Labor & Diagnostik

Point-of-Care-Testing: Patientenversorgung verbessert, Kosten reduziert

13.02.2012 -

Point-of-Care-Testing basiert auf der Sofortanalyse und auf der Einsparung begrenzter medizinischer Ressourcen: In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Patienten in den Notaufnahmen deutscher Kliniken um rund 16% gestiegen. Optimierte Arbeitsabläufe spielen deshalb eine wichtige Rolle, um die Patienten adäquat versorgen zu können. Zur Diagnose ließ es sich bisher allerdings nicht umgehen, Proben an ein externes Zentrallabor zu versenden.

Doch selbst bei akuten Fällen können die Ergebnisse lange auf sich warten lassen und führen zu Verzögerungen in der Behandlung. Um dies zu verhindern, wurde das Konzept des Point-of-Care-Testings (POCT) entwickelt, das auf einer raschen, patientennahen Labordiagnostik noch direkt in der Notaufnahme basiert.

Der Patient erhält sofort die richtige Behandlung, und die Entscheidung, ob er stationär oder ambulant verbleibt, kann zügig getroffen werden. Dadurch werden Prozesse beherrschbar, sodass eine adäquate Versorgung aller Patienten gesichert ist. Darüber hinaus können überflüssige Untersuchungen in der Notaufnahme vermieden und folglich Kosten reduziert werden.

In der Fachwelt ist das POCT-Konzept nach wie vor umstritten - und doch hat es sich in der Notaufnahme des Klinikums Frankfurt/Oder bereits seit zwei Jahren bewährt. „In mehreren Fällen konnte erst durch das POCT innerhalb weniger Minuten die richtige Diagnose gestellt und deutlich schneller agiert werden", berichtet Dr. Petra Wilke, Chefärztin der zentralen Notaufnahme im Klinikum Frankfurt/Oder.

Auch Prof. Dr. Wilfried von Eiff, Professor für Krankenhausmanagement an der Universität Münster und Leiter des Zentrums für Krankenhausmanagement, erkennt die Vorzüge des Konzepts: „Das Problem bei der Analyse durch externe Labore liegt vor allem darin, dass die Bearbeitungszeiten stark variieren. Ob ein Ergebnis nach 60 oder gar erst nach 90 Min. vorliegt, ist besonders auch von der Tageszeit abhängig. In der Folge ist es kaum möglich, die Notaufnahme effizient zu organisieren und die weitere Patientenbehandlung sinnvoll zu planen." Da es immer wieder einmal vorkommt, dass sich die Verdachtsdiagnose nicht bestätigt, ist es wichtig, noch vor Ort eine Diagnostik durchführen zu können, um eine falsche Erstbehandlung auszuschließen.

Teil des POCT-Konzepts ist das Analysegerät AQT90 Flex der Radiometer GmbH. Es misst kardiale, Gerinnungs- und Infektionsmarker in einer einzigen Probe. Mischen und Nachweis erfolgen automatisch, es ist keine zeitaufwendige Probenvorbereitung erforderlich. So lassen sich bestimmte Laborparameter wie der Troponinspiegel oder auch erhöhte D-Dimere binnen weniger Minuten ermitteln. Die Ergebnisse bestimmen die Behandlungsdringlichkeit der Patienten. So können zum Beispiel der Troponinwert zur Analyse einer kardialen Ischämie sowie NT-ProBNP zum Ausschluss einer Herzinsuffizienz innerhalb von 20 Min. festgestellt werden, was zuvor etwa 45 bis 70 Min. dauerte. „Dadurch lässt sich schnell eine zielgerichtete Behandlung von Risikopatienten einleiten", sagt Wilke.

Die Relevanz des POCT-Konzepts zeigt sich an einem Fallbeispiel: Ein 83-Jähriger wurde vom Rettungsdienst mit dem Verdacht auf eine Norovirus-Infektion in die Notaufnahme eingeliefert. Alle Symptome deuteten auf diese Diagnose hin. Die routinemäßige Analyse durch den AQT90 Flex ergab aber einen stark erhöhten Troponinwert und folglich die Diagnose Herzinfarkt. Der Patient wurde daraufhin der Herzkatheter-Intervention zugeführt.

Sofortanalyse spart begrenzte Ressourcen und verringert Aufwand

Die Diagnosestellung zu optimieren und damit die adäquate Versorgung der Patienten zu gewährleisten ist das oberste Ziel des POCT-Konzepts. Ferner dient die rasche Analyse durch den AQT90 Flex auch der Prozessoptimierung und damit der Kosteneinsparung. „Durch eine zügige Primärdiagnostik können vorhandene und teilweise limitierte Ressourcen eingespart werden", erklärt die Chefärztin.

So lässt es sich dank der schnellen Untersuchungsergebnisse vor Ort zum Beispiel umgehen, ein langwieriges CT- oder MRT-Verfahren durchzuführen. Zudem können eine Fehlbelegung und eine zu lange Verweildauer der Patienten in der überfüllten Notaufnahme dank der Sofortdiagnostik vermieden werden. Darüber hinaus ermöglicht das Analysegerät die Parallelbestimmung von mehreren Parametern in kurzer Folge, was die Anzahl der Ergebnisse in einem festgelegten Zeitraum um ein Vielfaches erhöht.

Informationen zum Klinikum Frankfurt/Oder

Das Klinikum Frankfurt/Oder besteht aus 19 Kliniken, fünf Instituten sowie psychia-trischen Institutsambulanzen in Eisenhüttenstadt und Seelow. Zudem gehören dem Komplex mehrere Kompetenzzentren im Raum Berlin-Brandenburg an. Seit 2002 ist das Unternehmen eine Tochtergesellschaft der Rhön-Klinikum AG in Bad Neustadt a. d. Saale. Jährlich werden hier mehr als 31.000 Patienten stationär und 41.000 Patienten ambulant behandelt. Die zentrale Notaufnahme versorgt 26.000 Patienten jährlich. Davon verbleiben rund 40% als stationäre Fälle.

 

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