Medizin & Technik

Neues Verfahren zum Herzklappenersatz erfolgreich eingeführt

03.12.2025 - Die Kardiologische Klinik des Bergmannsheils hat jetzt erstmals in Bochum ein relativ neues und schonendes Verfahren zum Ersatz einer kranken Trikuspidalklappe angewendet.

Herzschwäche, Luftnot, Wassereinlagerungen – solche und weitere Symptome können entstehen, wenn eine Herzklappe nicht richtig arbeitet und der Blutfluss im Herzen gestört ist. Die Kardiologische Klinik des Bergmannsheils hat jetzt erstmals in Bochum ein relativ neues und schonendes Verfahren zum Ersatz einer kranken Trikuspidalklappe angewendet. Anfang November erhielt ein 88‑jähriger Patient aus Bochum diesen künstlichen Klappenersatz, der über einen Katheter und einen kleinen Zugang in der Leistenregion implantiert wird. Sein Zustand hat sich seither deutlich gebessert.

„Wir freuen uns, unser therapeutisches Spektrum in der schonenden Herzklappenbehandlung um ein weiteres hochinnovatives Verfahren zu erweitern“, erklärt Prof. Dr. Moritz Seiffert, Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Angiologie im Bergmannsheil. „Gerade für ältere oder gesundheitlich eingeschränkte Patientinnen und Patienten, für die eine kathetergestützte Klappenreparatur nicht erfolgversprechend erscheint und eine offene Herzoperation zu risikoreich wäre, steht uns jetzt eine weitere sehr gute Behandlungsoption zur Verfügung.“ Der Eingriff wurde vom Herzteam unter Leitung von Prof. Seiffert und Dr. Wael Elsayed im Hybrid-Operationssaal des Bergmannsheils durchgeführt. Die gesamte Prozedur dauerte mit Vorbereitung, Positionierung der Herzklappe und Nachkontrollen etwa zwei Stunden.

Patient freut sich über deutlich verbesserten Zustand

Das Bergmannsheil verfügt über eine sehr lange und umfassende Erfahrung in der kathetergestützten Behandlung von Herzklappenfehlern. „Dank unseres eingespielten Herzteams aus erfahrenen Kardiologen, Herzchirurgen, Narkoseärzten, Fachpflegekräften und Assistenzpersonal lief die erstmalige Anwendung dieses Verfahrens wie geplant und mit sehr gutem Ergebnis“, sagt Prof. Seiffert

Bereits nach dem Aufwachen konnte der Patient wieder mobilisiert werden, zwei Tage später verließ er die Klinik in gutem Allgemeinzustand. Eine Woche später berichtet er beim Kontrolltermin: „Mir geht es schon deutlich besser, ich bekomme wieder gut Luft und kann besser Treppensteigen – und auch die Wassereinlagerungen in den Beinen haben sich sehr schnell nach der OP zurückgebildet.“

Verfahren gibt es erst seit wenigen Jahren

Bei einer fehlerhaften oder undichten Trikuspidalklappe („Dreizipfelklappe“) fließt Blut zurück in den rechten Vorhof des Herzens. Dadurch kann das Herz dauerhaft geschädigt werden. Die Erkrankung äußert sich in einer Herzschwäche und zeigt sich beispielsweise in Atemnot, Wassereinlagerungen und verminderter Belastbarkeit. Ursachen einer solchen Erkrankung sind altersbedingter Verschleiß, eine Druckbelastung des rechten Herzens oder Entzündungen. Früher half meist nur eine offene Operation. In den vergangenen Jahren wurden kathetergestützte Verfahren entwickelt, die zunehmend Anwendung finden.

Solche schonenden Verfahren werden bereits seit vielen Jahren bei Erkrankungen der anderen drei Herzklappen erfolgreich durchgeführt. Bei der Trikuspidalklappe war das lange nicht möglich, weil ihre Form und Lage auf der rechten Herzseite ein sicheres Manövrieren und Platzieren einer Klappenprothese mit einem Katheter sehr erschwerte. Die seit kurzem verfügbaren Systeme erlauben eine Katheterprozedur auch in dieser komplizierten anatomischen Umgebung. Sie zeichnen sich durch hohe Flexibilität, spezielle Mechanismen zur Verankerung und Abdichtung der Klappenprothese sowie eine präzise bildgeführte Positionierung aus.

Volles Spektrum der Behandlungsmöglichkeiten

Neben dem Totalersatz der Trikuspidalklappe besteht außerdem die Möglichkeit einer kathetergestützten Klappenreparatur. Dabei werden kleine Clips oder Implantate in die defekte Klappe eingebracht. Damit können Klappensegel punktuell verbunden werden, um so die Schließfläche zu verkleinern und den Rückfluss des Blutes zu unterbinden oder zu verringern. Die Auswahl des Therapieverfahrens hängt von der Art der Undichtigkeit und der Form und Größe ab und wird auf den Patienten individuell abgestimmt. „Ob Katherverfahren, herzchirurgische Operation oder medikamentöse Therapie: In unserem Herzzentrum steht das volle Spektrum der Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung“, erklärt Prof. Seiffert. „So kann für jeden Patienten das am besten geeignete Verfahren gewählt werden.“

Kontakt

Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil gGmbH

Bürkle-de-la-Camp Platz 1
44789 Bochum

+49 234 302 0
+49 234 302 34

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