Gesundheitsökonomie

Entscheiderfabrik 2010

IT-Schlüsselthemen gewählt – Mut zum Risiko gehört dazu – Krankenhaus-Zukunft gestalten – Innovationen fördern

12.04.2010 -

Krankenhausmanagement und IT sprechen oft verschiedene Sprachen. Damit die IT aber ihren Wertbeitrag zum Unternehmenserfolg leisten kann, müssen beide Seiten ihre Kommunikationsprobleme abbauen und einen offenen Dialog miteinander pflegen. Genau dieses Ziel verfolgt die Initiative für Unternehmensführung und IT-Service-Management in der Gesundheitswirtschaft mit der jährlichen Entscheiderfabrik. Im Februar fiel in Düsseldorf mit der Wahl von fünf neuen IT-Schlüsselthemen der Startschuss für die dritte Runde, in der Industrie und Praxis in gemeinsamen Projekten an einem Strang ziehen.

Neue IT-Lösungen müssen sich im Krankenhausalltag bewähren. Doch nur, wenn IT-Dienstleister oder auch Medizinproduktehersteller und Klinikmanagement auf Augenhöhe kommunizieren, im offenen Dialog Anforderungen definieren und gemeinsam kontinuierlich an der Optimierung ihrer Prozesse und Produkte arbeiten, lassen sich dauerhaft gebrauchstaugliche Anwendungen etablieren. Eine solche Kooperation zwischen Praxis und Industrie ist das Ziel der jährlichen Entscheiderfabrik der Initiative für Unternehmensführung & IT-Service-Management in der Gesundheitswirtschaft (IUIG). Krankenhäuser, Medizintechnikhersteller, IT- und Beratungsunternehmen arbeiten hier Hand in Hand an aktuellen, für die Krankenhausversorgung relevanten Herausforderungen. In gemeinsamen Projekten bündeln sie ihre unterschiedlichen Blickwinkel und Kompetenzen. Die Anbieter können im Rahmen des Projekts ihr Produkt ausgiebig testen: Trifft es wirklich das, was in der Klinik gebraucht wird? Wenn nicht - wie wird es gebrauchstauglich? Die Anwender liefern Informationen von der Basis und entscheiden letztlich über die Praxisrelevanz der neu eingesetzten Verfahren.

Zehn Projekte sind durch die Entscheiderfabrik bereits angestoßen worden. Unterstützt wird die Initiative der IUIG dabei von 11 Verbänden. Auch der Verband der Krankenhausdirektoren erkennt mit seiner Teilnahme den Wertbeitrag der IT an. Mit der Wahl fünf neuer IT-Schlüsselthemen ging die Entscheiderfabrik im Februar bei der jährlichen Auftaktveranstaltung, dem Entscheiderevent, in ihr drittes Jahr. Zehn Themen wurden im Industrieclub in Düsseldorf vorgestellt, aus denen die Teilnehmer unter notarieller Aufsicht folgende fünf auswählten:

  • Von der Mikro- zur Makromobilität - effiziente klinische Prozesse durch Krankenhaus übergreifenden, standardisierten und patientennahen Informationsaustausch.
  • Versorgungsmanagement - die Chance für neue Service-Angebote aus dem Krankenhaus.
  • IT meets Medizintechnik - Prozessoptimierung in der medizinischen Dokumentation und dem Bildmanagement.
  • IT-Benchmarking im Krankenhaus - Ausgangsbasis für Prozessoptimierungen.
  • IT meets Medizintechnik - Prozessoptimierung in der medizinischen Dokumentation.

Noch kommen die Vorschläge größtenteils vonseiten der Industrie, sagt Dr. Pierre-Michael Meier, Sprecher der IUIG. Er wünscht sich, dass die Krankenhäuser verstärkt zur treibenden Kraft werden. Im Sommercamp in Bamberg werden die fünf Schlüsselthemen von den jeweiligen Klinikpaten (Klinikum Stuttgart, Krankenhaus Märkisch-Oderland, Klinikum Nürnberg, Salzlandkliniken und Diakonie-Mutterhaus Rothenburg Wümme) gemeinsam mit IT-Unternehmen und branchenkundigen Unternehmensberatern ausführlich bearbeitet werden.

„Die Entscheiderfabrik hilft, die Krankenhaus-Zukunft zu gestalten", erklärt Prof. Dr. Peter Haas von der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS). Ein Jahr lang können in einer Art „klinischem Kontrollversuch" Erfahrungen mit dem neu eingesetzten Verfahren gesammelt werden, aus denen letztlich nicht nur die Projektbeteiligten lernen könnten, denn die generalisierten Ergebnisse aus den Piloten lassen sich anschließend auf andere Häuser übertragen. Für die Pilotklinik selbst ist es eine Chance, mit der Innovation dauerhaft den Unternehmenserfolg positiv zu beeinflussen. Dabei unterstreicht Dr. Christoph Seidel, Vize-Präsident des Berufsverbands Medizinischer Informatiker (BVMI), den langfristigen Charakter der Projekte: „Ein gutes Projekt lässt sich nicht mehr abschalten. Einmal initiierte Themen werden uns auch im nächsten Jahr noch beschäftigen."

Innovationen fördern und somit helfen, die Zukunft zu gestalten, ist das Anliegen der Entscheiderfabrik. Für Dr. Andreas Beß, Vorstand des Verbands für Unternehmensführung und IT-Management in der Gesundheitswirtschaft (VUIG), bedeutet dies auch, Mut zum Risiko zu zeigen. Ein Paradigmenwechsel sei hierzu jedoch dringend erforderlich: „Wir wollen, dass Projekte auch mal floppen dürfen." Es sei traurig, dass in unserer Gesellschaft Misserfolge kaum vorgetragen werden dürfen. Daher fordert er einen ehrlichen Umgang mit den Ergebnissen und die Weitsicht aller Teilnehmer, auch die Präsentation weniger erfolgreicher Projekte zu unterstützen statt abzuwerten. Denn auch durch Misserfolge lernen alle - und nur mit Mut zum Risiko, kann man letztlich neue Wege beschreiten.

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