Medizin & Technik

Individuell angepasste Knieimplantate für Patienten

25.06.2011 -

Individuell angepasste Knieimplantate für Patienten. Der Trend zur Maßanfertigung und Individualisierung versetzt Mediziner in der ganzen Welt in die Lage, hoch entwickelte Systeme zu wählen, die die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Therapie deutlich erhöhen. Durch die Fertigung individualisierter Systeme helfen Medical-Device-Hersteller jedes Jahr, Tausende von Patienten nachhaltig zu therapieren, die vorher nur unzureichend oder gar nicht hätten behandelt werden können. Gerade bei der Behandlung von Gelenkschäden standen bis jetzt nur Standardimplantate zur Verfügung. Diese wurden aber nur in begrenzten Formen und Größen hergestellt, sodass der Chirurg gezwungen war, die Knochen des Patienten so zu resezieren, dass er an das Implantat angepasst wurden. Unberücksichtigt blieb hier auch die individuelle Biomechanik des Patienten wodurch es oft zu Komplikationen, wie einem übermäßigem Materialverschleiß oder einer unzureichenden Bandführung des Gelenkes mit vorzeitiger Prothesenlockerung kam.

Bei den individuell gefertigten Systemen zur Therapie von degenerativen Erkrankungen des Kniegelenks stellt der Entwickler und Hersteller ConforMIS ein umfangreiches Sortiment an minimalinvasiven, knochen- und knorpelerhaltenden Knieimplantaten für alle Stadien der Arthrose zur Verfügung. Im Vordergrund steht, das Implantat der individuellen Patientenanatomie anzupassen, anstatt das Kniegelenk des Patienten an das Implantat.

Grundlage hierfür ist ein Verfahren, das an der Harvard Medical School in Boston, USA, entwickelt wurde. Mithilfe zweier verbundener „Image-to- Implant“-Technologieplattformen, iFit und iJig, können anhand traditioneller Bilddaten patientenspezifische Implantate und Instrumente hergestellt werden.

Die iFit-Software („i“ steht für individuell) wandelt CT- und MRT-Daten so um, dass passend zur ermittelten 3-D-Topografie des individuellen Gelenks ein in Größe und Form maßgefertigtes Implantat hergestellt werden kann. Nach Erstellung des Designs legt der Computer eine CAD-Datei (Computer Aided Design CAD/CAM) mit den individuellen Daten an. Die Implantate aus Kobalt-Chrom-Molybdän werden auf Grundlage dieser digitalen Daten in standardgemäßen Metallverarbeitungsverfahren hergestellt.

Die vornavigierten iJig-Instrumente stellen eine zukunftsweisende Lösung für die Herausforderungen der traditionellen orthopädischen Chirurgie dar. Sie werden passend zu den patientenspezifischen Implantaten maßgefertigt und ersetzen umfangreiche Instrumentensätze durch einen kleinen, die Operation vereinfachenden Satz zum einmaligen Gebrauch. Das iJig-Instrumentarium dient der Durchführung der erforderlichen Knochenschnitte, erleichtert die korrekte Positionierung und sorgt für reproduzierbare Ergebnisse.

Die iJig-Instrumente werden auf Grundlage der gleichen Bilddaten entworfen wie auch die Implantate. Anhand der Daten der Oberflächenkontur des Patientengelenks kann jedes iJig-Instrument in seiner Form präzise der individuellen Anatomie angepasst werden und passt somit auch nur in korrekter Ausrichtung auf genau eine Stelle. Die Schnittwinkel und Bohrlöcher werden vom Operateur nicht mithilfe eines komplexen Instrumentariums in mehreren Schritten durchgeführt, sondern allein durch Verwendung der iJig-Instrumente. Diese lassen sich nur in ihre vorgesehene anatomische Position präzise einfügen und platzieren sich somit sozusagen von selbst.

Das iJig-Instrumentarium vereinfacht nicht nur die Operationstechnik, seine Effizienz wirkt sich auch positiv auf die Arbeit des Krankenhauspersonals und der Krankenhausorganisation insgesamt aus. Die iJig-Instrumente werden steril und in kleiner Verpackung mit dem Implantat geliefert und sind zum einmaligen Gebrauch bestimmt. Sie erfordern nur geringe vorbereitende Schritte und müssen nach dem Eingriff nicht wieder aufbereitet werden. Dadurch spart das Krankenhaus Kosten, und die Effizienz im OP wird erhöht.

In Deutschland sind bis jetzt das Knie-Interpositionsimplantat iForma und das unikompartimentelle Oberflächenersatzimplantat iUni erhältlich.

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