IT & Kommunikation

iMedOne integriert Medizin und Ökonomie

10.06.2012 -

iMedOne integriert Medizin und Ökonomie. Die Fachklinik Hornheide ist eine Spezialklinik für Erkrankungen der Haut und des Gesichtes, insbesondere Tumore der Haut und Schleimhaut, zur Behandlung von Unfallfolgen (Narben, Verbrennungen) und Fehlbildungen sowie chronisch entzündlicher Hauterkrankungen.

Unter dem Aspekt der medizinischen Rehabilitation wird die Behandlung fächerübergreifend in enger Kooperation der beteiligten Abteilungen in interdisziplinärer Zusammenarbeit durchgeführt. Dabei ist eine enge Verzahnung von ambulanter und stationärer Versorgung unabdingbar. Jährlich werden in Münster-Hornheide etwa 4.500 Patienten stationär und 40.000 ambulant behandelt. Sie kommen aus dem gesamten Bundesgebiet in die westfälische Metropole.

Einheitliches KIS für Ambulanz, Station und Administration

Bis vor einem knappen Jahr beklagte das 152-Betten-Haus eine sehr heterogene Systemlandschaft mit eigenen IT-Programmen verschiedener Anbieter für die Ambulanz, den stationären Bereich und die Administration. „Kein System, und auch nicht alle im Zusammenspiel, konnten die Transparenz schaffen, die zur erfolgreichen Steuerung des Betriebes nötig ist“, erläutert Krankenhausdirektor Manfred Littek. Die Auswertungen mussten händisch erstellt werden. „Die Daten dazu haben wir aus verschiedenen Informationssystemen zusammengesucht. Die manuellen Eingaben waren sehr zeitaufwändig und fehlerbehaftet“, ergänzt Maik Büscher, Leiter Kosten- und Leistungsrechnung. Um hier Abhilfe zu schaffen, sollte ein einheitliches KIS angeschafft werden. „Es sollte sowohl im stationären wie im ambulanten Bereich und in der Administration eingesetzt werden.

Die Datenbank musste so gestaltet sein, dass aus einer umfassenden Leistungsdokumentation alle notwendigen Daten für alle Bereiche schnell und einfach in Auswertungen überführt werden konnten. Uns ist dabei nicht nur der medizinische Bereich wichtig, vor allem kommt es auf die Kostenträgerrechnung an“, so Reinhard Mawick, Leiter IT und Medizin-Controlling. Darüber hinaus sollte mit Hilfe des neuen KIS eine Elektronische Patientenakte aufgebaut werden.

Alle Mitarbeiter bei Auswahl einbeziehen

Um den richtigen Partner zur Bewältigung dieser Herausforderungen zu finden, haben sich die Münsteraner für ein ungewöhnliches Vorgehen entschieden. „Wir haben vier Anbieter vorausgewählt, die sich bei uns im Hause einem `Echttest´ stellen mussten“, beschreibt Mawick das Prozedere. „Wir haben ein Szenario definiert, das im Hause täglich vorkommt. Dieses mussten die Anbieter dann im Rahmen einer Präsentation mit ihren Systemen darstellen.“ Hierbei überzeugte iMedOne, weshalb sich das Haus für TietoEnator als Partner entschied.

Einführung exakt vorbereiten

Seit Dezember 2005 ist das KIS jetzt flächendeckend in der Fachklinik im Einsatz. Ausgenommen ist die Abrechnung, die im bestehenden System von SAP erfolgt. „iMedOne hat uns überzeugt, weil es alle Bereiche in einem homogenen System abbildet. Darüber hinaus weist es eine funktionierende Schnittstelle zu SAP und überzeugende Referenzen mit zufriedenen Kunden vor“, so Littek. „Vor der KIS-Einführung haben wir zusammen mit TietoEnator die standardisierten Fachkonzepte an die individuellen Abläufe unseres Hauses angepasst. Diese Phase verlief schnell und problemlos. Überhaupt hat TietoEnator sich im gesamten Projekt durch eine hohe Termintreue ausgezeichnet“, so Mawick zufrieden.

Verbindung von Medizin und Ökonomie

„Ein wesentliches Plus von iMedOne ist die Bereitstellung nahezu aller Daten in einem System für die Kostenträgerrechnung. Sie gewährleistet uns die nötige Transparenz, die heute im DRG-Umfeld wichtig ist. Schließlich fordert der Gesetzgeber eine fortschreitende Ökonomisierung medizinischer Leistungen“, so Littek. Das unterstützt das KIS, indem es hausspezifischen Programmen alle Leistungsdaten, die mittels elektronischer Auftragskommunikation für jeden Patienten vorliegen, für Statistiken und Auswertung zur Verfügung stellt. In punkto Ökonomie beschreitet die Fachklinik Hornheide neue Wege. „Wir sind das erste Krankenhaus in Deutschland, das die Kosten in die Visite bringt“, erläutert Mawick. „Dazu wird der Arzt von einem Medizin-Controller begleitet, um die Verbindung von Medizin und Ökonomie zu gewährleisten.“ Für jeden Patienten wird eine sog. Livekostenbetrachtung erstellt, in der bestimmte Leistungen mit einem Kostenfaktor hinterlegt werden.

So findet patientenbezogen ein ständiger Abgleich zwischen Erlös nach DRG und tatsächlich aufgetretenen Kosten statt, anhand dessen die Ärzte entsprechend sensibilisiert werden. „Das trägt zur Straffung und Optimierung von Diagnostik und Therapie bei, da nicht unabdingbar nötige Untersuchungen vermieden und Prioritäten gesetzt werden“, so Littek. Dieses Vorgehen stieß zu Beginn auf große Skepsis bei den Ärzten, die sich in ihrer Therapiefreiheit beeinträchtigt sahen. „Diese Zweifel konnten wir aber schnell ausräumen. Es wäre töricht, nicht die medizinisch optimale Versorgung des Patienten in den Vordergrund zu stellen“, erläutert der Krankenhausdirektor. „Ärzte haben mittlerweile ein positives Kostenbewusstsein für verschiedene Untersuchungen entwickelt, das auch dem Patienten zugute kommt. So wird im Zweifelsfall abgewogen, ob der Erkenntnisgewinn durch eine nochmalige, den Patienten belastende Untersuchung so viel größer ist.“

Tagesaktuelle Fall- und Kostenkalkulation

Heute herrscht in Hornheide Transparenz auf allen Ebenen: für die Administration, das Controlling und den Arzt. „iMedOne errechnet täglich die aktuelle Fallpauschale für den Patienten anhand der zu erwartenden DRG. Auf Grundlage der Leistungsdokumentation werden durch eigenständig entwickelte Auswertungen in Microsoft Access die Kosten pro Patient und Abteilung ermittelt. Anhand der geplanten Verweildauer kann tagesgenau der Deckungsbeitrag errechnet werden“, erläutert Büscher. Dieses Vorgehen zeigt, welche DRG bei welchem Behandlungsablauf einen positiven Deckungsbeitrag bringt und welche Prozesse optimiert werden müssen. So trägt die Ökonomisierung medizinischer Leistungen direkt zur Optimierung der Patientenversorgung bei.

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