Gesundheitsökonomie

WM 2006 – Behandlung von Auslandspatienten

02.05.2014 -

WM 2006 – Behandlung von Auslandspatienten. Sie beginnt soeben – die Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland. In den 12 Austragsorten der Weltmeisterschaftsspiele und deren Umland sind in einer großen Zahl WM-Touristen aus der ganzen Welt eingereist, die die Spiele ihrer Nationalmannschaften besuchen wollen.
Die Gäste kommen nicht nur aus der EU und dem europäischen Ausland, sondern aus aller Welt und insbesondere auch aus Ländern, mit denen kein Sozialversicherungsabkommen besteht.
Dies stellt die Krankenhäuser in den WM-Austragungsorten mit Sicherheit vor Probleme nicht nur organisatorischer Art, sondern vor allem in der Hinsicht, ob und wie sie ihre Behandlungsleistungen vergütet bekommen.

Auch wenn es zu Großschadensereignissen – hoffentlich – nicht kommt, ist bei dem Zusammentreffen einer sehr großen Anzahl von Personen doch immer mit einem erhöhten Bedarf an ärztlicher Versorgung zu rechnen, wegen der üblichen Begleiterscheinungen solcher Veranstaltungen, wie übermäßigem Alkoholkonsum und Körperverletzungen, wahrscheinlich sogar mit einem überproportionalen Bedarf.
Die Krankenhäuser und der kassenärztliche Bereitschaftsdienst werden diesem speziellen Versorgungsbedarf sicherlich durch einen erhöhten Personaleinsatz Rechnung tragen.
Es ist aber damit zu rechnen, dass erkrankte WM-Touristen für die Inanspruchnahme ambulanter ärztlicher Hilfe vorzugsweise Krankenhäuser aufsuchen werden, weil sie die in Deutschland strikte Trennung zwischen dem ambulanten und stationären Sektor nicht kennen oder im Zweifel auch nicht wissen, wie sie im Notfall einen niedergelassenen dienstbereiten Arzt finden sollen.
Auf jeden Fall aber ist zu befürchten, dass es für die Krankenhäuser schwer sein wird, eine Vergütung für ihre Leistungen zu erhalten.
Der Versichertenstatus dieser Patienten wird sich nicht einfach klären lassen, die Patienten werden Deutschland nach den Spielen wieder schnell verlassen und eine Forderungsbeitreibung im Ausland dürfte sehr aufwändig sein, selbst dann, wenn die von den Patienten angegebenen ausländischen Heimatadressen stimmen.
Verschiedene Organisationen in Deutschland haben sich bereits im Vorfeld der WM mit der Frage befasst, wie die Abrechnung und Inkasso von Behandlungsleistungen für Auslandspatienten sichergestellt und das Ausfallrisiko für die Krankenhäuser minimiert werden kann, so auch die Deutsche Verbindungsstelle Krankenversicherung – Ausland (DVKA) in Bonn.
Krankenhäusern, die von der Thematik betroffen sind, sich bisher aber noch nicht intensiver mit ihr befasst haben, können jetzt noch eine schnelle Hilfestellung über die Informationsseiten der DVKA im Internet erhalten.
Dort können Schnellübersichten und Checklisten für Leistungserbringer für die Erfassung und Abrechnung von Auslandspatienten eingesehen werden. Als wichtigste Maßnahme ist den Krankenhäusern aber auf jeden Fall eine vollständige Erfassung der Personenund Versicherungsdaten sofort bei der Patientenaufnahme angeraten.
Hierzu zählt auch, festzustellen, ob der Patient generell oder eigens für seine Einreise nach Deutschland zur WM 2006 eine private Auslandskrankenversicherung abgeschlossen hat, da dies verschiedene Länder ihren Staatsbürgern empfehlen.
In diesem Fall besteht Versicherungsschutz durch die private Versicherung. Das Krankenhaus muss dann natürlich auch die Versicherungsdaten erheben und sollte sich vom Patienten auf jeden Fall eine entsprechende Abtretungserklärung unterzeichnen lassen.
Die Informationen der DVKA im Internet sind unter nachstehender Adresse zu finden: http://www.dvka.de/oeffentlicheSeiten/ Merkblaetter/Schnelluebersichten/ Schnelluebersichten.html

Kontakt:
Hans Ditzel
Hessische Krankenhausgesellschaft, Eschborn
Tel.: 06196/4099-61
Fax: 06196/4099-99
www.hkg-online.de

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