Hygiene

Tigecyclin gegen multiresistente Erreger

13.12.2010 -

Tigecyclin (Tygacil) ist auch bei massiv erkrankten und erfolglos vorbehandelten Patienten ein gut wirksames Antibiotikum. Das belegt eine aktuelle Studie, in der das Antibiotikum gegen komplizierte Infektionen des Bauchraums, der Haut und der Weichgewebe verabreicht wurde. Tigecyclin erzielte dabei als Mono- oder Kombinationstherapie Heilungs- oder Besserungsraten bis zu 82% und zeigte eine hohe in-vitro-Aktivität selbst gegen mehrfach resistente Erreger.

Gute klinische und antimikrobielle Wirksamkeit

An der Studie nahmen 658 Patienten aus 99 deutschen Kliniken teil. „Sie waren mehrheitlich älter als 60 Jahre und mit hoher Wahrscheinlichkeit Träger multiresistenter Erreger, 93 % hatten mindestens eine Begleiterkrankung. Ein Kollektiv, wie es für Intensivstationen in deutschen Kliniken typisch ist", betont Priv.-Doz. Dr. Christian Eckmann, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und
Thoraxchirurgie am Klinikum Peine und Co-Autor der Studie. Das Ergebnis der Studie konnte Eckmann wie folgt zusammenfassen: „Die Raten für eine klinische Heilung oder Verbesserung durch die Tigecyclin-Therapie betrugen 75% bei intraabdominellen Infektionen, 82% bei Infektionen der Haut und der Weichgewebe, 67% bei Mehrfachinfektionen und 76% bei Infektionen anderer Gewebe." Diese gute klinische Wirksamkeit spiegelte sich auch in den Ergebnissen der mikrobiologischen Untersuchungen wider. „94% der isolierten Erreger waren gegenüber Tigecyclin sensibel, darunter auch multiresistente Keime wie MRSA, VRE und ESBL produzierende Bakterien", berichtete Eckmann. Dabei wurde das Antibiotikum insgesamt gut vertragen. Unerwünschte Ereignisse mit einem Zusammenhang zur Therapie traten nur bei 6,7% der Patienten auf, wobei am häufigsten Erbrechen und Übelkeit beobachtet wurden.

Multiresistente Erreger

Wie wichtig breit und gut wirksame Antibiotika sind, berichtet Prof. Dr. Wolfgang Heizmann vom Zentrum für Mikrobiologie und Infektiologie in Berlin: „Die möglichen Konsequenzen einer Therapie mit nicht mehr wirksamen Substanzen reichen von einer verlängerten Krankheitsdauer bis zu einer erhöhten Letalität." Klinisch bedeutsam seien neben Methicillin-resistenten Stämmen von S. aureus (MRSA) mittlerweile auch Vancomycin-intermediär-empfindliche Stämme (VISA), so Heizmann mit Blick auf aktuelle Daten der Interscience Conference on Antimicrobial Agents and Chemotherapy (ICAAC). Auch bei Infektionen durch Gram-negative Erreger scheint sich die Situation zuzuspitzen. Mittlerweile steigt selbst in Deutschland die Zahl der Stämme, die unterschiedliche ß-Laktamasen bilden. Gegen derart multiresistente Erreger stehen Heizmann zufolge erschreckend wenige Substanzen zur Verfügung. „Einzig Tigecyclin besitzt ein ausreichend breites Wirkspek¬trum, um bei schweren Infektionen mit unbekannten oder möglicherweise multiresistenten Erregern allein oder in Kombination eingesetzt werden zu können", so Heizmann.

Hoher Empfehlungsgrad

Diese breite Wirksamkeit von Tigecyclin schlägt sich auch in den gerade aktualisierten Antibiotika-Empfehlungen der Paul-Ehrlich-Gesellschaft nieder. Wie Dr. Klaus-Friedrich Bodmann vom Werner-Forßmann-Krankenhaus in Eberswalde berichtet, erhält Tigecyclin den Empfehlungsgrad A für die kalkulierte Initialtherapie der sekundären und tertiären Peritonitis sowie für die kalkulierte Therapie von intraabdominellen Infektionen durch vermutlich oder nachweislich resistente Erreger. Weiter wird Tigecyclin zur kalkulierten Initialtherapie bei mittelschweren und schweren Haut- und Weichgewebsinfektionen empfohlen, bei polymikrobiellen Infektionen mit MRSA-Beteiligung wiederum mit dem Empfehlungsgrad A.

Quelle: Pressegespräch Tygacil vom 9. November 2010 in Berlin. Pfizer Deutschland GmbH: „Antibiotika-Therapie bei Intensivpatienten: Aktuelle Studiendaten zu Tygacil aus dem klinischen Alltag".

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