als auch fachärztliche Positionen.