Hygiene

Workshop Kostenfalle Infektion: Infektionsmanagement als Wettbewerbsfaktor

30.06.2011 -

Workshop Kostenfalle Infektion: Infektionsmanagement als Wettbewerbsfaktor. Die hohe Rate nosokomialer Infektionen zwingt immer mehr Kliniken, ihre Konzepte zum Infektionsmanagement kritisch zu überprüfen. Das wurde auf dem interdisziplinären Workshop „Kostenfalle Infektion“ deutlich, der aus einer gemeinsamen Initiative des Beschaffungsmanagements und der Hygiene der Universitätsklinik Frankfurt am Main entstanden ist.

Wie PD Dr. Bernhard Jahn-Mühl, Wiesbaden, sagte, werden die durch nosokomiale Infektionen verursachten Kosten und die Auswirkungen auf die Gewinnsituation der Klinik häufig unterschätzt. Er zeigte anhand eines Modells, dass ein Klinikum mit 50.000 stationären Aufnahmen im Jahr in dieser Zeit Kosten von 1,3 Mio. € einspart, wenn die Rate nosokomialer Infektionen um 30 % gesenkt werden kann.

Als wichtige Erkenntnisse des Workshops nannte Jahn-Mühl: 

  • Der Austausch der Berufsgruppen Controlling/Verwaltung und Hygiene sollte gefördert werden, um gemeinsame Präventionsstrategien mit dem Ziel der Qualitätsverbesserung und der Verbesserung der Gewinnsituation zu generieren.
  • Hygieneärzte sollten stärker als bisher in Entscheidungsprozesse eingebunden werden.

Die Vermeidung nosokomialer Infektionen ist damit nicht nur unter medizinischen Aspekten relevant. Spätestens seit Einführung der Fallpauschalen ist sie auch unter Kosten-/ Gewinngesichtspunkten unverzichtbar. Auch wenn das DRG-System zum Teil Komorbiditätsadjustierungen für nosokomiale Infektionen vorsieht: Schon heute ist absehbar, dass der Ausgleich aus den DRG „nur einen Bruchteil“ der entstehenden Sach-, Personal- und Pflegekosten abdeckt, betont Prof. Dr. Matthias Schrappe, Generalbevollmächtigter des Aufsichtsrats, Universitätsklinikum Frankfurt. Zudem schadet eine verlängerte Liegedauer wirtschaftlich doppelt, „weil wir in dieser Zeit neue Patienten abweisen müssen“, so Schrappe.

Dass ein Weiterdenken beim Infektionsmanagement mittel- bis langfristig auch die Position von Kliniken im Wettbewerb stärkt, leitet Schrappe aus der Prognose ab, dass Kostenträger künftig stärker auf eine stationäre und ambulante Komplettversorgung setzen werden. Häuser, die MRSA und nosokomiale Infektionen nicht in den Griff bekommen, hätten dann als Partner in Managed-Care-Netzen schlechte Karten. Auch deshalb müsse das Infektionsmanagement im Krankenhaus künftig zu den „hoch angesehenen Beschäftigungen“ erhoben werden, sagte Schrappe.

Quelle: Workshop „Kostenfalle Infektion – Auswirkungen nosokomialer Infektionen auf die Erlössituation der Krankenhäuser“, 28. Oktober, Klinikum der Johann Wolfgang Goethe- Universität Frankfurt am Main. Initiiert von Axel Kudraschow (Materialwirtschaft) und Dr. Christian Brandt, Universitätsklinikum Frankfurt/ Main. Unterstützt von Pall Deutschland GmbH.

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