Gesundheitsökonomie

Klinik-Kitas als Lösung

Elternzeit vorbei – wohin mit dem Nachwuchs?

11.03.2010 -

Für viele Paare, die sich für ein Kind entscheiden, ist klar: Sie teilen sich die Betreuung des Nachwuchses und beziehen das Elterngeld über die maximale Dauer von 14 Monaten. Doch danach stellen die Eltern plötzlich fest, dass die Betreuungssituation für Kinder unter drei Jahren unbefriedigend ist. 180 Bewerbungen auf einen Kitaplatz sind keine Seltenheit, in kaum einem Bundesland reichen die Kita-Plätze auch nur annähernd aus.

Noch stehen die Pläne von Bund und Ländern, aber sie wackeln: Bis 2013 soll für 35% der unter Dreijährigen ein Betreuungsangebot zur Verfügung stehen. Das ist schon jetzt nur in den östlichen Bundesländern realistisch. In Sachsen-Anhalt, wo ein Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz von der Geburt bis zur sechsten Klasse besteht, lag im März 2009 die Betreuungsquote bei 55%. Im früheren Bundesgebiet ohne Berlin liegt sie bei gerade einmal 14,6%. Schlusslichter sind Niedersachsen und NRW mit 12%. Das Aus für viele Karrierepläne, besonders von Frauen. Und ein großes Problem für die Kliniken im Land, denn viele gut ausgebildete und hoch qualifizierte Kräfte gehen so verloren.

Klinik-Kitas als Alternative

Betriebseigene Krankenhaus-Kitas oder -Kitaplätze sind ein Ausweg aus dieser Misere. Mit dem Förderprogramm „Betrieblich unterstützte Kinderbetreuung" aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds, das bis Ende 2012 verlängert wurde, setzt das Bundesfamilienministerium Anreize für Unternehmen, sich für die Betreuung der Kinder ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - bei Hochschulen auch für die Kinder der Studierenden - zu engagieren.

Das Programm unterstützt Klinik und Eltern darin, individuelle Lösungen für dieses gemeinsame Anliegen zu finden. Es setzt auf Kooperation zwischen Krankenhaus und Träger: Die Klinik beteiligt sich an der Finanzierung der neuen Plätze für die Beschäftigtenkinder, der Träger stellt diese Plätze in seiner Einrichtung zur Verfügung.

Familienfreundlichkeit rechnet sich betriebswirtschaftlich

Ende 2008 veröffentlichte das Forschungszentrum Familienbewusste Personalpolitik der Universität Münster gemeinsam mit der Steinbeis-Hochschule Berlin das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von 1.000 Unternehmen zu betriebswirtschaftlichen Effekten einer familienbewussten Personalpolitik. Danach schneiden bei den Fehlzeiten familienbewusste Unternehmen um 13% besser ab, Produktivität und Mitarbeiterbindung liegen sogar um 17% höher.

Abschließend stellt die Studie fest, dass „... hinsichtlich aller untersuchten Ziele familienbewusste Unternehmen - zum Teil deutlich - besser abschneiden als nicht familienbewusste. Eine familienbewusste Personalpolitik stellt somit einen wichtigen betriebswirtschaftlichen Entscheidungsparameter dar, der den Unternehmenserfolg nachhaltig beeinflusst."

Bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie

In Süddeutschland (Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz) betreibt das Unternehmen Konzept-e im Auftrag der Trägervereine Kind und Kind und Beruf inzwischen 18 Kinderhäuser mit insgesamt über 900 Plätzen für Kinder ab sechs Monaten. Sie sind von 7 bis 18 Uhr geöffnet, es gibt flexible Anfangs- und Schließzeiten und eine feste Kernzeit, in der alle Kinder anwesend sind. Fünf neue Kitas öffnen 2010 ihre Pforten.

Der Verein Kind und Beruf steht allen Krankenhäusern, Hochschulen oder Unternehmen offen, die über diesen Weg eine betriebs- oder klinikeigene Kita gründen möchten.

Für die Konzept-e-Kinderhäuser wurde das besondere pädagogische element-i-Konzept (Individuen, Interessen, Interaktion) entwickelt. „Kern ist die Beobachtung des eigenständigen Spiels und eine Balance zwischen selbsttätigem Lernen und Anregung von Lernprozessen", so Carola Kammerlander, die für die pädagogische Gesamtleitung zuständig ist.

 

Kontakt

Kind und Beruf e.V. Konzept-e für Bildung und Soziales GmbH

Wankelstr. 1
70563 Stuttgart
Deutschland

+49 711 656960 10

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