IT & Kommunikation

WIMA Near Field Communication

01.07.2012 -

WIMA Near Field Communication. Mitte April trafen sich rund 400 Entwickler, Anwender und Entscheider in Monaco, um Informationen und Erfahrungen zu Services und Applikationen auf dem Wireless-Gebiet auszutauschen. Als Technologieplattformen und Anwendungsbereiche standen NFC (Near Field Communication), WiFi, WiMAX, Meshed Networks, Mobile TV und kommunizierende Fahrzeuge auf der Tagesordnung. Wo liegen die Effekte dieser Ansätze für den Healthcare-Sektor?

NFC im Blickfeld

Diese Radiofrequenztechnologie ermöglicht Zwei-Wege-Kommunikation auf sehr geringe Distanzen: Ein Lesegerät liest geringe Mengen an Daten von Geräten oder „Tags„ (Transpondern) aus, sobald die beiden einander sehr nahe gebracht werden. In vielen Fällen finden NFCfähige Mobiltelefone Verwendung – allein schon aufgrund ihrer weiten Verbreitung und – für manche Anwendungen – ihrer Multimediafähigkeit. Im Grimaldi Forum, dem Kongresszentrum an der Mittelmeerküste, zeigte sich WIMA-Direktor Laurent Puons besonders stolz darauf, dass er den allerersten „European Summit„ von Entwicklern der NFC Technologie ausrichten konnte. Die NFC „Touching the Future„ Awards – Teil dieses Summits – belohnten die eindrucksvollsten Projekte auf Basis dieses Ansatzes.

Puons: „Wir sind jetzt in eine Ära eingetreten, in der zu den wichtigen Features eines Mobiltelefons nicht mehr allein das Telefonieren gehört, sondern auch Berühren zum Zweck des Informationsaustauschs.“ Zu den siegreichen Lösungen zählten auch Angebote mit Vorzügen für den Healthcare- Bereich. Die Sieger – präsentiert durch den Non-Profit-Anbieterverband NFC Forum (www.nfc-forum.org) und das SmartTouch project (www. smarttouch.org) – waren aufgrund ihrer Schwerpunktsetzung auf Innovationskraft, kommerzielles Potential und Benutzerfreundlichkeit ihrer Applikationen ausgewählt worden, sowie aufgrund der Qualität ihrer Produktausformulierung und die NFC-Implementierung. Der Wettbewerb war in zwei Bereiche geteilt: Track A für NFC-Services, die in Europa bereits implementiert sind, mit ihren Prozess- und Kostenvorteilen; in Track B ging es um Konzepte für künftige Services, mit Blick auf Kreativität, Innovation und Geschäftspotential.

Dokumentation in ambulanter Pflege verbessern

Dieser enorme Wirtschaftsfaktor weist große Herausforderungen auf – in den Niederlanden wie auch anderswo: 250.000 Pflegekräfte arbeiten mit 500.000 Patienten, bei einem Gesamtbudget von 18,5 Mrd. € jährlich; bei 30 Millionen Ereignissen pro Woche werden rund 250.000 Stunden wöchentlich mit der Bearbeitung detaillierter Formulare zugebracht, die erbrachte Leistungen dokumentieren; und ein immenser Betrag wurde bislang durch falsche bzw. vergessene Einträge oder verlorene Zettel verschwendet. Der WIMA-Kongress hatte hierfür eine Lösung zu bieten: Nedap NV Healthcare aus den Niederlanden gewann den ersten Preis in Track A für „iO Concept: Simple Solution to a Complex Problem„, vorgestellt vom Teammitglied Rob Schuurman. Die konkrete Lösung „iO TouchPro„, Teil dieses Konzepts, automatisiert den Vorgang des Dokumentierens und Übertragens von Patientenleistungen der Pfleger durch das NFCfähige Mobiltelefon Nokia 3220 und Nedaps iO Software.

Bei der Ankunft in der Wohnung des Patienten berührt der ambulante Pfleger einfach das iO TouchPro Telefon mit einer Patienten-Smartcard; er registriert so die Ankunftszeit und erhält notwendige Betreuungs-Informationen aus der zentralen iO Software. Nach der Leistung hält der Pfleger das Telefon wieder an die Patientenkarte, und die Leistungen werden automatisch dokumentiert. „Durch das Eliminieren sämtlicher Administrationsaufgaben und jeglichen Dokumentationsaufwand für den Pflegenden spart die Nedap- Lösung Zeit und Geld, gewährleistet höhere Genauigkeit und schafft mehr verfügbare Zeit für den Patienten“; erklärte Schuurman. iO TouchPro wurde erstmals Ende 2005 eingeführt, und rund 6.000 ambulante Pflegende in Europa nutzen zurzeit das System. Zusätzlich zu diesem mächtigen Produktivitätswerkzeug zeigte Nedap „iO Open“ – diese Lösung nutzt NFC, um kontrollierten, dokumentierten Zugang zu Wohnungen der Betreuten zu ermöglichen, wo bislang beispielsweise Hörbehinderungen Schwierigkeiten bereiten.

Information durch Sprachausgabe kommunizieren

Der erste Platz in Track B – „Most Innovative NFC Proposal of the Year 2007“ – ging an das Technical Research Center of Finland VTT für „Seeingeyephone„ mit den Teammitgliedern Tapio Matinmikko, Sonja Leskinen und Vili Törmänen. „Seeingeyephone„ ist ein Produktkonzept, das sehbehinderte Verbraucher beim Einkaufen in Supermärkten unterstützt – ein Konzept für Informationsvermittlung und Führung, das auch für Anwendungen im Healthcare-Bereich plausibel erscheint. Im Einkaufs-Kontext wird ein Topaz NFC-Tag von Innovision Research & Technology mit Informationen über jedes Produkt – Preis, Nährwertinformation, Haltbarkeitsdatum und Sonderaktionen – am Regalbrett neben dem jeweiligen Produkt angebracht. Der Sehbehinderte hält ein NFC-fähiges Mobiltelefon an das Tag, und das Telefon liest dem Verbraucher mit Hilfe eines Sprach-Synthesizers vor.

Weitere viel versprechende NFC-Lösungen

Unter den weiteren Healthcare-orientierten Angeboten in Monaco war „PillToucher“ von Medic Touch – wiederum auf Basis von NFC-fähigen Mobiltelefonen, die an Tags gehalten werden. Die Lösung bringt Vorteile bei der Medikamentierung: Auf Grundlage der Information, welche Arznei wann eingenommen werden sollte – enthalten auf dem Tag an der Verpackung – erhalten die Patienten mobile Erinnerungsmeldungen, wird die Richtigkeit der Einnahme der jeweiligen Arznei geprüft und eine Warnmeldung bei zu später Einnahme abgegeben. ToP Tunniste aus Finnland zeigte den „ToP Trainer“, ein Gerät, das Aktivitäten im Fitnesszentrum automatisch dokumentiert und somit Nutzern Informationen über ihre Fitness liefert. Auf der WIMA 2008 – vom 28. bis 30. April – gibt es erneut die Gelegenheit, sich über diese neuen Technologien für den Healthcareund andere Sektoren zu informieren (www.wima.mc).

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